Henry Jacobi – Warum er nur Ersatzfahrer im MXoN Team Germany ist

Henry Jacobi nicht im MXoN Team Germany 2022

Henry Jacobi nicht im MXoN Team Germany 2022 / Foto: SevenOnePictures

Für viele Fans war nach der Bekanntgabe der drei Fahrer für die MXoN 2022 sofort klar, hier ist etwas schief gelaufen, denn sie vermissten den Namen Henry Jacobi. Bis zum vergangenen Donnerstag war laut verschiedenen Aussagen noch nicht klar wer der dritte Fahrer im MXoN Team Germany werden sollte. Doch ist wirklich etwas schief gelaufen?

Was ist passiert?

Alles begann mit dem Namen Ken Roczen, um den sich das Team Germany aufbauen sollte. Ken Roczen war im Jahr 2012 dabei wo Deutschland zum ersten Mal den Mannschaftstitel holen konnte. Zusammen mit Max Nagl und Marcus Schiffer zeigte er in Lommel eine beeindruckende Leistung und gewann verdient das MXoN in Belgien und brach die Dominanz der Amerikaner. Mit dieser Erfahrung sollte er nun in diesem Jahr erneut um das Podium kämpfen. Doch der HRC Pilot entschied sich dazu bereits am 8. Oktober die WSX Meisterschaft zu bestreiten und auf das MXoN zu verzichten. Denn der kurze Zeitraum zwischen den Rennen könnte bei einer Verletzung die Teilnahme an der WSX in Gefahr bringen.

So stand das Team Germany vor einer Aufgabe die es zu lösen galt, einen Ersatz für Roczen zu finden und ein schlagkräftiges Team aufzubauen. Keine Frage das man mit dem Routinier Max Nagl und unserem besten MX2 Weltmeisterschaftspiloten , Simon Längenfelder eine gute Basis hatte. Doch wer sollte die beiden Piloten im Kampf um die Punkte unterstützen? Zur Auswahl standen Maximilian Spies, Tom Koch und eben auch Henry Jacobi.

Nachdem die Auswahl auf Koch und Jacobi beschränkt wurde, tat man sich schwer eine Entscheidung zu treffen. Tom Koch zeigt in seiner Saison 2022 Herz und Kampfgeist wie kein Zweiter. Mit geringem Budget und kleinem Team nimmt der Mann aus Thüringen die Strapazen der Weltmeisterschaft auf sich. Dies und seine derzeitige Performance waren wohl ausschlaggebend für die Nominierung in das MXoN Team Germany. Klar das Henry Jacobi, der klar zur Zeit bester deutscher MXGP Pilot ist, über diese Entscheidung verwundert war.

Henry Jacobi

„Freitag Mittag wurde mir mitgeteilt, dass ich nicht für mein Land bei den MX of Nations, den olympischen Spielen unseres Sports gebraucht werde. Ich sehe es sportlich. Dennoch finde ich es schade das ich es nicht in die Top 3 geschafft habe, da ich letztes Jahr mit gebrochenen Wirbel und viel Schmerzen alles für unser Land, Motocross Deutschland und sämtliche Sponsoren gegeben habe. Mein Team war bereit, wir hatten alles organisiert aber leider …naja. Nichtsdestotrotz freut es mich für meinen Kumpel Tom Koch dass er die Chance erhält zu fahren. Unabhängig von unserer Leistung werden wir auch trotz solchen Einflüssen dritter Personen Freunde bleiben, keine Sorge. Ich wünsche den 3 Jungs nur das Beste und hoffe ihr gebt alle drei 100% genauso wie ich sie gegeben hätte.“

Gerüchteweise stand die Finanzierung als Hindernis im Raum. Doch uns gegenüber teilte Henry mit, dass alle Vorbereitungen getroffen waren um die Reise anzutreten. Von der Hotel- und Flugbuchung bereits Anfang des Jahres, bis hin zum passenden Bike vor Ort. Dies hätte von HRC angemietet und vor Ort umgebaut werden sollen.

Marcel Dornhöfer (Teammanager MXoN Team Germany)

„Die Entscheidung dazu hat kein Einzelner getroffen, sondern wir im Team, die das Ganze organisieren. Hintergrund war der, als wir in eine konkrete Richtung gehen mussten, nachdem Ken abgesagt hatte, nach intensivem betrachten der Leistungen der Meinung waren, dass Henry und Tom fahrerisch auf einem ähnlichen Level sind, wenn man die Bodenverhältnisse, die in Red Bud vorherrschen, mit einbezieht. Was dazu kommt ist, dass wir uns für die nächsten Jahre breiter aufstellen müssen, was die Fahrer angeht, um Top Ergebnisse einzufahren. Henry hatte die letzten Jahre die Chance ein Teil des Teams vor Ort zu sein. Wir sind der Meinung, dass es Tom aufgrund seiner Entwicklung verdient hat die Chance zu bekommen, dieses Jahr dabei zu sein. Man kann ja nicht davon ausgehen, dass Max das Thema MXoN noch viele Jahre weiter fahrerisch begleiten kann. Henry ist auch als Ersatzmann weiter im Team, falls Max oder Tom ausfallen sollten. Als Simon damals das erste Mal in Assen dabei war kam auch viel Kritik im Vorfeld. Manchmal muss man auch Mut haben solche Wege zu gehen.“

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