Die Monster Energy Supercross Saison 2024 - wer sind die Favoriten der 450SX Klasse?

Die Monster Energy Supercross Saison 2024 - wer sind die Favoriten der 450SX Klasse? / Foto: Feld Entertainment

Monster Energy Supercross – Endlich geht’s wieder los. Das wohl am meisten herbeigesehnte Race des Jahres startet am 6. Januar 2024 mit Runde 1 in Anaheim, Kalifornien, 60 Kilometer südöstlich von Los Angeles, dem Ursprung aller Rennen der letzten Jahre. Ausgenommen, es schwirrt mal wieder eine Pandemie über den Erdball. Hier treffen alle unbeantworteten Fragen in zwei Main Events zusammen, und danach wird Kasse gemacht. Wer Sind die Favoriten, und wer steht am Ende der Saison ganz oben? Die große Anaheim-Verschwörungstheorie sagt: „Nicht der, der das erste Rennen gewinnt.“ Eins kann man auf alle Fälle sagen: So spannend und unerwartet wie die Monster Energy Supercross Saison 2023 verlief und zu Ende ging, so beginnt sie auch 2024.

Wie schon zu Beginn der Saison bekannt war, liefen viele Verträge Ende 2023 aus. Daraufhin folgten Gerüchte und Spekulationen, die sich über das ganze Jahr hinwegzogen, wer für welches Team an den Start gehen wird. Es gab interessante Konstellationen mit gemischten Entscheidungsfaktoren, die sich einmal auf technischer Basis und mentaler Basis befanden.

Ken Roczen 

Ken Roczen geht erstarkt in die Supercross Saison 2024
Ken Roczen geht erstarkt in die Supercross Saison 2024 / Foto: Feld Entertainment

„Kickstart Only.“ Das sollte nicht unbedingt ein Nachteil für Ken Roczen sein. Der Deutsche hat es geschafft, aus der RMZ ein Podiums-Bike zu machen, was bereits im Vorfeld eine riesige Leistung darstellt. Mit zunehmender Bilanz und Podiumsplätzen hat er bewiesen, dass er immer noch zu den Top 3 gehört. Außerdem haben wir gesehen, dass Kenny seine Punkte immer sehr konstant mitgenommen hat. Ken hat in der Vergangenheit mehrmals bekundet, dass ihm bei der Entscheidung, Rennen außerhalb des AMA-Prädikats zu fahren, oft die Hände gebunden waren, was ihm sicherlich gleichzeitig etwas die Freude am Fahren genommen hat. Das Management von Larry Brooks ermöglicht ihm diese Entscheidungsfreiheit, was sich letztendlich auch in den Ergebnissen widerspiegelt.

Mit der Internationalen WSX Championship, bei der er zuletzt seinen Weltmeisterschaftstitel erfolgreich verteidigen konnte, und dem Supercross in Paris hat er nach seiner Outdoors-Pause das Supercross fahren aufrechterhalten und gut kompensiert. Mit dem Momentum von 2023 und seinen Aufwärtstrends gegen Mitte bis Ende der Saison können wir viel von Kenny erwarten. Die Konkurrenz wird dieses Jahr jedoch definitiv härter sein.

Cooper Webb

Cooper Webbs Debüt fand bereits in den Play-Off Runden der SuperMotocross World Championship statt. Für ein Debüt war es okay, Platz 4 in der Gesamtwertung und ein Podium in Los Angeles. Gegen Sexton, Ken Roczen und Jett Lawrence konnte er allerdings nicht viel ausrichten. Wenn man sich aber zurückerinnert, lag Webb 15 Punkte vor Sexton, bevor er sich verletzte. Auch seine Kämpfe mit Ken Roczen sind nicht außer Acht zu lassen. Aus mentaler Sicht betrachtet, befindet sich Webb definitiv auf dem Niveau und muss jetzt in der Off-Season versuchen, diese Rückstände aufzuarbeiten. Webb hat bereits 2023 bewiesen, wozu er fähig ist, und es wäre keine Überraschung, ihn im Laufe der 17 Rennen mit dem Red Plate zu sehen.

Eli Tomac

Ob Eli Tomac auch 2024 den Fans zujubelt, werden wir ab 6. Januar live miterleben dürfen.
Ob Eli Tomac auch 2024 den Fans zujubelt, werden wir ab 6. Januar live miterleben dürfen. / Foto: Feld Entertainment

Angesichts seiner langen Verletzungspause sollte Eli Tomac wieder vollständig auskuriert und zu 100% ready for racing sein. Die mentale Stärke von Eli Tomac war 2023 sein Schlüssel zur Dominanz. Hinzu kommt, dass er sich mit der Yamaha auf ihrer technischen Basis absolut wohl fühlt, und das sollte auch wieder 2024 sichtbar sein. In der letzten Saison drehte sich viel um das Retirement von Eli, woraufhin er noch alles in den Sternen stehen ließ, mit der Begründung, er wolle die Rennen genießen. Ob er die Races mit der neuen Konkurrenz genießt und ob sie noch einmal neues Feuer in Tomac entfacht, werden wir im Laufe der Saison feststellen. Wir hoffen aber, dass er uns noch ein oder zwei Saisons erhalten bleibt.

