Jeffrey Herlings löscht KTM – PR Gag oder ein Blick in die Zukunft?
Jeffrey Herlings fuhr 2022 kein einziges Rennen und so ist es ruhig geworden um den fünffachen Weltmeister. Nun löschte er KTM Beiträge aus seinem Instagram-Account und wirft damit Fragen auf.
Es klingt banal: Ein junger Mann löscht knapp 380 Beitrage aus seinem Instagram. Ein Vorgang der meistens damit zu hat, dass eine Beziehung beendet ist und man den ehemaligen Partner nicht mehr in seinem Social Media Account haben will. Im Falle von Jeffrey Herlings ist es allerdings etwas brisanter.
Herlings löschte KTM aus seinem Instagram
Der Niederländer löschte dieser Tage alle Beiträge mit KTM aus seinem Instagram-Profil und sorgte damit für Aufsehen im MXGP-Paddock. Zwar ist Gajser letztes Wochenende Weltmeister geworden und der Kampf um den MX2-Titel steht nun im Fokus, aber diese Aktion von Herlings ist derzeit Hauptthema in der MXGP-Welt.
Was wollte Herlings damit bezwecken? Deutet er einen Team- und Marken-Wechsel an? Bereits vor einigen Jahren wurde das Gerücht forciert, dass Herlings vor einem spektakulären Wechsel zu Honda steht. Er verlängerte bekanntlich mit KTM. In der Fußballwelt ist es normal, dass Berater, Spieler oder sonstige Beteiligte Gerüchte über Wechsel bewusst platzieren, um den Preis bei der Vertragsverlängerung zu pushen.
Nach wenigen Stunden waren die Fotos und Videos wieder in seinem 549.000 Follower starkem Profil. Will er einfach nur zeigen, dass er immer noch der King ist? Der unschlagbare Weltmeister? Der schnellste Pilot des Planeten? Letzteres betonte der 99-fachte GP-Gewinner vor kurzem.
Steht Jeffreys Karriere auf der Kippe?
2023 kann er das beweisen. Oder etwas nicht? Der Mann mit der Liebe für schnelle Autos ist die ganze Saison kein einziges Rennen gefahren. Ist sein Körper so kaputt, dass er wirklich so eine lange Auszeit braucht? Teamchef Dirk Grübel sagte beim GP in Lommel: „Er muss sich um seinen Körper kümmern. Es ist eine wirklich kritische Phase seiner Karriere, wenn er nicht aufpasst, ist seine Karriere früher beendet als üblich.“
Eine Aussage, die einem Sorgen bereiten kann. Herlings kann zum Beispiel nicht mehr Laufen, weshalb er fast nur auf dem Rennrad seine Kondition trainiert. Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer, wie Grübel erklärte: „Es kommen immer mehr Verletzungen dazu. Wenn man älter wird, wird jeder Tag schwieriger, es braucht mehr Überwindung zu trainieren und den Schmerz auszublenden. Jeffrey hat ein sehr hohes Schmerzlevel, aber es ist trotzdem schwierig, wenn man nie schmerzfrei ist.“
War das schon ein Abgesang auf den Niederländer? Eher nein, denn: „Hoffentlich bekommen wir 2023 wieder ein gutes Jahr mit ihm, so fit wie möglich, darauf freue ich mich,“ erklärte Grübel, der gleichzeitig auch einen wütenden Herlings ankündigte: „Er ist so lange nicht mehr gefahren und wird voller Energie und Wut sein. Er wird allen beweisen wollen, dass sie falsch liegen. Er wird zu 100 Prozent bei der Sache sein.“
PR-Genie Jeffrey Herlings?
War es also nur ein PR-Gag? So wie die Sache mit Honda? Oder wie Herlings immer wiederkehrenden Aussagen, in den USA starten zu wollen? Die Zeit wird es zeigen, aber so lange Herlings gesund bleibt, ist es unwahrscheinlich, dass er KTM verlässt. PR-Weltmeister wird Herlings auf jeden Fall vorerst bleiben.