Teutschenthal: Vorfreude auf das MXGP-Spektakel in Deutschland

Deutsche Fans beim MXGP in Teutschenthal.
Wenn am kommenden Wochenende die Motoren im Talkessel von Teutschenthal aufheulen, steht einmal mehr ein Klassiker des Motocross-Kalenders auf dem Programm. Die Strecke nahe Halle zählt längst zu den etablierten Größen der MXGP-Welt, auch wenn sie im internationalen Vergleich eher spät – Anfang der 1990er – zum Grand-Prix-Zirkus dazustieß. Seitdem aber hat sie sich zu einem der wichtigsten Schauplätze im Kalender entwickelt – mit reichlich Geschichte, Emotionen und unvergesslichen Momenten.
Ein Track mit Charakter
Der Talkessel steht für echtes Old-School-Motocross: harter Untergrund, spektakuläre Höhenunterschiede und eine Zuschauerkulisse, die durch ihre Stadion-Atmosphäre Gänsehaut garantiert. Der Kurs ist 1.565 Meter lang, mindestens sieben Meter breit und wartet mit sieben Sprüngen sowie abwechslungsreichen An- und Abfahrten auf – alles eingebettet in die Naturkulisse des Harzer Vorlandes.
Seit dem ersten Grand Prix 1993, den die belgische Legende Joel Smets gewann, hat der Talkessel viele große Namen auf seinem Siegerpodest gesehen: Stefan Everts, Antonio Cairoli, Jeffrey Herlings, Tim Gajser und zuletzt Jorge Prado – sie alle feierten hier glanzvolle Siege. Besonders Cairoli drückte dem Kurs seinen Stempel auf und gewann gleich fünfmal in Teutschenthal.
Deutsche Gänsehautmomente
Doch auch aus deutscher Sicht schrieb die Strecke Geschichte. Ken Roczen sorgte 2009 für einen echten Hexenkessel, als er im MX2-Lauf triumphierte und das Heimpublikum in Ekstase versetzte. Seither wartet Deutschland jedoch auf einen weiteren GP-Sieg eines Lokalmatadors – ein Jahrzehnt ohne Heimsieg. Das könnte sich 2025 ändern.
Denn derzeit führt Simon Langenfelder die MX2-Wertung an – und kommt mit ordentlich Rückenwind aus Frankreich, wo er vergangenes Wochenende gewann. Die Fans dürfen also träumen: vom ersten deutschen Triumph auf heimischem Boden seit Roczen, dem erklingen der deutschen Hymne und einer schwarz-rot-goldenen Party am Hang.
Neue Gesichter, neue Geschichten
Mit Altstars wie Cairoli (Karriereende), Gajser (verletzt) und Prado (mittlerweile in den USA unterwegs), erlebt der Talkessel in diesem Jahr in der MXGP-Klasse einen Generationenwechsel. Jeffrey Herlings ist, neben Romain Febvre, einer der wenigen früheren Sieger, die noch mitmischen – und wird in Teutschenthal sicher alles daransetzen, erneut ganz oben zu stehen.
Romain Febvre, zählt, nach dem Gewinn des Red Plates, ebenso zu den Favoriten, wie MXGP-Rookie Lucas Coenen. Spannung ist in allen Klassen garantiert – zumal sich der Talkessel immer wieder als Bühne für überraschende Wendungen und emotionale Siege entpuppt hat.
Ein Wochenende für die Motocross-Geschichtsbücher?
Teutschenthal bleibt das, was es immer war: ein fester Ankerpunkt im MXGP-Kalender. Eine Strecke, die Fahrer fordert, Fans begeistert und jedes Jahr aufs Neue Geschichte schreibt. Und wer weiß – vielleicht wird 2025 das Jahr, in dem ein deutscher Fahrer endlich wieder auf dem obersten Podestplatz steht. Wenn es soweit ist, wird der Talkessel beben. Versprochen.