Giuseppe Luongo spricht über die KTM Krise

Giuseppe Luongo ist sich der Herausforderungen bewusst, denen KTM gegenübersteht, hofft jedoch auf ein gutes Ende. / Foto: Ray Archer
KTM befindet sich, wie wir alle wissen, in einer der schwersten Krisen der Unternehmensgeschichte. Viele Mitarbeiter, Zulieferer, Rennteams und auch Rennserien sind von den aktuellen Problemen betroffen. Zuletzt berichteten wir über die WESS Hard Enduro-Serie, die den KTM-Support verloren hat und nun vor der Frage steht: Wie geht es weiter?
In einem Interview mit unserem Kollegen Geoff Meyer äußerte sich nun Giuseppe Luongo, Geschäftsführer von Infront Moto Racing, dem Promoter der MXGP, zu den Auswirkungen dieser Krise. Dabei betonte er die immense Bedeutung von KTM für den Motocross-Sport. Trotz der aktuellen Herausforderungen zeigt er sich optimistisch, dass die Marke ihre zentrale Rolle nicht verlieren wird – weder in der FIM Motocross Weltmeisterschaft (MXGP) noch im Motorsport insgesamt.
KTM prägt das Fahrerfeld
Die Mattighofener stellen mehr als ein Drittel des Fahrerlagers – und das nicht nur in den Weltmeisterschaftsklassen. Auch in den Supportklassen, wie den Europameisterschaften, beginnend bei den 65ccm Bikes, bis hin zu den nationalen Meisterschaften, ist KTM eine treibende Kraft. „KTM investiert seit jeher in die Basis, in die Zukunft unseres Sports“, erklärt Luongo.
Ein Rückzug von KTM würde besonders die Nachwuchsarbeit massiv treffen. Während Spitzenfahrer bei anderen Teams unterkommen könnten, würde die Förderung junger Talente stark leiden. Diese Nachwuchsarbeit ist jedoch essenziell für den Fortbestand und die Entwicklung des Sports.
Hauptsponsor und Unterstützer der MXGP
Neben ihrer Rolle als Hersteller ist KTM auch einer der wichtigsten Sponsoren der MXGP. Jahr für Jahr investiert die Marke erhebliche Summen in die Entwicklung und Popularisierung des Sports. Ein Beispiel: KTM beteiligt sich mit rund 3 Millionen Euro an den TV-Übertragungen der MXGP, was die globale Sichtbarkeit der Meisterschaft erheblich stärkt. Ohne diese Unterstützung wäre es kaum möglich, die Rennen in der jetzigen Qualität und Reichweite zu produzieren und einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
„KTM ist ein integraler Bestandteil unseres Sports“, so Luongo. „Ihre Unterstützung geht weit über die Bereitstellung von Motorrädern hinaus – sie fördern den Sport auf jeder Ebene und schaffen eine solide Basis, auf der die Zukunft des Motocross aufgebaut werden kann.“
Zuversicht in schwierigen Zeiten
Auch wenn KTM vor einigen Herausforderungen steht, ist sich Luongo sicher, dass Stefan Pierer, der CEO des Unternehmens, die Krise meistern wird. „Er ist ein Kämpfer und hat ein besonderes Talent in der Finanzwelt“, betont Luongo.
Die jüngsten sportlichen Erfolge sprechen ebenfalls für die Stärke der Marke: Die Österreicher haben nicht nur das prestigeträchtige Anaheim A1 Supercross gewonnen, sondern auch bei der Dakar-Rallye triumphiert – beides ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit und den Siegeswillen von KTM.
Die Bedeutung von KTM für den Sport
Ein Rückzug von KTM wäre für den Motocross-Sport ein herber Verlust. „KTM ist eine Säule unseres Sports und stärkt ihn seit Jahren auf allen Ebenen“, so Luongo. „Ich bin überzeugt, dass KTM gestärkt aus dieser Situation hervorgehen wird und auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Motocross spielen wird.“
Die Marke bleibt nicht nur ein unverzichtbarer Partner, sondern auch ein Motor für die Entwicklung und das Wachstum des Sports – von der Nachwuchsförderung bis hin zur globalen Präsenz der MXGP.