Henry Jacobi in diesem Jahr noch immer ohne Grand Prix

Henry Jacobi in diesem Jahr noch immer ohne Grand Prix / Foto: SevenOnePictures

Als am vergangenen Samstag die Piloten auf die Strecke beim MXGP of Trentino rollten, fragten sich die deutschen Fans: Wo war Henry Jacobi?

Bereits in der Woche zuvor blieb der Thüringer dem MXGP in der Schweiz fern, doch das war geplant. Jacobi startete am Ostermontag in Frankreich und wurde dort Zweiter. Die Teilnahme am Grand Prix in Italien stand aber fest in seiner Planung.

Fürstlich Drehna war Ursprung eines Problems

Die Gründe dafür sind vielschichtig und wir blicken kurz zurück auf den Masters-Auftakt in Fürstlich Drehna. Nach den Plätzen zwei und vier in den ersten beiden Motos, stürzte Henry unverschuldet. Nachdem der Mann mit der #29 zunächst ins Startgatter gefahren war, musste er das Feld von hinten aufrollen. Von Position 30 nach der ersten Runde aus, arbeitete sich Jacobi bis auf die 17. Position vor und traf in der achten Rund auf Petr Polak.

Der tschechische Yamaha-Pilot cross-jumpte einen Sprung und holte dabei Henry vom Motorrad: „Ich bin in Drehna massiv eingeschlagen und habe mir beide Schultern weh getan. Die Eine, als ich auf den Boden einschlug, und die Andere, weil ich in Petr’s Heck gelandet bin“, erklärte Henry uns.

Corona kam noch dazu

Nach dem DNF von Drehna schien zunächst alles gut zu sein, auch wenn die Schultern noch schmerzten. Henry trainierte ganz normal weiter und fuhr auch das Rennen in Frankreich, was zwischen Drehna und dem GP in Trentino war. „Ich habe mich total auf Italien gefreut, da es mein erster GP in diesem Jahr sein sollte. Am Mittwoch davor haben mir zwar immer noch die Schultern weh getan, aber wir wollten unbedingt in Trentino fahren. Es stand nicht zur Debatte, nicht zu starten. Absagen musste ich dann allerdings, weil ich Corona bekommen habe. Mir ging es nicht dramatisch dreckig, aber ich war sehr schlapp“, sagte Henry.

Die Kombination aus beidem veranlasste Henry Jacobi dazu, nicht zu starten: „Wir wissen alle: Wenn ich GP fahre, dann will ich auch in die Top Ten. Wären es nur die Schultern gewesen, wäre es nicht optimal gewesen, aber es hätte geklappt. Aber wenn ich schon mit zwei Minuspunkten anreise, dann brauche ich nicht darum kämpfen. Ich will mich nicht unter Wert verkaufen.“

Ein wohl weise Entscheidung, schon allein aus gesundheitlicher Sicht. Heute sitzt Henry das erste Mal wieder auf dem Bike und das nächste mal ans Gatter rollen wird er am 1. Mai in Frankreich. In Deutschland sehen wir ihn am 13./14. Mai in Mölln. Dort gewann er auf der STC-Husqvarna 2018 den ersten Lauf und wurde am Ende der Saison Masters-Champ. Erleben wir ein Déjà-vu?