Samurai-Spirit: Jo Shimoda trotz gebrochener Finger auf Platz 6!

Jo Shimoda zeigte beim Supercross Anaheim 2 eine kämpferische Leistung. / Foto: Feld Entertainment
Honda-Pilot Jo Shimoda hatte es am vergangenen Wochenende beim Supercross Anaheim A2 alles andere als leicht. Nach einem unverschuldeten Zwischenfall beim Supercross in San Diego, bei dem er sich zwei Finger der linken Hand brach, war lange unklar, ob der Japaner überhaupt antreten würde. Doch eines wurde schnell klar: Shimoda ist ein Kämpfer durch und durch. Mit geballter Willenskraft, etwas Schmerzmittel und einer ordentlichen Portion Bravour stellte er sich der dritten Runde der 250SX Western Regional Meisterschaft – mit echtem Samurai-Spirit.
Wer dachte, Shimoda würde nach seiner unglücklichen Begegnung mit dem Pitboard von Coty Schock klein beigeben, wurde eines Besseren belehrt. Trotz sichtlicher Schmerzen zog er das Programm durch. Im ersten Qualifying lag er auf Platz 15 und hielt den Lenker buchstäblich nur noch mit einer Hand fest – die linke hatte offensichtlich Pause. Doch statt aufzugeben, biss er sich durch. Und siehe da: Im zweiten Zeittraining fand er seinen Rhythmus, sprang auf Platz 8 und sicherte sich den zehnten Startplatz fürs Heat Race.
Im Heat zeigte Shimoda dann, warum er zu den heißesten Talenten der Szene gehört: Mit einem beeindruckenden vierten Platz zog er direkt ins Main Event ein. Und dort? Platz 6. Kein Podium, aber eine absolut starke Leistung, wenn man bedenkt, dass zwei seiner Finger eigentlich lieber im Gips, oder zumindest geschient, als am Lenker gewesen wären. Nach dem Rennen erklärte er Will Christien: „Ich will dieses Rennen nicht einfach abhaken.“ Wirklich aktiv etwas für die Heilung tun kann er aktuell zwar nicht, aber Shimoda bleibt motiviert und arbeitet stattdessen fleißig auf dem Heimtrainer weiter.
Diskussionen um Pitboards: Brauchen wir sie noch?
Shimodas Pech hat im Netz eine alte Diskussion neu entfacht: Sind Pitboards im Jahr 2025 noch zeitgemäß? Ohne das ominöse Pitboard hätte sich der Japaner an jenem unglücklichen Abend in San Diego wohl nicht verletzt. Kritiker fordern seit Langem die Kommunikation zwischen Fahrer und Mechaniker per Funk – eine Lösung, die zwar modern klingt, aber potenziell neue Probleme mit sich bringen könnte.
Wenig Verständnis gab es allerdings für Stimmen, die behaupteten, Shimoda hätte „nicht so dicht an der Pitlane fahren müssen“. Hier können wir nur den Kopf schütteln. Die Strecke hatte eine klar vorgegebene Breite, die Shimoda lediglich ausnutzte – so wie es jeder professionelle Fahrer tun würde. Ihn für diese Verletzung verantwortlich zu machen, ist einfach absurd.
Jo Shimoda hat mit seinem sechsten Platz nicht nur Punkte gerettet, sondern gezeigt, was wahre Härte bedeutet. Mit zwei gebrochenen Fingern und einem unerschütterlichen Willen stemmte er sich gegen die Schmerzen und die Konkurrenz – eine Leistung, die Respekt verdient. Ob Pitboards künftig Geschichte sind, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Shimoda lässt sich von so etwas nicht stoppen.
Am kommenden Wochenende geht es für den auf Platz 4 in der Meisterschaft liegenden Piloten nach Glendale.