Neuer Name für Riley Racing: Vom Neustart in die nächste Krise?

Riley Racing wird zu Haaz Racing. / Foto: Kawasaki
Riley Racing? Diesen Namen wird man in der Saison 2025 der FIM Motocross Weltmeisterschaft vergeblich suchen. Dabei sah es im September noch ganz anders aus: Nach knapp zwei Jahren Pause kündigte das niederländische Team seine Rückkehr an – diesmal mit Kawasaki-Bikes statt wie bisher Yamaha-Maschinen. Auch die Fahrerfrage schien mit Kay Karssemakers und Tom Guyon geklärt. Doch sechs Wochen vor dem Saisonauftakt in Córdoba, Argentinien, herrscht Chaos statt Aufbruchsstimmung.
Ein neuer Name, aber alte Probleme
Riley Racing gibt es nicht mehr – das Team firmiert jetzt unter dem Namen Haaz Racing. Klingt nach frischem Wind? Nicht wirklich. Tom Guyon hat bereits vor dem Start der MX2-Meisterschaft das Handtuch geworfen. Übrig bleibt Kay Karssemakers, der unter dem neuen Banner antreten soll. Doch ob Haaz Racing langfristig eine Rolle im Paddock spielt, ist mehr als fraglich.
Bikes weg, Fahrer weg – was ist los?
Tom Guyons Abgang wirft unangenehme Fragen auf. Laut Jean-Jacques Luisetti, der als Assistant Manager beim ursprünglichen Projekt vorgestellt wurde, soll Teamchef Olaf Haazen einen mächtigen Sponsor im Rücken haben. Dieser habe ambitionierte Ziele: Innerhalb von zwei Jahren sollte der Name Riley Racing überall bekannt sein. Klingt nach einem soliden Plan, oder? Doch trotz groß angekündigtem Sponsor in den Vereinigten Arabischen Emiraten, und mit neuem Namen reißen die Probleme nicht ab. Gerüchten nach, klagte Guyon über fehlende Bikes, die ihm eigentlich schon längst zugesichert waren?
Karssemakers scheint seine Kawasaki jedoch erhalten zu haben. Der 20-Jährige wurde beim Training auf der Winterbahn des MSC-Grevenbroich gesichtet. Dennoch wirft das Thema Tom Guyon Fragen auf und so scheint es, als ob hinter den Kulissen einiges schiefläuft. Und das bringt uns direkt zum nächsten Punkt.
Teamchef in stürmischen Gewässern
Olaf Haazen hat nicht nur sportliche Probleme am Hals. Er steht im Zusammenhang mit Ermittlungen zu einem Erpressungsskandal um Frits van Eerd, den ehemaligen CEO der Supermarktkette Jumbo. Der Prozess, der im Dezember 2024 vertagt wurde, soll im Juni 2025 fortgesetzt werden. Kein Wunder, dass Haaz Racing derzeit alles andere als stabil wirkt – schließlich dürfte Teamchef Haazen genug andere Sorgen haben.
Der Ausblick: Ungewiss wie das Wetter
Ob Haaz Racing die Saison durchsteht oder ob Kay Karssemakers bald allein im Fahrerlager sitzt, bleibt abzuwarten. Fest steht: Der Einstieg ins Jahr 2025 ist für das Team alles andere als gelungen. Da hilft auch ein neuer Name nicht, wenn es an allen Ecken und Enden brennt.