Schmicker Racing zieht den Stecker
Schmicker Racing schließt die Tore
Eine Ära geht zu Ende: Das Schmicker Racing Team, das sich über Jahre hinweg in den ADAC MX Masters und der Motocross-Weltmeisterschaft einen Namen gemacht hat, stellt den Rennbetrieb ein. Der Grund dafür ist kein sportlicher, sondern ein sehr menschlicher: Teammanager Jef Janssen muss sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen. Anstatt weiter Rennen zu organisieren, steht für ihn jetzt die eigene Regeneration an erster Stelle.
Von Podiumsplätzen zur Weltmeisterschaft
Ob auf heimischem Boden oder der internationalen Bühne – Schmicker Racing war ein fester Bestandteil der Szene. In den ADAC MX Masters mischten ihre Fahrer regelmäßig vorne mit. Vor zwei Jahren wagte das Team den Schritt in die Motocross-Weltmeisterschaft. Besonders in der WMX-Klasse sorgte Schmicker Racing für Furore. Die Niederländerin Lynn Valk zeigte eine starke Saison 2024. Sie stand insgesamt viermal auf dem Podium und mischte bis zum Schluss an der Spitze mit.
Große Bühne beim MXoN
Nicht nur als Rennteam war Schmicker Racing aktiv – auch hinter den Kulissen zog man Fäden. Beim Motocross of Nations (MXoN) in Matterley Basin spielte das Team eine zentrale Rolle für das finnische Nationalteam. Es übernahm wichtige organisatorische Aufgaben und unterstützte die Mannschaft vor Ort. Dank dieser Hilfe lief für die Finnen alles reibungslos.
Kein Teammanager, keine Zukunft
Doch so erfolgreich die vergangenen Jahre auch waren – ohne Jef Janssen fehlt dem Team das Herzstück. Der gesundheitliche Rückschlag des Teammanagers machte eine kurzfristige Nachbesetzung unmöglich, und so fiel die schwere Entscheidung: Schmicker Racing stellt den Rennbetrieb ein.
Besonders bitter trifft es die bereits eingeplanten Fahrer für 2025. Allen voran Lexi Pachmann und Lynn Valk, die nun kurzfristig nach neuen Optionen suchen müssen. Lexi Pachmann steht vor der Wahl, entweder ein Team zu finden oder sich als Privateer durchzuschlagen – was neben sportlichen Herausforderungen auch enorme logistische Hürden bedeutet.
Neue Chancen für die Fahrer?
Lynn Valk könnte ihre neue Heimat beim Van Venrooy KTM Team finden – entsprechende Gerüchte verdichten sich. Und auch Maximilian Spies, dessen Verpflichtung nie offiziell bestätigt wurde, aber fest im Kader eingeplant war, scheint bereits eine neue Option zu haben: Er wird mit Becker Racing in Verbindung gebracht – jenem Team, das ihm beim ADAC Supercross in Stuttgart und Dortmund zur Seite stand.
Marko Schmicker bedauert die Entscheidung
Auch Teamchef Marko Schmicker hätte sich diesen Ausgang anders gewünscht. Doch ohne Jef Janssen sei der Betrieb einfach nicht fortzuführen. Dennoch will er sich nicht komplett aus dem Sport zurückziehen und prüft derzeit, ob er in Zukunft einen ausgewählten Fahrer betreuen wird. Ein vollständiges Team wird es aber nicht mehr geben – Schmicker Racing ist Geschichte.
Ein Team, das Spuren hinterlässt
Mit Schmicker Racing verabschiedet sich ein weiteres Team aus der Motocross-Szene. Podiumsplätze, Nachwuchsförderung, internationales Engagement – all das wird fehlen.
Die gesamte Motocross-Gemeinschaft wünscht Jef Janssen eine schnelle Genesung und sagt Danke für die Leidenschaft, den Einsatz und die unvergesslichen Momente, die Schmicker Racing dem Sport geschenkt hat.