WZ Racing: Gute Vorbereitung ist alles
Bootcamp 2020 inklusive Internationale Italienische Meisterschaft
Die drei Rennen der Internationalen Italienischen Meisterschaft sind für die europäischen Top-Piloten aus Europa- sowie Weltmeisterschaften ein absolutes Muss. Denn Rennen gelten im Motocross als das beste Training in der Pre-Season.
Schon vor dem Auftakt der kurzen Serie zog es WZ Racing nach Italien, um dort bei besten Bedingungen zu Trainieren. Auf der italienischen Insel Sardinien, genauer der Tiefsandstrecke Riola Sardo, starteten die WZ Racer bereits am 26. Januar in die Rennsaison und ließen auch an den beiden folgenden Wochenen- den in Ottobiano sowie Mantova nichts anbrennen.
Eine mehr als solide Performance zeigte Rasmus Pedersen auf seiner 125er- KTM, denn er wurde prompt Dritter der Meisterschaft. Der Däne legte bei den drei Vorbereitungsrennen jeweils die beste Trainingszeit seiner Gruppe vor und entschied zwei der Wertungsläufe für sich. Trotz der starken Auftritte äußerte sich Pedersen eher bescheiden. „Wir begannen auf Sardinien, wo wir auf eini- gen richtig schweren Strecken bestens trainierten. Die Rennen verliefen ganz gut, daher bin ich glücklich mit meiner Vorbereitung. Ich freue mich auf eine hoffentlich gute Saison und schaue mal wie viel ich mich im Laufe des Jahres noch steigern kann.“
Max Pålsson startete etwas später in die Saison. Palsson ging erst zum dritten Meisterschaftsstopp ans Gatter: „Vor dem Trainingslager auf Sardinien hatte ich mich in Spanien an einem Hüftmuskel verletzt, so dass ich die erste Woche verpasste. Anschließend galt es für mich die verlorene Biketime aufzuholen.
In der Woche vor Mantova konnte ich Rasmus‘ Tempo beinahe mitgehen und wir beschlossen, dass ich mein Glück am Wochenende versuchen würde.“ In beiden Läufen kämpfte der Schwede mit Armpump, crashte im ersten Moto aufRang vier liegend und finishte das zweite Rennen als Elfter: „Das ist nicht das Ergebnis, was ich wollte, aber immerhin bin ich gesund. Ich freue mich auf die Saison, denn ich bin happy mit dem Team und habe gute Leute um mich.“
Teamneuzugang Cato Nickel traf aufgrund seiner schulischen Verpflichtungenetwas später im Trainingslager ein, genoss die Zusammenarbeit mit dem Team jedoch für eine Woche: „Das Training war ziemlich hart und anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Die Rennen waren auch super, auch wenn ich auf meine Leistung nicht so stolz bin, aber das ganze drum herum hat mir sehr gefallen! Es war für mich mal was anders, denn ich konnte mich auf ganz andere Sachen konzentrieren als üblich. Ich freue mich für WZ fahren zu dürfen und auf die weitere Zusammenarbeit mit allen.“ In der Meisterschaft schnappte sich Cato den vielversprechenden 22. Platz, obwohl er beim Auftakt in Riola Sardo nicht angetreten war. Mit dem 15. und 14. Platz war er sowohl in Ottobiano als auch Mantova der stärkste deutsche Fahrer des 125er-Feldes.
In der von WM-Fahrern belagerten MX2-Klasse zeigte Bastian Bøgh Dammerneut sein fahrerisches Können und bewies, dass 2020 absolut mit ihm zu rechnen ist. Mit einem 7-8-5-Ergebnis biss sich Bastian trotz der enormen Leistungsdichte in den Top Ten fest und ließ etliche Dauerstarter der Grands Prix hinter sich. In der Meisterschaft landete er punktgleich zu Rang drei auf dem undankbaren vierten Platz: „Meine Rennen waren ziemlich gut, auch wenn ich auf Riola viel Pech mit Stürzen hatte. Mit Ottobiano war ich schon zufrie- den, doch Mantova wurde noch besser. Mein Speed passt sehr gut und ich bin happy damit.“
Neu bei WZ Racing ist Lion Florian, der sich jedoch bestens in die Gruppe einfügt: „Der Monat in Italien hat mir richtig Spaß gemacht und ich verstehe mich super mit meinen Teamkollegen. Für mich ist es Neuland in einem Team zu sein, denn vorher war ich immer im Familienteam unterwegs.“ In Sachen Ra- cing verbesserte sich der Bayer stetig, so dass einer tollen Saison 2020 nichts im Wege steht: „Die ersten beiden Rennen verliefen nicht so wie ich es geplant hatte, aber in Mantova ging es mit Rang 18 in die richtige Richtung. Ich sehe eine gute Entwicklung und merke, dass es mit dem Speed und allem richtig bergauf geht.“
Auch bei den Big Boys gibt es 2020 noch einen Vertreter für WZ Racing, denn ab Anfang März wird Karlis Sabulis zu der Sassenburger Truppe stoßen.
Teamchef Waldemar Zichanowisch ist stolz auf das gut funktionierende Sys- tem des Teams: „Die Leistungen von Simon und auch Karlis waren 2019 hervor- ragend – Wie wir daran gesehen haben funktioniert unser System, also die Art und Weise unserer harten Arbeit, gut, was mich motivierte für 2020 noch einmal einen drauf zu legen. Ein kleines Optimierungspotenzial sah ich dennoch und stieg daher mit einem Teil meiner Fahrer schon im Oktober in die Vorbereitung neben dem Bike ein. Es ist so toll die schnelle Entwicklung der Jungs zu se- hen und auch Lion sowie Max, die leider erst etwas später zur Trainingsgruppe dazu kamen, machen riesige Schritte nach vorne.“ Das Trainingslager in Italien lief genau wie geplant: „Natürlich stoßen alle die Jungs immer wieder mal an ihre körperlichen Grenzen, aber auch das bringt sie weiter! Eine weitere Opti- mierung war früher ins Trainingslager nach Italien zu fahren und die gesamte Meisterschaft dort zu bestreiten, was für uns sehr gut funktionierte. Basti und Rasmus sind aktuell schon auf einem grandiosen Level – Das stimmt extrem zuversichtlich für diese Saison.“ Insbesondere im Rahmen der Internationalen Italienischen Meisterschaft bestätigte sich noch einmal, dass Waldemar mit WZ Racing auf dem richtigen Weg ist: “Die Resultate der Jungs in Italien machen mich als Teamchef wirklich stolz, denn sie setzten sich teilweise gegen Werks- fahrer durch. 2020 kann für uns ein richtig gutes Jahr werden.“
Text: Andrea Schon / Media SevenOnePictures
Fotos: WZ Racing