WSX sagt Deutschland Grand Prix in Düsseldorf ab

Die WSX sagt den Deutschland Grand Prix in Düsseldorf ab. SX Global nimmt dazu und wir werfen einen Blick auf die Investoren.

Die Spatzen pfeifen seit Wochen von den Dächern, dass die Word Supercross Championship massive Probleme hat und wir berichteten bereits über ein mögliches Ende und die neuen Investoren der Serie. Seit Wochen steht auch die Frage im Raum, ob sich die deutschen Fans auf den Event in Düsseldorf freuen dürfen oder nicht. Seit heute Nacht ist diese Frage geklärt, denn die WSX sagt den Deutschland Grand Prix in Düsseldorf ab!

Vorfreude ist nicht immer die schönste Freude

„Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude“, heißt es oft und das stimmt vielleicht auch bei der lang ersehnten Zweisamkeit mit der neuen Freundin. In Bezug, auf den Deutschland Grand Prix der WSX können viele Fans aber gerne auf dieses Sprichwort verzichten.

In einer Pressemeldung gab heute Nacht der CEO von SX Global, Adam Bailey, die Absage des deutschen und kanadischen GP, sowie die Stopps in Singapur ab. Dabei betonte Bailey, dass sich SX Global weiterhin verpflichtet sieht, außergewöhnliche Veranstaltungen auszurichten und die jetzigen Kalenderänderungen einen langfristigen Nutzen für die Meisterschaft bringen sollen.

Das sagt der CEO

Doch lest selbst, was Adam Bailey zu sagen hat. Wir haben zu den einzelnen Aussagen unsere kurze Einschätzung hinzugefügt.

„Singapur, Deutschland und Kanada bleiben wichtige Wachstumsmärkte für WSX, und wir beabsichtigen, bald in jeden dieser Märkte zurückzukehren. 2023 sollte WSX’s erster Vorstoß in diese Märkte sein, und wir möchten sicherstellen, dass wir jedem dieser wichtigen Märkte gerecht werden.“

Er fuhr fort: „Wir möchten alles auf höchstem Niveau tun und sicherstellen, dass jede WSX-Erfahrung fantastisch und unvergesslich ist. In Übereinstimmung mit diesem Leitsatz entschied die neue Eigentümergruppe, dass diese Kalenderänderungen zu diesem Zeitpunkt erforderlich sind.“

Wird die WSX ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht?

Indirekt geben sie also zu, dass die bisherigen Events nicht den Ansprüchen der neuen Investoren entsprechen. Weiter heißt es:

„Die Tatsache, dass der Eigentümerwechsel erst vor kurzem stattgefunden hat, hat logistische Herausforderungen mit sich gebracht, die sich nur schwer innerhalb weniger Wochen bewältigen lassen. Daher werden wir uns stattdessen darauf konzentrieren, sicherzustellen, dass die WSX-Veranstaltungen 2023 in Abu Dhabi und Melbourne auf bestmögliche Weise durchgeführt werden und den wichtigen Fortschritt beim Aufbau der Meisterschaft für 2024 und darüber hinaus fortsetzen. Die WSX Abu Dhabi & Australian Grands Prix 2023 sind weiterhin im Verkauf, und die Nachfrage war sehr stark. Beide Veranstaltungen sind also voll im Gange und sie entwickeln sich zu den besten Veranstaltungen, die wir bisher hatten. Es werden noch viele spannende Rennen gefahren, bevor unsere FIM World Supercross Champions 2023 gekrönt werden.“

„An die vielen Fans, die Tickets für das WSX-Event in Singapur gekauft haben – natürlich erhalten Sie volle Rückerstattungen. Für diejenigen, die geduldig auf Updates zu den WSX-Veranstaltungen in Deutschland und Kanada gewartet haben, verstehen wir, dass Sie frustriert sein werden, aber wir werden bald zurück sein, um sicherzustellen, dass das Warten sich gelohnt hat.“

2024 doch noch ein Deutschland Grand Prix?

Da ist sie wieder, die Vorfreude. Vielleicht hat die Verschiebung des Deutschland Grand Prix auch den Effekt, dass es ein besserer Event wird, als er es 2023 hätte werden können. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Abschließend sagt Bailey:

„Diese Kalenderänderungen wurden in Abstimmung mit der FIM vorgenommen, die unsere Bemühungen unterstützt, die WSX zu einer der führenden Motorsportveranstaltungen der Welt zu machen. Wir möchten unseren Unterstützern für ihre Geduld und ihre unerschütterliche Unterstützung während dieser Übergangsphase für WSX danken.“

Es ist schwer einzuschätzen, wie es um die WSX und SX Global wirklich steht. Offensichtlich ist, dass es bisher ziemlich chaotisch daher ging. Ebenfalls ist offensichtlich, dass die neuen Eigentümer keine stillen Investoren sind und mitreden wollen. Vielleicht ist das sogar ganz gut, denn zumindest wissen sie, wie man Geld verdient.

Wer sind eigentlich die Investoren?

Doch wer sind Kyril Louis-Dreyfus und Juan Sartori eigentlich? Louis-Dreyfus ist ein französischer Geschäftsmann, der zur gleichnamigen Familien-Dynastie gehört und der mehrfacher Milliardär ist. Sein Invest, die Höhe ist nicht bekannt, in die WSX dürfte für den Anfang 20-Jährigen eher ein Portokassen-Geschäft sein, denn im Sport-Business wickelt der Mann sonst ganz andere Geschäfte ab. Vor wenigen Jahren kaufte er den legendären englischen Fußball-Club Sunderland AFC – „Sunderland till I die!“. Sein Vater war übrigens Robert Louis-Dreyfus, Ex-Adidas-Chef und Spender des mysteriösen Millionendarlehen an Franz Beckenbauer, was den Sommermärchen-Skandal zur Folge hatte.

So, genug Fußball. Nein, doch nicht, denn auch Juan Sartori ist Mitbesitzer des Sunderland AFC. Der 42-jährige Uruguayer kam mit 12 nach Frankreich und machte danach Karriere in verschiedene Branchen.

Eins muss man dem CEO von SX Global, Adam Bailey, lassen: Der Mann schafft es offenbar szenefremde Menschen vom Supercross zu überzeugen! Die GP in Abu Dhabi und Melbourne bleiben somit als einzige Rennen für 2023 bestehen.

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