Kay Karssemakers: Ohne Team, aber nicht ohne Hoffnung
Kay Karssemakers verlässt Riley Racing.
Wenige Wochen vor dem Start der MX2-Weltmeisterschaft in Argentinien steht Kay Karssemakers ohne Team da. Der junge Niederländer hat seine Zusammenarbeit mit Haaz/Riley Racing beendet – und das nicht aus freien Stücken. Keine Bikes, kein Material, kein Geld. Statt Vorfreude auf die neue Saison herrscht bei Karssemakers vor allem Frust.
Pleiten, Pech und leere Versprechungen
„Leider muss ich bekannt geben, dass ich die Zusammenarbeit mit Haaz Racing beenden musste“, erklärt Karssemakers auf Instagram. Weder hat der Niederländer Motorräder, Material noch Gehalt erhalten. Weiterhin bemängelte er das fehlende, aber groß angekündigte Budget.
Eigentlich schien das Projekt vielversprechend. Nach der Saison 2024 hatte er einige Optionen, doch Haaz Racing machte auf dem Papier den besten Eindruck. „Alles sah super aus, also habe ich mich für sie entschieden“, erzählt er in einem kürzlich geführten Interview. Doch das Team hielt nicht, was es versprach.
Für Karssemakers ist es ein Déjà-vu. Diese Situation ist für ihn nicht neu – bereits zum zweiten Mal steht er kurz vor Saisonbeginn ohne Team da. Das macht die ganze Angelegenheit natürlich noch schwieriger. Damals beschloss das Team Hitachi KTM Fuelled by Milwaukee bei dem Karssemakers für die Saison 2023 angeheuert hatte, aufgrund fehlender Sponsoren, die Türen zu schließen.
Wintertraining auf eigene Faust
Anstatt sich mit einem Team auf die neue Saison vorzubereiten, musste Karssemakers improvisieren. Er organisierte sich selbst eine Kawasaki und zog sein Wintertraining durch. Den gesamten Winter über war Karssemakers auf der Kawasaki unterwegs und fühlte sich auf dem Bike sichtlich wohl. Er investierte viel Arbeit – sowohl auf als auch neben der Strecke – um sich bestmöglich auf die Saison vorzubereiten.
Dumm nur, dass er aktuell nicht weiß, wann und wo er seine harte Arbeit in Rennen umsetzen kann.
Kein Anruf, keine Chance?
Aktuell steht Karssemakers ohne festes Team da, sodass seine Zukunft weiterhin ungewiss bleibt. Dass er beim Saisonauftakt in Argentinien am Start steht, ist unwahrscheinlich. Sein Ziel ist nun, spätestens in Spanien ins Renngeschehen einzusteigen.
Ein Schritt zurück in die EMX250-Klasse? Möglich, aber nicht ideal, doch sein Ziel bleibt klar: die MX2-Klasse. 2023 war er bereits einmal zurück in der EMX250 und belegte dort den zweiten Platz in der Meisterschaft. Er ist sich sicher, dass er in der MX2-Klasse konkurrenzfähig sein kann – vorausgesetzt, er hat ein gutes Motorrad und ein starkes Team an seiner Seite.
Plan B: Der Fill-In-Rider der MX2?
Wenn sich kurzfristig kein Team findet, bleibt die Hoffnung auf eine Rolle als Ersatzfahrer. „Ich werde weiter trainieren und bereit sein, falls ein Team einen Fill-in-Rider braucht. Man weiß ja nie!“
Kay ist offen für verschiedene Möglichkeiten und schließt auch nationale Meisterschaften nicht aus. Sollte sich ein starkes Team finden, das ihn unterstützt, ist er bereit, in Ländern wie Deutschland, den Niederlanden oder Großbritannien anzutreten. Besonders die ADAC MX Masters, eine der bekanntesten nationalen Serien in Europa, könnte für Kay eine attraktive Option sein.
Es bleibt abzuwarten, ob sich hier ein passendes Team für ihn finden lässt, das ihm die Möglichkeit gibt, seine Karriere weiter voranzutreiben.
Doch mit gerade einmal 20 Jahren hat er noch alle Chancen, sein Talent auf der großen Bühne zu zeigen. Jetzt muss nur noch das richtige Team anrufen.