War der Frankreich Grand Prix zu gefährlich?

Frankreich Grand Prix zu gefährlich?

Frankreich Grand Prix zu gefährlich? / Foto: Infront

Dieser Frage müssen wir einfach auf den Grund gehen, denn gestern Abend erreichte uns die Nachricht, dass auch Mattia Guadagnini sich bei seinem Sturz in Villars sous Ecot eine Fraktur zugezogen hat. Für den Italiener endete der Einsatz beim Großen Preis von Frankreich nach einem schweren Sturz im zweiten Rennen vorzeitig mit einem gebrochenem Arm.

Neben Guadagnini gingen weitere MXGP Piloten hart zu Boden. So erwischte es auch Standing Construct Pilot Pauls Jonass, der nach seinem heftigem Abflug in der Schweiz, der darauffolgenden Trainingsverletzung und den verpassten Grand Prix in Portugal in Frankreich wieder mitmischen wollte.

Dann jedoch die nächste Hiobsbotschaft, beim Zeittraining in Frankreich stürzte er erneut und verletzte sich am Daumen. Nun ist seine Teilnahme bei seinem Heim-Grand-Prix, am 4. Juni in Kegums in Gefahr. Kawasaki Werkspilot Mitchell Evans erwischte es in der berüchtigten Bergab-Passage, bei der auch Jago Geerts zu Fall kam und sich das Handgelenk gebrochen hatte.

Im Vorfeld hatte man mit heftigen Regenfälle zu kämpfen, die den Streckenuntergrund stark aufgeweicht hatten, so dass sich extrem tiefe Spurrillen bildeten. Diese machten die Abfahrt an besagter Passage zum Glücksspiel. Die Veranstalter reagierten entsprechend und bearbeiten die Strecke für den Rennsonntag, so das sie zwar schneller, aber auch sicherer wurde.

Was sagen die Fahrer?

Maximilian Spies, der den Grand Prix auf Platz 21 beendete, empfand die Strecke am Samstag als riskant, denn die Spurrillen die sich bereits am Morgen im weichen Schlamm bildeten, waren Abends entsprechend knüppelhart. Der Kosak Pilot bemängelte auch die Boxengerade, Sprünge und Landezonen, da sich hier extrem tiefe Rillen gebildet hatten. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass es sich immer noch um Motocross handelt und solche Bedingungen dazugehören, auch wenn man diese hätte entschärfen können.

Yamaha Werkspilot Glenn Coldenhoff war weder mit seinem Fahren, noch mit der Strecke zufrieden. „Gestern war es schwierig, würde ich sagen, doch Samstag war es schrecklich. Ich konnte den Flow nicht finden und die Strecke war sehr schwierig, aber es gibt keine Ausreden.“

Tom Koch äußerte sich uns gegenüber zurückhaltender, doch ließ er durchblicken das er sich am Samstag etwas mehr Streckenpflege gewünscht hätte. Seiner Meinung sollten die Streckenbauer bei solchen Bedingungen an den Schlüsselstellen ihren Hauptaugenmerk darauf richten. So hätten aufgeweichte Anfahrten und die hier befindlichen Spurrillen gerichtet werden können. Koch teilte weiterhin mit, das seiner Meinung nach der Boden teilweise „zu viel Grip“ hatte, was dazu führte, dass man das Bike nicht einfach rollen lassen konnte, sondern eher festklebte. Die tiefen Spurrillen taten in den Bergab-Passagen dann ihr Übriges und beim Versetzen von Vorder- oder Hinterrad hatte man kaum eine Chance darauf reagieren zu können. Den Sonntag empfand der Kosak KTM Pilot dann als passend und gleichzeitig anspruchsvoll, was er von WM Strecken auch erwartet. Alles in allem würde er die Strecke aber nicht als gefährlich bezeichnen.