MXGP Uddevalla -Empfehlung für Fans von ASMR-Podcasts

MXGP Uddevalla 2022

MXGP Uddevalla 2022 / Foto: SevenOnePictures

Der Kampf zwischen Weltmeister Tom Vialle und Jago Geerts ist das bestimmende Geschehen der aktuellen MX2 Saison! Mit 23 Punkten im Minus hat Vialle das Nachsehen und die Zeit läuft ihm bei nur noch drei Rennen davon.

Im ersten Rennlauf lief für den Franzosen auf der KTM alles nach Plan: Schneller Start und mit zügigen Manövern an die Front. Geerts fiel es etwas schwerer, aber auch er konnte sich am Ende auf die zweite Position vorkämpfen. Für GasGas-Star Simon Längenfelder war der Lauf ebenfalls ein Erfolg, zwar musste er sich den beiden Titelaspiranten geschlagen geben, dennoch hatte er das Rennen auf P4 voll im Griff. In den letzten beiden Runden fand er noch etwas Luft und setzte Kevin Horgmo unter Druck. Für den finalen Pass reichte es dann aber trotzdem nicht.

Jago Geerts genoß die Sektdusche auf dem Podium / Foto: SevenOnePictures

Längenfelder ließ Blutdruck von Geerts ansteigen

Im zweiten Heat schoss sich der Deutsche mit der 516 zu seinem siebten Holeshot der laufenden Saison! Direkt dahinter wieder das Gespann um Vialle und Geerts. Nachdem Vialle den Speed anzog und den Platz an der Sonne wollte, rutschte er leicht in einer Rille weg und Geerts konnte mühelos passieren. Mit dem Messer zwischen den Zähnen lag der Fokus des Belgiers nun auf Längenfelder. Mit einer perfekten defensiven Linienwahl blockte der Franke jeden Angriff ab und der Frust des Zweitplatzierten stieg. Nur mit einem Hauruck-Move knackte er die Verteidigung. Für den gestürzten Vialle war das Battle um die Führung eine willkommenen Gelegenheit, denn der KTM-Werkspilot schloss die Lücke mühelos. Ohne zu zögern folgte eine erfolgreiche Attacke an Längenfelder und er fuhr im Anschluss an den WM-Leader Geerts ran. Die letzten drei Runden mussten beide Piloten „all in“ gehen. Beide brauchten den Sieg: Geerts für die Verteidigung des Red-Plates, Vialle für die WM-Hoffnung. Geerts blieb am Ende der Kühlere und rettete sich als Erster ins Ziel.

Trotz gleicher Punkte entschied der zweite Lauf den Overall-Sieg für Jago Geerts. Auf Rang zwei Tom Vialle und Rang drei belegte Simon Längenfelder.

MXGP

Jeremy Seewer holte sich den Sieg in Uddevalla / Foto: SevenOnePictures

Der Start glich im übertragenen Sinne einer Monsterwelle. Alle drei Yamaha-Werksbikes aus dem Monster Energy-Team führten das Feld hinter sich ins Rennen: Renaux, Seewer und Coldenhoff. Weltmeister Tim Gajser fuhr still und heimlich auf Rang vier. Um noch einen weiteren prima Wortwitz zu bringen: Hätte Gajser überhaupt ernstes Interesse gehabt, die Monsterwelle brechen zu wollen? Sein Punktepolster ist viel zu groß, jedes unnötige Risiko wäre strategisch fehl am Platz. JM-Honda-Pilot Henry Jacobi wagte nur einen kleinen Exkurs, denn direkt nach dem Start crashte er mit einem weiteren Piloten und verbog sich den Krümmer. Tom Koch kam über Rang 23 nicht hinaus.

Empfehlung für Fans von ASMR-Podcasts

Für das finale Rennen des Tages sicherte sich der Schweizer Jeremy Seewer den Holeshot und richtete seinen Blick nur nach vorn. Ein astreiner Start-Ziel-Sieg sieht immer sehr gut im Lebenslauf aus. Maxime Renaux, der Sieger aus Lauf eins, erlebte hingegen einen herben Rückschlag. Bereits in der dritten Kurve kollidierte er mit einem Kontrahenten, fiel auf den Absprung und wurde unglücklicherweise noch von einem anderen Bike getroffen. Mit Schmerzen musste er das Rennen aufgegeben werden. Im weiteren Verlauf passierte genau gar nichts. Seewer kontrollierte die Spitze, dahinter fuhren 30 Minuten und zwei Runden lang: Gajser, Febvre, Evans, Coldenhoff und Vlaanderen, der zum Rennende noch von Prado überholt worden ist. Würde man die ersten vier Runden überspringen, dann müsste man feststellen, dass sich auch an den Positionen von Bogers, van Doninck, Forato und van Horebeek nichts geändert hat. Dieses Rennen ist eine klare Empfehlung für Fans von ASMR-Podcasts.

Dennoch schmälert auch so ein Rennen nicht die Leistung dieser Top-Athleten und deshalb durfte sich Jeremy Seewer auch über den größten Pokal freuen, dahinter Tim Gajser und Glenn Coldenhoff. Tom Koch startete gut und landete auf Position 15.

Bereits am kommenden Wochenende geht es in die zweite Etappe der Skandinavien-Rundfahrt. Mit Hyvinkaä kommt eine alte bekannte Strecke zurück in den WM-Kalender.

Text: Mariam Gross