Pro Motocross High Point: Vorzeitiges Ende im Schlamm

Jett Lawrence gewann das Pro Motocross High Point National 2025 vor zahlreichen Fans.

Jett Lawrence gewann das Pro Motocross High Point National 2025 vor zahlreichen Fans. / Foto: Align Media

Pro Motocross High Point National 2025: Nach einem ereignisreichen Renntag mit Wetterkapriolen, packenden Positionskämpfen und einer frühzeitig abgebrochenen zweiten Moto, trafen sich Jet Lawrence, Eli Tomac und Hunter Lawrence zur offiziellen Pressekonferenz – sichtlich erschöpft, aber auskunftsfreudig.

Jet Lawrence: „Ich wollte den Fehler nicht noch größer machen“

Jet Lawrence, der nach Laufsieg in Moto 1, sich mit Platz drei in der zweiten Moto zufrieden geben musste, zeigte sich selbstkritisch – und dennoch gelassen. „Das Wichtigste war, den Fehler am Anfang nicht noch schlimmer werden zu lassen“, sagte er über seinen durchwachsenen Start ins Rennen. „Eli und Hunter waren fast weg. Ich dachte mir, wenn ich Eli noch kriege, dann ist das das Beste, was ich rausholen kann.“

Trotz schwieriger Bedingungen fand Lawrence schnell seinen Rhythmus: „Ich hatte ein paar gute Linien, konnte in den weichen Sektionen gut arbeiten. Und glücklicherweise war das am Ende Platz drei.“ Mit dem drohenden Regen im Nacken blieb wenig Zeit für strategische Überlegungen. „Du musst dich einfach bewusst entscheiden, wo du überholen kannst – gerade im Matsch. Du darfst nicht einfach hinterherfahren.“

Eli Tomac: „Es war fast, als wären es zwei verschiedene Tage“

Eli Tomac zeigte im ersten Lauf eine starke Vorstellung, konnte das Tempo jedoch im zweiten Rennen nicht voll durchziehen – auch wegen der Wetterbedingungen. „Es war verrückt. In der ersten Moto war ich in meinem Flow, alles hat gepasst. In der zweiten hat es sich komplett anders angefühlt“, beschrieb Tomac. „Der Regen hat die Strecke schnell in eine Rutschpartie verwandelt. Aber du musst dich eben anpassen.“

Rückblickend hätte er sich einen schnelleren Weg nach vorn gewünscht: „Ich war in einem guten Rhythmus, aber ich kam nicht schnell genug nach vorn. Das hat mich Zeit gekostet.“ Trotz allem: Tomac war spürbar zufrieden, überhaupt wieder in dieser Form angreifen zu können – nach Verletzungspausen keine Selbstverständlichkeit.

Hunter Lawrence: „Ich wusste, dass der Start entscheidend ist“

Für Hunter Lawrence war es ein solider Tag. Platz zwei in der zweiten Moto – eine Leistung, mit der er leben kann, auch wenn er im ersten Lauf nicht optimal wegkam. „Ich weiß, dass ich meine Starts verbessern muss. In Moto 2 war ich besser, aber der Regen hat die Dynamik komplett verändert.“

Ein zentraler Punkt für ihn: die Sicht. „Egal ob Tear-Offs oder Roll-Offs – wenn du nichts mehr siehst, war’s das. Das war in diesem Rennen wohl der entscheidende Faktor.“ Besonders bitter: „Ich hatte einen Plan, um Eli noch zu attackieren. Aber dann kam die rote Flagge. Es ist, wie es ist – das gehört zum Racing dazu.“

Letzte Anpassungen vor dem Start: Detailarbeit am Limit

Vor dem Start der zweiten Moto des Pro Motocross High Point National waren es oft die kleinen Entscheidungen, die große Wirkung hatten. Jet Lawrence hatte seine Zweifel: „Wir haben am Ende auf Roll-Offs gewechselt. Zum Glück – die Regenfront kam früher als erwartet.“ Auch Eli Tomac bestätigte: „Das war kein Nieselregen – das war richtig heftig. Aber es war schwer abzuschätzen, wann genau es losgeht.“

Taktische Entscheidungen wie diese sind es, die an solchen Renntagen den Unterschied machen können – zwischen einem Podiumsplatz und dem Mittelfeld.

Ein Hauch Frustration

Der Tenor der Top-Fahrer war einhellig: anspruchsvolle Bedingungen, durchwachsene Starts und viele offene Fragen im Rennen selbst. Dass das zweite Moto vorzeitig abgebrochen wurde, sorgte für gemischte Gefühle. „Ich war ziemlich frustriert“, gab Jet Lawrence ehrlich zu. „Ich hatte das Gefühl, da ging noch was.“

Ergebnis Pro Motocross High Point 2025

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