Cato Nickel: Die Überraschung in Montevarchi

Cato Nickel konnte beim Lauf in Montevarchi einige Factory Piloten hinter sich lassen

Cato Nickel konnte beim Lauf in Montevarchi einige Factory Piloten hinter sich lassen

Cato Nickel ist für viele Dinge bekannt – aber nicht unbedingt dafür, Factory-Piloten hinter sich zu lassen. Ausgenommen vielleicht beim Vorfall mit Jeffrey Herlings, den wir mal beiseite lassen können. Der junge Husqvarna-Pilot, der seit letztem Jahr bei den „Big Boys“ mitmischt, hatte ein Jahr voller Herausforderungen. Viele Stürze, Verletzungen und ein unerwarteter Teamwechsel.

Doch 2025 könnte für den großgewachsenen Schweriner ein Wendepunkt sein. Im zweiten Lauf der Italienischen Meisterschaft in Montevarchi überraschte Nickel nicht nur die Zuschauer, sondern auch sich selbst. Bereits im Qualifying ließ er etliche Factory-Piloten hinter sich und zeigte, dass er bereit ist für mehr.

Qualifying? Kein Problem

Im freien Training und Zeittraining, das zusammengelegt wurde, lief es ebenfalls hervorragend für Nickel. „Auf Platz 7 bin ich reingekommen“, erklärt er. „Ich war mir noch ein bisschen unsicher, weil die Strecke echt speziell war. Ich wusste nicht, ob ich das in den Rennen genauso abliefern kann.“ Aber er konnte. Im ersten Rennen gelang ihm ein mittelmäßiger Start, doch nach der ersten Runde hatte er sich schon auf Platz 21 durchgekämpft.

„Dann bin ich noch auf Platz 7 vorgefahren“, freut sich Nickel. „Das war richtig geil! Ich bin an den Factory-Fahrern herangefahren und bin an ihnen vorbeigegangen. Ich war richtig selbstbewusst und wusste, was ich mache, wie das Motorrad reagiert.“ Und so überraschte er nicht nur die Zuschauer, sondern auch einige Factory-Piloten wie Brian BogersJeremy SeewerBen Watson und Tom Koch, die alle in der Gesamtwertung hinter ihm landeten.

Krankheitspech im zweiten Rennen

Im zweiten Lauf lief es nicht ganz so rund. „Ich hatte einen besseren Start“, sagt Nickel, „aber die Pace vom ersten Rennen konnte ich nicht wieder ganz mitnehmen.“ Der Grund: Die letzten Tage waren nicht gerade optimal. „Ich war die letzte Woche richtig krank. Die Halsschmerzen haben mich nochmal eingeholt und dann wurde auch die Lunge ziemlich mitgenommen.“ Deshalb musste Nickel im zweiten Rennen etwas Gas rausnehmen, um sich nicht zu überpacen. Doch trotz allem konnte er noch einige Piloten überholen und beendete das Rennen auf Platz 12.

Zufriedenheit trotz Krankheit

Am Ende war er Neunter im Gesamtklassement und damit bester Deutscher. „Insgesamt kann ich sagen, dass es ein gelungener Saisonauftakt war“, so Nickel. „Es war nur ein Testrennen in Italien, aber es zeigt, dass wir die letzten Monate bei Pro Sports Allianz mit André Stumpf richtig gearbeitet haben.“ Nickel ist überzeugt, dass Stumpf den richtigen Plan für seine Saisonvorbereitung hat. „Ich war sonst immer ein bisschen anderes gewohnt, aber jetzt bin ich echt zufrieden.“

Blick nach vorn

Jetzt heißt es erst mal gesund werden. „Nächstes Wochenende ist in Lierop das zweite Testrennen“, erklärt Cato Nickel. „Und dann sollte ich bereit sein für die Saison. Denn dann kommen die ersten offiziellen Rennen in Spanien und Frankreich.“ Doch das ist noch nicht alles. „Danach stehen noch die Masters und weitere Rennen auf dem Plan.“ Cato Nickel geht mit viel Zuversicht in die Saison. Und wenn er das Momentum aus Montevarchi mitnehmen kann, dann könnte 2025 wirklich sein Jahr werden.

Ergebnisübersicht der MX1 Klasse

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