Drew Adams: Ins kalte Wasser geworfen

Drew Adams überzeugte bei seinem ersten Einsatz als "Fill-In" Rider.

Drew Adams überzeugte bei seinem ersten Einsatz als "Fill-In" Rider. / Foto: Dunlop

Der Start in die Monster Energy AMA Supercross Championship 2025 verlief für das Monster Energy/Pro Circuit/Kawasaki-Team alles andere als ideal. Mit Levi Kitchen, Garrett Marchbanks und Ty Masterpool fielen gleich drei Top-Fahrer verletzt aus – ein herber Rückschlag. Doch während sich andere Teams in einer solchen Situation vielleicht geschlagen geben würden, griff Teamchef Mitch Payton zum Telefon und gab einem jungen Talent die Chance seines Lebens: Drew Adams.

Mit 16 Jahren ins kalte Wasser geworfen

Der 16-jährige Adams galt schon lange als vielversprechender Nachwuchsfahrer. Erste Profi-Luft schnupperte er beim Ironman National 2024, wo er mit soliden Ergebnissen auf sich aufmerksam machte. Doch dass er nur wenige Monate später in der Supercross-Szene mitmischen würde, kam schneller als erwartet.

Durch die Verletzungsausfälle innerhalb des Teams musste Adams früher als geplant ins kalte Wasser springen. Sein Debüt gab er beim zweiten Saisonrennen im Angel Stadium von Anaheim – und das mit beeindruckendem Erfolg. Platz acht beim ersten Supercross-Start ist eine Ansage, die in der Szene definitiv für Aufmerksamkeit sorgt.

„Ich bin ohne große Erwartungen ins Rennen gegangen. Ich wollte einfach nur lernen – und genau das habe ich getan“, verriet Adams Eric Johnson.

Supercross-Premiere: Von Lampenfieber und Nervenkitzel

Obwohl Adams im B-Practice startete und zunächst nicht mit den großen Namen fahren konnte, blieb er den ganzen Tag über entspannt. Doch dann kam der Moment, als es ernst wurde: „Beim Warten in der Startaufstellung dachte ich plötzlich: ‘Oh Mann, jetzt bin ich echt nervös.’ Ich hatte schwitzige Hände – und das, obwohl es kalt war. Das Ganze hat mich wie ein Güterzug getroffen!“

Doch kaum fiel das Startgatter, war alles vergessen. Der Rookie kämpfte sich durch das hochkarätige Feld und zeigte, dass mit ihm zu rechnen ist.

„Die Pace ist brutal. Die Saison hat gerade erst begonnen, aber die Jungs sind von Anfang an verdammt schnell unterwegs“, analysiert er. „Nach ein paar Runden Sprint-Tempo setzt man sich in einen konstanten Rhythmus. Es ist ein hartes Tempo, aber ich habe mich daran gewöhnt.“

Supercross vs. Motocross: Ein völlig anderes Feeling

Adams kennt sowohl das klassische Outdoor-Motocross als auch das actiongeladene Supercross – und für ihn sind die Unterschiede enorm. „Beim Motocross zieht sich der Tag richtig in die Länge. Du fährst morgens Training, hast dann eine kurze Pause, zwei lange Motos – und dann ist der Tag vorbei. Supercross fühlt sich ganz anders an. Es gibt viel mehr Pausen zwischen den Sessions, du kannst dich ausruhen, etwas essen oder sogar ein kurzes Nickerchen machen. Ich mag diesen Ablauf total.“

Was ihn aber am meisten begeistert, ist die Atmosphäre: „Supercross ist nicht einfach nur ein Rennen – es ist eine Show! Tagsüber ist die Stimmung in den Pits noch locker, aber sobald das Opening beginnt, explodiert die Stimmung. Die Fans rasten aus, die Spannung steigt – und dann weißt du: Jetzt gibt es kein Zurück mehr!“

Ein Rookie, der auf sich achtet – aber nicht lange

Nach seinem Debüt war Adams einfach nur platt: „Ich saß nach dem Rennen in den Pits und dachte nur: ‘Verdammt, das war hart.’ Es fing während des Main Events sogar noch an zu regnen, was das Ganze nochmal schwieriger gemacht hat.“ Doch anstatt sich zu überfordern, setzte Adams auf eine clevere Strategie: „Viele Rookies wollen direkt zeigen, was sie draufhaben, aber das kann auch schnell nach hinten losgehen. Ich wollte lieber lernen, mich nicht verletzen und saubere Runden drehen. Aber jetzt, mit ein paar Rennen in den Knochen, werde ich langsam das Gas aufdrehen – ab Glendale wird gehämmert!“

Wie sich der junge Pro Circuit Kawasaki Pilot schlägt, könnt ihr ab heute Abend in unserer Ergebnisübersicht erfahren.