Stark Varg holt in Deutschland ersten Laufsieg im Motocross
Die Stark VARG dürfte mittlerweile jedem Motocross-Fan ein Begriff sein, ob nun negativ oder positiv. Am vergangenen Wochenende war es dann so weit, eine Stark Varg konnte sich in Deutschland zum ersten Mal einen Laufsieg im Motocross ergattern. Grund genug für uns, beim Piloten nachzuhaken.
Sichtlich überrascht dürfte der ein oder andere Fahrer oder Zuschauer die Stark Varg von der Firma Zweiradmeister beim DAMCV Rennen in Klüsserath bestaunt haben. In der Inter Open Klasse war es Pascal Proenen der das Testbike der Mannen aus Waldbröl pilotierte. Proenen konnte bereits mehrere Testrunden auf der Stark Varg verbringen, bevor er die Herausforderung eines echten Rennens auf sich nahm.
Wie in unserem Test bereits beschrieben, kann man zwischen 5 freie programmierbaren Fahrstufen auswählen. Die 5 Fahrstufen lassen sich individuell über ein Display/Smartphone am Bike einstellen. Pascal hat für das Rennen in Küssrath folgende Leistungen voreingestellt: Modus 1: 48 PS, Modus 2: 52 PS, Modus 3: 58 PS, Modus 4: 65 PS, Modus 5: 80 PS. Wie er uns mitteilte, wurden die Modi 1 & 5 im Rennbetrieb nicht benötigt.
Nicht nur seine frei gewählten Leistungsstufen stimmte er auf sich ab, sondern er wechselte auch auf die eigens für ihn eingestellte KYB A-Kit Gabel, die er bereits aus seiner KTM kannte. Proenen ist im Bereich Elektro-Motorrad kein Unbekannter und sammelte bereits seit über 10 Jahren unter anderem in der Edirtarena Erfahrungen mit den innovativen Antrieben. Bereits im Zeittraining setzte Proenen auf der Stark ein Ausrufezeichen, als er die Strecke als Schnellster umrundete.
„Aufgrund der starken Regenfälle in der Nacht, war die Strecke morgens noch relativ nass/tief und dementsprechend technisch schwieriger zu fahren. Ich bin die Stark hier mit reduzierter Leistung (Modus 2) gefahren. Da man nicht Schalten oder Kuppeln muss, kann man sich komplett aufs Fahren konzentrieren. Ich denke ein großer Vorteil bei schwierigen Bedingungen. Nach der Qualifikation hatte ich noch ca. 45 % Akku.“
Die Rennen stellten das Elektro Motocross Bike dann auf die Probe, doch auch hier konnte sich die Stark behaupten. Mit einem grandiosen Holeshot zog Pascal Proenen auf der Stark Varg an die Spitze des Feldes und die Rundenzeiten wurden, durch die abtrocknende Strecke, immer schneller.
„Im ersten Lauf habe ich während der Fahrt zwischen Modus 4&3 gewechselt. Zum Ende des Laufes, welcher gut 21 Minuten dauerte, hatte ich noch ca. 22 % Akku. Zum 2. Lauf wurde die Strecke noch trockener und der Boden härter. Ich bin leider in der 2. Runde gestürzt und dementsprechend nicht mehr mit voller Leistung gefahren, was sich natürlich auch auf die Akku-Kapazität ausgewirkt hat. Nach Lauf 2 hatte ich immer noch 33 % im Akku. Den 3. Lauf beendeten ich mit 27 % Akku Restleistung.“
Grundsätzlich scheint der Akku bei ambitionierten Fahrern seine 30 Minuten Renntempo zu halten, was auch in anderen Serien zu Einsätzen der Stark Varg führen kann. Bei den drei durchgeführten Läufen und Pausen von gut 1,5 Stunden, gab des für das kleine Team um Pascal Proenen keine Probleme den Akku geladen zu bekommen. Voraussetzung ist selbstverständlich eine entsprechende Ladeinfrastruktur. Im Falle der am Wochenende eingesetzten Stark Varg wurde mangels Ladesäulen auf ein eigenes Stromaggregat zurückgegriffen.
„Das Ergebnis in den Läufen (1/4/3) wäre mit einem fitteren Fahrer mit Sicherheit besser gewesen 😅 meiner Meinung nach ist das Bike, insbesondere für den Amateurbereich, jetzt schon wettbewerbsfähig. Die Akkuleistung ist natürlich sehr stark von der Beanspruchung des Fahrers abhängig. Weiterhin wirken sich die Streckenbedingungen auf die Reichweite des Akkus aus. Das Gesamtpaket ist jetzt schon sehr, sehr gut und mit keinem weiteren Elektrobike auf dem Markt vergleichbar. Fahrwerk, Bremsen, Handling, Design, Funktionalität, spricht für die Stark Varg. Hier haben wir einfach ein MX Elektro Bike und kein Zwischending. Aus meiner Position kann ich als Fazit sagen: Härtetest bestanden – und ich kann jedem dazu raten so ein Bike einfach mal probezufahren“, so Proenen abschließend.
Durch das gestrige Ergebnis hat sich Pascal Proenen übrigens mit dem DAMCV für die Crossfinals in Wisskirchen qualifiziert, wo er dann auch mit der Stark an den Start gehen möchte. Wir wünschen viel Erfolg.