Lawrence & Lawrence

Jett Lawrence bildet mit Honda eine Speerspitze, wie wir sie nur genau einmal in der Geschichte von Honda gesehen haben, nämlich mit Ricky Carmichael. Jett bringt etwas mit, das er nicht verlieren kann, nämlich nichts. Paart man das Ganze jetzt noch mit seinem Talent und dem gestiegenen Selbstvertrauen, ist es nicht übertrieben zu behaupten, dass er eindeutig um viele Siege und sogar um die Championship mitfahren wird, und dass vergangene Ergebnisse möglicherweise keine zukünftige Leistung für niemanden garantieren. Nach einer perfekten Rookie Motocross Saison und dem Gewinn der SuperMotocross World Championship zählt er zu den heißesten Titelfavoriten. Sein Bruder Hunter kann definitiv auf Podiumsniveau mithalten, jedoch wird er nicht ganz an das Niveau von Jett anschließen können. Für beide ist es aber ein steiler Aufstieg in die Premier Klasse, und viele Augen werden auf die Lawrence Brüder gerichtet sein.

Wen Chase(d) Sexton?

Die wohl größte Frage, die sich alle stellen: „Hilft ihm die KTM, in Führung zu bleiben?“ Sexton bewies in der vorangegangenen Saison Speed. Jedoch warf er immer wieder seine Siege durch Eigenverschulden weg, wodurch er Cooper Webb die Möglichkeit gab, um den Titel zu fahren. Die Bilanz von Sexton weist insgesamt 6 Siege auf, was einer weniger als Tomac ist. Es bleibt also abzuwarten, ob der mentale Change Sexton hilft, die Fehlerquote zu minimieren.

AC und Jason Anderson

Adam Cianciarulo könnte 2024 öfter in den Top 5 zu finden sein.
Adam Cianciarulo könnte 2024 öfter in den Top 5 zu finden sein. / Foto: Feld Entertainment

Cianciarulo hat sich im Laufe seiner Pro-Karriere immer wieder dafür bekannt gemacht, verletzungsbedingt auszufallen. 2023 war so gesehen seine erfolgreichste 450-Saison. Mit guten Starts konnte er sich gute Rennergebnisse einfahren und hat sein Sturz/Verletzungsrisiko deutlich gemindert. Der interne Druck bei Kawasaki soll angeblich nicht da sein, daher ist zu erwarten, dass er sich diese Saison Richtung Top 5 und auf das eine oder andere Podium vorarbeitet. Jason Anderson hat 2022 bewiesen, dass er um den Titel kämpfen kann, 2023 war davon nicht mehr viel übrig. Zu viele Fehler und Crashes hielten ihn immer wieder von Siegen ab. Trotzdem konnte Anderson mit Speed und Zweikämpfen überzeugen. Es bleibt also auch hier, ähnlich wie bei Sexton, abzuwarten, ob er den Fokus über das ganze Main Event halten kann.

Mookie, Justin Cooper und Justin Barcia

Malcolm Stewart hatte nur 2 Races in der Tasche, bevor ihn eine Knieverletzung aus der Saison 2023 riss. Seine Verlängerung mit Rockstar Factory Husqvarna bis 2025 sollte den Druck zumindest ein bisschen aus dem Kopf nehmen. Sein Ausfall sollte allerdings nicht ganz spurlos an ihm vorbeigehen, und sein 3. Gesamtplatz aus der 2022 Championship wieder zu erreichen, wird eher ein unrealistisches Szenario.

Justin Cooper nahm in der 2023 an 5 ausgewählten Rennen in der 450er Klasse mit konstanten Top-10-Ergebnissen teil. Für Yamaha in der Manufaktur-Wertung ist er eine gute Ergänzung zu Tomac und Webb. Falls Tomac sich Ende 2024 entscheidet, den Helm doch an den Nagel zu hängen, muss sich Star Racing keine großen Sorgen machen, das Team stabil zu halten.

Justin Barcia‘s erstes Rennen steht noch in den Sternen. Sein Crash beim SMX Finale in Los Angeles resultierte in einem gebrochenen Schlüsselbein und gebrochenen Rippen, die zusätzlich noch die Lunge verletzten. Wir alle wissen, dass Justin Barcia immer für spannende und überraschende Rennen sorgte. Hier bleibt aber abzuwarten, wie schnell er sich von den Verletzungen erholt und wieder fit wird. Selbst dann ist es kein leichter Weg an die Spitze zurück.

Die große Unbekannte des Monster Energy Supercross Auftaktes

MXGP-Champion Jorge Prado wird sein Können bei den ersten drei Rennen unter Beweis stellen. Diese unerwartete Wendung verspricht ein fesselndes Drama, da die Frage im Raum steht, ob der MXGP-Champion sich in der Welt der besten Supercross-Fahrer behaupten kann. Ein würdiges Ziel für Prado. Obwohl europäische Fahrer in der Vergangenheit anfängliche Herausforderungen im Supercross erlebt haben, ist Prado als Champion bekannt – und Champions geben nicht auf. Der ganze Dezember wird somit von Spannung geprägt sein, während Fans gespannt darauf warten, zu sehen, wie sich Jorge Prado gegenüber seinen Konkurrenten schlägt.

Wie ihr die Monster Energy Supercross Saison live verfolgen könnt

Mit dem kostenpflichtigen SMX Videopass für 159,99 USD könnt ihr alle Trainingsläufe und Rennen der gesamten SMX Saison 2024 auf www.supermotocross.tv Live verfolgen.

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