Supercross Dortmund: „Das Brückendrama“
Das 40. Supercross Dortmund hatte sich für sein Jubiläum ein großes Ziel gesetzt: einen spektakulären Track zu entwerfen, der sowohl Fans als auch Fahrer begeistert. In der Westfalenhalle wurde dafür nicht gekleckert, sondern geklotzt. Über 200 LKW-Ladungen Sand wurden bewegt, um die rund 300 Meter lange Strecke aufzubauen. Und als besondere Würze gab es 2025 sogar eine Brücke zurück auf den Track – das erste Mal seit 2014. Doch genau diese Brücke sorgte für einige unvergessliche, wenn auch ungewollt spannende Szenen.
Joan Cros: Von der Brücke … daneben!
Den ersten Brückenkontakt der anderen Art hatte Joan Cros. Der Spanier stürmte im Training durch die Whoops, zielstrebig Richtung Brücke. Doch statt diese elegant zu überqueren, verfehlte er die Landung knapp und krachte neben die Brücke – ein Moment, der Fans und Veranstalter kurzzeitig die Luft anhalten ließ. Glücklicherweise blieb Cros großteils unverletzt.
Aber es sollte nicht bei diesem einen Ausreißer bleiben. Wenig später kam es zu einer weiteren haarigen Situation: Ein Fahrer verfehlte erneut die Brückenüberfahrt und riss dabei sogar einen anderen Piloten mit, der gerade unter der Brücke durchfahren wollte. Das Ergebnis? Zwei geschockte Fahrer, aber zum Glück keine gravierenden Verletzungen.
Was lief schief?
Die Frage, die im Raum stand: Warum wurde die Brücke zur Stolperfalle? Immerhin hatte genau dieses Element bereits 2014 und in früheren Jahren ohne Probleme funktioniert. Die Antwort darauf fand sich nach intensiver Ursachenforschung, wie uns Tommi Deitenbach erklärte.
Das Problem lag in der Positionierung der Brücke. Während sie früher nach sanften 90- oder 120-Grad-Kurven platziert wurde, befand sie sich diesmal direkt nach den Whoops, einem besonders schwierigen Streckenabschnitt mit einer leichten Rechtsbewegung. Das Ergebnis: Die Fahrer konnten erst mitten in der Kompression der Brücke Gas geben, was zu tiefen Spurrinnen führte – und die Erde war noch dazu feucht und klebrig.
Problemlöser Kalk
Die Veranstalter, die hoffentlich den ersten und eventuell zweiten Schock verdaut hatten, reagierten schnell. Die letzte Welle der Whoops wurde abgeflacht, die Brückenanlaufzone angepasst und zusätzlich Kalk eingebracht, um den Boden zu trocknen. Die Maßnahmen zeigten Wirkung: Der restliche Renntag verlief ohne weitere Brücken-Action.
Von Stolperfallen zu spektakulären Sprüngen
Das Supercross Dortmund bewies einmal mehr, dass hinter den Kulissen wahre Profis am Werk sind, die auch bei unerwarteten Problemen blitzschnell reagieren. Und mal ehrlich: Ein bisschen Drama gehört bei einem Jubiläum doch einfach dazu, oder?
Die Fans erlebten trotz (oder gerade wegen) der anfänglichen Brückenprobleme einen actionreichen Auftakt, der sowohl Nervenkitzel als auch beeindruckende Lösungen auf und abseits des Tracks bot. Supercross Dortmund 2025 – immer für eine Überraschung gut!