Jeremy Seewer: Kein Risiko auf vereister Strecke in Montevarchi
Jeremy Seewer auf seiner Aruba.it Factory Ducati. / Foto: Ducati
Für Jeremy Seewer stand bei den Internazionali d’Italia di Motocross in Montevarchi nicht das volle Risiko im Vordergrund, sondern die kluge Vorbereitung auf die bevorstehende MXGP-Saison. Der Schweizer entschied sich für eine vorsichtige Herangehensweise – und das aus gutem Grund.
Die Strecke war eine echte Herausforderung: Nach einer Woche voller Regen war der Boden nicht nur schlammig, sondern in den Morgenstunden auch von einer heimtückischen Eisschicht überzogen. „Es war brutal. Der Untergrund war gefroren und extrem rutschig“, erklärte Seewer. „Ich wollte nicht auf Biegen und Brechen pushen und dann mit einer Verletzung in die Saison starten.“
Vorsicht statt Attacke
In der ersten Moto machte ihm zudem starkes Arm-Pump zu schaffen, und mit einem mittelmäßigen Start war ein Angriff auf die Spitze ohnehin schwierig. Also entschied sich Seewer, das Rennen kontrolliert zu Ende zu fahren und sich nicht in riskante Zweikämpfe zu verwickeln – Platz zehn.
Der zweite Lauf begann vielversprechender. Nach einem guten Start lag der Ducati-Pilot in den Top Vier und konnte das Tempo der Spitze mitgehen. „Ich fühlte mich wohler und fand einen guten Rhythmus, hatte sogar die Pace, um Mattia (Guadagnini) zu folgen und zu überholen.“ Doch dann stoppte ihn ein technisches Problem wenige Runden vor Schluss und beendete sein Rennen vorzeitig.
Teamkollege Guadagnini auf dem Podium
Während Seewer die Sicherheit priorisierte, lieferte sein Teamkollege Mattia Guadagnini eine starke Leistung ab. Mit einem 3-4-Ergebnis sicherte sich der Italiener den dritten Gesamtrang bei der zweiten und zugleich abschließenden Runde der Internazionali d’Italia MX Eicma Series. Besonders in der zweiten Moto brachte er das Publikum zum Toben, als er in den Anfangsrunden um die Spitze kämpfte.
Fokus auf die MXGP-Saison
Trotz eines durchwachsenen Renntags behielt Jeremy Seewer das große Ganze im Blick. Für ihn war das Rennen in Montevarchi vor allem eine wertvolle Erfahrung. Die Entwicklung seines Bikes macht Fortschritte, und das Team konnte wichtige Erkenntnisse sammeln. Doch oberste Priorität hatte für ihn, gesund zu bleiben und auf der vereisten Strecke kein unnötiges Risiko einzugehen. Mit Blick auf den bevorstehenden MXGP-Auftakt in Argentinien stand nicht der Kampf um Top-Platzierungen im Vordergrund, sondern eine kontrollierte Vorbereitung auf die Saison.
Der volle Angriff kommt dann am ersten Märzwochenende – beim MXGP-Saisonauftakt in Argentinien.