Realität hinter den Lobeshymnen der WSX-Meisterschaft
In der letzten Pressemitteilung des australischen Promoters SX Global wurde die WSX-Saison 2023 als äußerst erfolgreich dargestellt. Die Meisterschaft expandierte angeblich in neue Märkte, und der deutsche Motorrad-Superstar Ken Roczen errang einen zweiten FIM WSX-Weltmeistertitel, während der Brite Max Anstie die Krone der SX2-Weltmeisterschaft eroberte.
Doch was verbirgt sich wirklich hinter diesen Lobeshymnen? Die Realität zeichnet ein etwas anderes Bild. Die als äußerst erfolgreich bezeichnete Saison 2022 endete bereits nach nur zwei Veranstaltungen in Cardiff und Melbourne.
Große Pläne und die Realität
Für 2023 hatte die WSX großartige Pläne: Sechs Veranstaltungen wurden angekündigt, darunter sogar eine in Deutschland. Man wollte in neue Märkte expandieren und die Meisterschaft internationaler gestalten. Doch nach langem Hin und Her blieben letztlich nur drei Veranstaltungen übrig. Die Rennen in Deutschland, Kanada und Frankreich wurden abgesagt, sodass lediglich Abu Dhabi als neuer Austragungsort im Kalender verzeichnet werden konnte.
Der Kalender für 2024
Diese Diskrepanz zwischen den hochgesteckten Zielen und der Realität wirft Fragen auf den nun veröffentlichten Kalender für die Saison 2024 auf. Man plant mit lediglich vier Veranstaltungen, wobei der Auftakt am 26. Oktober im BC Place Stadium von Vancouver stattfinden soll. Mit bis zu 54.500 Plätzen stellt das BC Place Stadium den größten Veranstaltungsort der Saison dar.
Einen Monat später, am 23. und 24. November, geht es zu einem Double-Header in das australische Perth. Hier fand man im HBF-Park einen weniger großen Austragungsort. Lediglich 20.500 Zuschauer finden hier maximal Platz, was aber immer noch mehr ist als beim Finale am 4. Dezember in Abu Dhabi.
Abu Dhabi als umstrittenes Highlight
Schon im letzten Jahr wurde Abu Dhabi als ein Highlight der Saison angepriesen, erwies sich aber allein aufgrund der Größe des Stadions als nicht Grand-Prix-würdig. Die Strecke mit ihren verwinkelten Kurven gab den Fahrern kaum Möglichkeiten für Überholmanöver. In der Etihad Arena finden maximal 18.000 Zuschauer Platz, was selbst für die selbsternannte Alternative zur AMA Supercross Meisterschaft als zu gering erscheint.
Herausforderungen und Hoffnungen
Einziger Lichtblick des Rennwochenendes in Abu Dhabi ist, dass am darauffolgenden Wochenende das Finale der diesjährigen Formel-1-Saison ebenfalls auf der Yas-Insel stattfindet und so zahlreiche Zuschauer anziehen könnte.
Weggang einer Führungskraft
Kürzlich trat Adam Bailey, als CEO von SX Global, von seinem Posten zurück und hinterließ eine große Lücke. Laut SX Global Chief Operating Officer Stephen Rogers gab es jedoch weiterhin Pläne für die Fortsetzung der Serie, die man nun mit weiteren vier Rennen am Leben erhalten möchte.
Trotz der Herausforderungen und Rückschläge bleibt abzuwarten, wie die WSX in Zukunft ihre Pläne umsetzen wird. Die Fans hoffen auf eine stabilere Saison 2024 mit weniger Absagen und mehr spannenden Rennen.