Beendet Jumbo sein Sponsoring im Motocross?
Ein Erdbeben ging durch die Motocross Szene als Mitte September bekannt wurde, dass der Jumbo Geschäftsführer, Frits van Erd in ein Geldwäscheskandal verwickelt sein soll. Nach gut zwei Monaten intensiver Untersuchungen, sind nun erste Auswirkungen zu spüren.
Die Supermarktkette investiert nach eigenen Angaben sechzehn Millionen Euro Sponsorgelder; der größte Teil davon fließt in den Sport. Das Eislauf- und Radsportteam Jumbo-Visma erhält zehn Millionen Euro – der größte Teil des Budgets. Weitere Deals sind die mit Max Verstappen (3 Mio.) und der GP von Zandvoort (1,5 Mio). Jumbo keine sehr großen Beträge in den Motocross, weniger als zehn Prozent des gesamten Budgets geht in diese Sparte.
Doch nun scheint auch dieser Teil weg zu brechen. Anfang Oktober wurde klar, dass Jumbo unabhängig vom Ausgang der Untersuchung des Geldwäscheskandals einen Schritt zurück im Motorsport macht.
Jeffrey Herlings in Zukunft ohne Jumbo
Weltmeister Herlings präsentierte auf Instagram seine Sponsoren für 2023, und die Supermarktkette war nicht dabei. Nach zehn Jahren Unterstützung muss der KTM Pilot ohne Jumbo auskommen. Die Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden, war bereits vor Van Eerds Verhaftung gefallen. Herlings reflektierte kurz in seiner Nachricht: „Ich danke Jumbo für seine Hilfe in den letzten 10 Jahren bei der „Verfolgung meiner Träume“.
Wie steht es um die restlichen Teams?
Mit Nestaan Husqvarna Factory Racing, BT Racing, JM Honda Racing und Riley Racing sind nur vier der Teams, die in der Vergangenheit auf der Sponsorliste von Jumbo standen. Auf diverse Nachfragen, war kein Team zu einer Stellungnahme bereit.
„Jumbo sei immer ein großartiger und zuverlässiger Sponsor für sie gewesen“, hieß es nur aus dem Hause BT Racing, dem ehemaligen Team der Coenen Brüder.
Dutch Masters of Motocross in Gefahr?
Die Dutch Masters of Motocross hatten mit Jumbo einen Dreijahresvertrag für die Saison 2018, 2019 und 2020. Aufgrund der COVID Pandemie und der ausgefallenen Saison 2020 und 2021 stimmte Jumbo zu, das letzte Jahr des Sponsorings auf 2022 zu verschieben. Vor der Saison 2022 hatte man sich jedoch entschieden, das Sponsoring nach der Saison 2022 nicht zu verlängern. Diese Entscheidung wurde bereits lange vor den Ermittlungen gegen Frits van Erd getroffen, so dass sich laut der DMoMX Verantwortlichen für die Saison 2023 am Sponsoring nichts ändert und auch die Meisterschaft nicht in Gefahr ist.
„Natürlich hat die Untersuchung Auswirkungen auf den Motocross im Allgemeinen, wenn man die Anzahl der Fahrer und Teams bedenkt, die von Jumbo gesponsert werden“, so Bas Vis vom KNMV, Veranstalter der DMoMX.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir nur die Entwicklung in der Motocross Szene abwarten und hoffen, dass dieser Fall keine noch größeren Auswirkungen auf unseren Sport haben wird.