Hawkstone Park International – Wer konnte überzeugen?

Hawkstone International 2024

Hawkstone International 2024 - Wer hat überzeugt? / Foto: Hawkstone Park

Am gestrigen Sonntag fand auf der britischen Insel das erste große internationale Motocross der Saison 2024 statt und mit dabei war eine Schar an MXGP Piloten, die die Möglichkeit nutzten, um sich auf die in zwei Wochen beginnende MXGP Meisterschaft vorzubereiten. 

Allen voran erwarteten wir gespannt den ersten Renneinsatz von Jeffrey Herlings. Der Niederländer ließ alle bisher durchgeführten Veranstaltungen, wie z.B. die Rennen zur italienischen Meisterschaft aus und war so das große Fragezeichen der Veranstaltung. 

Herlings präsentierte sich bei Hawkstone in einer deutlich verbesserten Form im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Rennen schien es, als würde Herlings gerade den Rost seiner langen Pause abschütteln, und er ging keine Risiken ein. Nach seiner Verletzung vor gut sechs Monaten war das Hawkstone International das erste Rennen des Red Bull KTM Factory Racing Piloten. 

Im Verlauf des Tages blitze Herlings ganzes Können auf und er sicherte in den drei Rennen, zwei Siege. Lediglich ein Rennen brauchte „der Mann mit der Startnummer 84″The Bullet“, um herauszufinden, wie man nach seiner Rückkehr zum Rennsport wieder gewinnt! Wir erwarten, dass der Mann mit der Startnummer 84 zu Beginn der MXGP-Saison näher an seinem wahren Leistungsniveau sein wird, als in der Saison 2023.

Die Überraschung

Pauls Jonass war für uns die Überraschung des Tages, denn die Performance des Letten erinnerte an die Saison 2017, als er die MX2-Klasse dominierte und anschließend Weltmeister wurde. Nach der schnellsten Trainingszeit konnte er auch während der Rennen zeigen, dass er für die Saison 2024 bereit ist, um das Podium mitzufahren. Der 27-Jährige scheint nach einigen schweren Verletzungen der Vergangenheit nun endlich wieder in Form zu sein und wird auch in der Motocross-Weltmeisterschaft für die ein oder andere Überraschung sorgen können. 

Team Green

Das Kawasaki Racing Team MXGP dominierte das erste Rennen der französischen Motocross-Saison in Sommières. Jeremy Seewer gewann beide MX1-Motos vor Romain Febvre, während Febvre das SuperFinale vor Seewer gewann. Von daher blickte man gespannt auf die beiden Piloten auf ihren grünen Bikes.

Romain Febvre zeigte während des gesamten Tages eine starke Leistung, jedoch erlebte er auch einige Höhen und Tiefen. Nach einem großartigen Sieg im ersten Rennen musste er im zweiten Rennen ein DNF hinnehmen. Ein dritter Platz im Superfinale beendete den Tag des Franzosen, der mit seinem Abschneiden haderte. 

Teamkollege und Sieger des Rennens im französischen Sommières, Jeremy Seewer, sah auch im Hawkstone Park gut auf der Kawasaki aus, musste sich aber in beiden Wertungsläufen, nach schlechtem Start, durch das Feld kämpfen. Im Superfinale konnte er aber zeigen, dass er den Speed der Spitze mitgehen kann und nicht ohne Grund ein Titelanwärter der MXGP Saison 2024 ist.

Neues Bike, altes Team

Glenn Coldenhoff wechselte für die Saison zwar das Bike, aber nicht das Team. Nach der Trennung von Yamaha und Louis Vosters, musste das Team um den charismatischen Niederländer, nach neuen Bikes Ausschau halten. Mit Fantic hatte man schnell einen neuen Partner gefunden und wie das Wochenende zeigte, auch konkurrenzfähige Bikes bekommen. 

Die wiedergefundene Aggressivität von Coldenhoff war den ganzen Tag spürbar und so blieb der Erfolg des Piloten mit der Startnummer 259 auch nicht aus. Mit zwei zweiten Plätzen in den Wertungsläufen gewann er die Tageswertung und markierte so den ersten Erfolg der niederländischen Mannschaft. 

Deutsche Hoffnungen

Mit Henry Jacobi und Maximilian Werner zog es zwei Deutsche in den knapp 100 km nordwestlich von Birmingham gelegenen Hawkstone Park. 

Jacobi konnte, wer hätte etwas anderes erwartet, mit guten Starts überzeugen und sich so in der Spitzengruppe platzieren. Zwei Plätze in den Top 10 reichten am Ende des Tages für einen siebten Gesamtrang. Seinen Aussagen nach war es ein solider Renntag, bei dem viele Dinge reibungslos funktionierten, und an den verbleibenden Punkten will der 27-Jährige noch arbeiten. 

Für Maximilian Werner war es nach der Trennung von Fantic sein erster Renneinsatz für sein neues Team. Die JM Honda scheint dem Mann mit der Startnummer 494 gut zu liegen, dies bewiesen die Plätze 4 und 6 in den Wertungsläufen. Werner verließ die Insel mit einem vierten Gesamtrang und der Gewissheit für die EMX250 Saison gut gerüstet zu sein.

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