Ducati plant den nächsten großen Schritt – mit Gajser und Vosters?

Ducati könnte mit vielen Veränderungen in die MXGP Saison 2026 starten

Ducati könnte mit vielen Veränderungen in die MXGP Saison 2026 starten. / Foto: Ducati

Ducati hat sich in der Motocross-Welt bereits in beeindruckender Geschwindigkeit etabliert – und 2026 könnte der Moment kommen, in dem der italienische Traditionshersteller seine ambitionierten Pläne auf ein neues Level hebt. Die Rede ist nicht nur von technischem Fortschritt, sondern auch von zwei Schlüsselpersonalien, die das Kräfteverhältnis in der MXGP maßgeblich verändern könnten: Tim Gajser und Louis Vosters.

Der fünffache Weltmeister als sportliches Aushängeschild – und einer der erfahrensten Teammanager der Szene als Strippenzieher im Hintergrund? Die Gerüchteküche brodelt, und Ducati scheint bereit, genau dieses Duo zu formen.

Tim Gajser: Verletzung stoppt Titelambitionen – aber nicht die Schlagzeilen

Die MXGP-Saison 2025 begann für Tim Gajser wie gemalt. Mit dominanten Siegen in Patagonien, Spanien und Trentino unterstrich der HRC-Star frühzeitig seine Titelambitionen. Doch der Plan, sich das Red Plate zurückzuholen, endete abrupt: Eine Schulterverletzung stoppte seine Saison – der fünffache Weltmeister musste zusehen.

Trotzdem bleibt der Slowene einer der meistdiskutierten Namen der Szene. Denn während seine Genesung läuft, könnte sich hinter den Kulissen ein spektakulärer Wechsel anbahnen.

Ducati greift an – und hat Gajser im Visier

Obwohl Gajser seit 2022 einen langfristigen Vertrag mit HRC Honda hat, wird er nun mit Ducati in Verbindung gebracht. Laut VitalMX-Kollge Lewis Phillips ist er der Wunschkandidat für das nächste Kapitel im Ducati-Projekt – als mögliche zentrale Figur eines künftigen Top-Teams.

Und Ducati zeigt bereits, dass sie es ernst meinen: Mattia Guadagnini sorgte beim Internazionali d’Italia in Montevarchi für das erste Podium, Jeremy Seewer legte in der Weltmeisterschaft nach – mit Platzierungen auf dem Treppchen in der Schweiz und in Frankreich. Aus einem Entwicklungsprojekt ist ein ernstzunehmender Werksauftritt geworden.

Louis Vosters als Teamchef im Gespräch

Neben der sportlichen Komponente bahnt sich auch ein struktureller Wechsel an. Louis Vosters, derzeit Teamchef des Fantic Factory Racing Team, gilt als heißer Kandidat für die Führung des Ducati-Werksteams ab 2026. Der Niederländer, der nach seiner Zeit mit Yamaha erfolgreich mit Fantic neu durchgestartet ist, hat mit Fahrern wie Glenn ColdenhoffBrian Bogers und Andrea Bonacorsi ein konkurrenzfähiges Team aufgestellt.

Insider berichten, dass Ducati die Zusammenarbeit mit Maddii Racing, die maßgeblich an der Entwicklung der Desmo450 beteiligt waren, zurückfahren möchte. Stattdessen soll die gesamte Werksstruktur unter der Leitung von Vosters neu aufgestellt werden.

Seewer und Gajser: Ein mögliches Dream-Team

Klar ist bereits: Jeremy Seewer bleibt auch 2026 Teil des Ducati-Teams. Zudem hält Ducati eine Option auf Guadagnini, deren Aktivierung allerdings offen ist. Möglich wäre sogar ein dreiköpfiges Werksteam – ein Modell, das Vosters bereits bei Fantic erfolgreich praktiziert hat.

Das eröffnet eine spannende Konstellation: Sollte Gajser tatsächlich zu Ducati wechseln, würde er Teamkollege von Seewer werden – und das unter der Leitung von Louis Vosters, bei dem Seewer bereits während seiner Yamaha-Zeit gefahren ist. Eine Rückkehr in vertraute Teamstrukturen – nur diesmal in Rot statt Blau.

Wer wird Gajsers Teamkollege?

Mit Gajser als potenziellem Zugpferd stellt sich zwangsläufig die Frage: Wer fährt neben ihm?
Seewer scheint gesetzt, doch auch Guadagnini oder aufstrebende Talente wie Bonacorsi könnten um den dritten Platz im Team kämpfen – oder müssen weichen, sollte Ducati auf ein Zweierteam setzen. Auch externe Kandidaten aus der MX2-Klasse könnten plötzlich ins Gespräch kommen.

MXGP 2026: Ducati rüstet auf

Parallel zum MXGP-Team wird Beddini Racing ab 2026 das offizielle Ducati-Werksteam in der MX2-Weltmeisterschaft übernehmen. Zwei Fahrerplätze sind dort offen – mit Alessandro Lupino als Entwicklungsstütze in der nationalen Meisterschaft 2025.

In der Königsklasse aber zeichnet sich jetzt schon ein deutliches Bild ab: Mit Gajser als Speerspitze, Seewer als stabile Podiumskraft und Vosters als erfahrener Stratege würde sich ein Team formieren, das ab 2026 auf Sieg fahren kann.

Noch fehlt die offizielle Bestätigung – doch die Weichen sind gestellt. Und Ducati scheint bereit, das MXGP-Feld nicht nur zu ergänzen, sondern anzuführen.