Jorge Prado: Neues Kapitel USA – mit Vollgas in die SX-Saison

Jorge Prado auf der Kawasaki und mit neuer Startnummer, der für ihn unbekannten 70

Jorge Prado auf der Kawasaki und mit neuer Startnummer, der für ihn unbekannten 70. / Foto: Kawasaki

2025 wird das Jahr der großen Sprünge für Jorge Prado – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einer überragenden Saison 2024, in der der Spanier seinen MXGP-Weltmeistertitel erfolgreich verteidigte, zieht es den 22-Jährigen nun über den großen Teich. Mit einem Dreijahresvertrag bei Kawasaki startet Prado in seine erste volle Supercross-Saison und stellt sich damit einer völlig neuen Herausforderung.

Die Reise beginnt in Irvine, Kalifornien, wo Jorge sich bereits häuslich eingerichtet hat – strategisch gelegen, nur einen Steinwurf vom Team und der Teststrecke entfernt. „Es ist ein großartiger Ort zum Leben, besonders für jemanden, der sein Leben auf zwei Rädern verbringt“, sagt der Spanier. Das sonnige Wetter, die Nähe zu den besten Trainingsmöglichkeiten und die kalifornische Fahrer-Community machen Irvine für Jorge zum perfekten neuen Zuhause.

Ein Triumphjahr 2024 – mit Blick auf die Zukunft

Wenn man 2024 als „die Saison seines Lebens“ bezeichnet, ist das keine Übertreibung. Jorge Prado kam als amtierender Weltmeister zurück in die MXGP und dominierte die Konkurrenz. Doch einfach war es nicht. Starke Gegner, technische Probleme und ein paar schmerzhafte DNFs hätten jeden anderen Fahrer in die Knie gezwungen – nicht jedoch Jorge. Er kämpfte sich zurück, sammelte Siege und bewies, warum er zu den besten Motocross-Fahrern der Welt gehört.

„Es war ein unglaubliches Jahr. Als Weltmeister zurückzukommen, setzt dich automatisch unter Druck, und dann war da noch mein geplanter Wechsel in die USA – das wollte ich unbedingt mit einem weiteren Titel krönen“, sagte er in einem kürzlich geführtem Interview. Mission erfüllt: Jorge ging als Champion und verabschiedet sich vom MXGP-Zirkus mit dem perfekten Abschluss.

Supercross: Das nächste große Ding

Doch während Jorge Prado in der MXGP alles erreicht hat, was es zu erreichen gibt, beginnt in den USA ein neues Abenteuer. Supercross ist ein komplett anderes Biest – kürzere, intensivere Rennen, enge Strecken und die legendären Whoops, die sogar erfahrenen Fahrern Respekt einflößen.

Im vergangenen Jahr nahm Jorge Prado an einigen Supercross-Rennen teil, um erste Erfahrungen zu sammeln und sich auf die neue Herausforderung vorzubereiten. Diese Einsätze erwiesen sich als intensive Lernphase, die ihm die Unterschiede zwischen Motocross und Supercross deutlich vor Augen führte. Besonders die technischen Anforderungen und das Tempo der Rennen machten klar, dass er sich auf eine völlig neue Art des Rennsports einstellen musste.

Die Whoops, die auf den Teststrecken immer machbar aussahen, verwandelten sich im Renntrubel schnell in eine echte Herausforderung. Doch wie man es von einem Weltmeister erwartet, ließ er sich nicht entmutigen. Es ist alles eine Frage der Erfahrung und des Vertrauens – und beides wächst mit jedem Training.

Inzwischen fühlt sich Jorge in den Rhythm-Sektionen und in den engen Kurven wohler, auch wenn es noch Luft nach oben gibt. Aber der Fortschritt ist unübersehbar, und die Off-Season hat ihm geholfen, sich weiter an die Supercross-Anforderungen anzupassen.

Starkes Team, starke Konkurrenz

Ein großer Vorteil für Prado ist das Umfeld, das Kawasaki ihm geschaffen hat. Mit Teamkollegen wie Jason Anderson hat er einen erfahrenen Mentor an seiner Seite, der ihm zeigt, wie man im Supercross-Zirkus überlebt – und gewinnt. „Jason ist unglaublich talentiert, und es ist eine Ehre, von ihm zu lernen“, sagte Jorge Prado kürzlich. Dazu kommt ein hochmotiviertes Team, das ihm den Rücken freihält und sicherstellt, dass er mit dem besten Material und Know-how ausgestattet ist.

Doch auch die Konkurrenz ist nicht ohne. Fahrer wie Eli Tomac, Jett Lawrence und Chase Sexton dominieren die Szene und werden Jorge nichts schenken. Doch der Spanier sieht das gelassen: Er ist da, um zu lernen und besser zu werden. Genau das motiviert ihn.

Fitness und Fokus: Die neue Herausforderung

Supercross stellt nicht nur fahrerisch andere Anforderungen als Motocross, auch körperlich ist es eine neue Herausforderung. Die Rennen mögen kürzer sein, doch die Intensität ist gnadenlos. Jorge Prado hat hart daran gearbeitet, sich an diese neue Dynamik anzupassen.

Jorge Prado ist körperlich in Topform und bereit, die neuen Herausforderungen anzunehmen. Doch mental bringt die neue Umgebung ihre eigenen Schwierigkeiten mit sich. Die intensiven Rennen und die ungewohnte Dynamik sorgen manchmal dafür, dass er angespannter ist als nötig – spürbar auch an seinem Puls. Aber Jorge wäre nicht Jorge, wenn er sich davon ausbremsen ließe. Mit jeder Trainingseinheit und jedem Rennen sammelt er wertvolle Erfahrung, wird Schritt für Schritt entspannter, fokussierter – und vor allem schneller.

Wenn Jorge Prado mal nicht auf zwei Rädern sitzt

Natürlich dreht sich in Jorges Leben fast alles um den Motorsport, aber wenn er mal Freizeit hat, sucht er den Ausgleich. Kein Wunder: Sein liebstes Hobby ist – Überraschung! – alles, was mit zwei Rädern zu tun hat. Ob Mountainbike, BMX oder Trial, Hauptsache, er ist unterwegs.

Seine Ernährung nimmt er genauso ernst wie sein Training. Fast Food? Fehlanzeige. Jorge kocht lieber selbst und sorgt dafür, dass er auch an den Rennwochenenden gesund und fit bleibt. „Ich nehme sogar mein eigenes Essen mit an die Strecke. Das gibt mir ein gutes Gefühl, weil ich weiß, was ich zu mir nehme“, verriet er amerikanischen Medien.

Das große Ziel: Erfolg mit Leidenschaft

Was Jorge Prado von vielen anderen unterscheidet, ist seine unbändige Leidenschaft für den Sport. Für ihn ist jeder Trainingstag, jedes Rennen keine Pflicht, sondern pure Freude. Es ist diese Begeisterung, die ihn antreibt, jeden Tag sein Bestes zu geben und immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen – mit einem breiten Grinsen im Gesicht und der klaren Entschlossenheit, sich kontinuierlich zu verbessern.

2025 wird ein Jahr voller Herausforderungen für Jorge Prado, aber der Spanier ist bereit, alles zu geben. Sein Ziel? Lernen, wachsen und vielleicht schon den ein oder anderen Erfolg im Supercross feiern. Die Fans dürfen sich jedenfalls auf ein aufregendes Jahr mit einem hochmotivierten Jorge Prado freuen.