Jeffrey Herlings – ungewisse Zukunft

Ist 2025 die letzte MXGP Saison von Jeffrey Herlings?

Ist 2025 die letzte MXGP Saison von Jeffrey Herlings? / Foto: Ray Archer

Die neue MXGP-Saison steht vor der Tür, doch für Jeffrey Herlings beginnt das Jahr mit einer herben Enttäuschung. Eine Knieverletzung zwingt ihn, die ersten Rennen auszusetzen – ein Rückstand, der in der hart umkämpften Weltmeisterschaft kaum aufzuholen ist. Dazu kommt eine ungewisse Zukunft, denn sein Vertrag mit KTM läuft aus. Sollte keine neue Vereinbarung zustande kommen, könnte 2025 seine letzte Saison sein.

Saisonstart ohne Herlings

Die Verletzung, die sich Herlings im Oktober bei der letzten Veranstaltung vor der Winterpause zugezogen hat, erweist sich als hartnäckiger als erhofft. Zwar ist er im Alltag wieder fit, doch für intensives Training auf dem Bike reicht es noch nicht. Die Kreuzbänder brauchen mehr Zeit, um die Belastungen des Motocross-Sports auszuhalten.

Daher fällt der Niederländer voraussichtlich, nicht wie erwartet nur für den Auftakt der MXGP in Argentinien aus, sondern womöglich für die ersten drei bis vier Rennen, wie er kürzlich niederländischen Medien mitteilte. In einer Meisterschaft mit durchgehend starker Konkurrenz bedeutet das, dass der Titelkampf in weite Ferne rückt. Noch vor wenigen Wochen bestand die Hoffnung, rechtzeitig fit zu werden, doch diese dürfte er nun endgültig begraben haben.

Taktisches Abwarten statt unnötiges Risiko

Ein vorzeitiges Comeback wäre riskant – und genau das will Herlings vermeiden. Er hat in seiner Karriere bereits zahlreiche Verletzungen überstanden, doch diesmal geht es nicht nur um den aktuellen Titelkampf, sondern auch um seine langfristige Gesundheit. Zudem spielt der auslaufende KTM-Vertrag eine Rolle. Ein erneuter Rückschlag könnte sich negativ auf zukünftige Verhandlungen auswirken.

Sein Plan ist daher klar: Er nimmt sich die nötige Zeit für die Genesung, kehrt mit einer soliden Basis ins Renngeschehen zurück und will in der zweiten Saisonhälfte wieder auf Podestkurs sein, zum wiederholten Male.

Sinn und Unsinn von Rennen außerhalb der MXGP-Meisterschaft

Während Herlings vorsichtig agiert, stellt sich die Frage, ob außerplanmäßige Rennen wie die Teilnahme an Rennen der Dutch Masters oder ONK-Meisterschaft für MXGP-Piloten nicht ein zu hohes Risiko darstellen.

Diese zusätzlichen Starts können zwar helfen, Rennpraxis zu sammeln und den Geldbeutel aufzufüllen, bergen aber auch die Gefahr von Verletzungen, die die gesamte MXGP-Saison gefährden. Gerade in einer Sportart, in der das Verletzungsrisiko ohnehin hoch ist, wird diese Abwägung immer wichtiger.

Letzte Saison oder ein neuer Angriff 2026?

Langfristig stellt sich die Frage, wie es für Jeffrey Herlings nach 2025 weitergeht. Ein weiteres Jahr auf höchstem Niveau würde er sich zutrauen – vor allem mit einer optimalen Wintervorbereitung. Ob das mit KTM möglich sein wird, ist allerdings offen. Das Team, respektive die KTM AG, befinden sich in einer finanziell angespannten Phase, was die Verhandlungen erschwert.

Sollte es keine Vertragsverlängerung geben, könnte diese Saison tatsächlich seine letzte sein. Doch wenn sich eine neue Chance bietet, will Herlings 2026 noch einmal alles auf eine Karte setzen.

Fest steht: Egal ob Abschiedstournee oder Vorbereitung auf einen letzten Titelkampf – Herlings wird in den verbleibenden Rennen alles geben, um seine außergewöhnliche Karriere bestmöglich abzurunden.