Maximilian Spies im Interview
Maximilian Spies ist einer der hoffnungsvollsten deutschen Motocross Piloten. Nach einer erfolgreichen Saison und einem unerwarteten Team- und Klassenwechsel, baten wir den jungen Piloten zum Gespräch.
MXN: Der Gewinn der EMX-2T Europameisterschaft 2021 war dein Durchbruch auf internationaler Ebene, welche Erinnerungen hast du an dieses Ereignis?
Maximilian Spies: „Es war wie ein Traum der in Erfüllung ging, ein unbeschreibliches Erlebnis was ich gerne wiederholen würde , vor allem weil ich mir keine Fehler erlauben durfte.“
MXN: Nach Fantic Factory Team Maddi 2021 und Schmicker Racing 2022 startest Du im kommenden Jahr für KTM Kosak. Freust Du dich auf die anstehende Saison mit dem neuen Team?
Maximilian Spies: „Auf jeden Fall! Ein Traum wird wahr, der den ich schon als kleiner Junge hatte, in die Motocross WM zu kommen und mit meinen Idolen an den Start zu gehen. Ich bin in der Weltspitze angekommen und Herbert und Kevin geben mir die Chance mich zu beweisen . Ich kann kaum mehr happy sein als ich es bin.“
MXN: Beim Betrachten deines Instagram Accounts fällt auf, dass Du weiter mit SHOT Bekleidung unterwegs sein wirst, auch wenn FOX zu den Sponsoren des Teams gehört. Gab es hier Probleme einen Konsens zu finden?
Maximilian Spies: „Eigentlich gab es keine größeren Probleme dabei. Ich habe einen 2 Jahres Vertrag mit Shot unterschrieben und wir haben für 2023 so einiges in Planung. Sie sind sehr überzeugt von mir und wollen mich unbedingt dabei unterstützen einer der Top Fahrer zu werden.“
2023 mit neuem Bike unterwegs
MXN: Alte Bekleidung ja, altes Moped, Nein! Du fährst in der kommenden Saison die KTM SX450F. Wie kam des zu dem Entschluss auf das große Bike zu wechseln, denn Du hättest vom Alter her ja noch eine Weile in der kleinen Klasse fahren können.
Maximilian Spies: „Wie viele wissen bin ich sehr groß und schwer (1.92m / 90kg). Ich war schon immer zu groß und zu schwer für meine Motorräder und musste frühzeitig aufsteigen. Das hatte zur Folge das meine Starts auf dem Gitter nicht gut genug waren gegen die leichteren Fahrer, die im Schnitt nur um die 70kg wiegen. Auf der Strecke konnte ich mit meinem Fahren den Nachteil oft ausgleichen , aber die 5m auf der Startgeraden entscheiden leider das halbe Rennen, bei der EMX250 oder MX2 Weltmeisterschaft. Ich konnte also keine konstanten Top Ergebnisse bei den Masters einfahren, oder mein volles Potenzial in der EM oder WM ausreizen und habe jetzt die Entscheidung getroffen wieder einen Aufstieg zu wagen.“
Einrollphase in Italien
MXN: Wie läuft die Vorbereitung auf die Saison 2023? Die meisten Piloten werden wohl nach Sardinien gehen um sich auf die neue Saison vorzubereiten. Wo zieht es dich in diesem Winter hin?
Maximilian Spies: „Ich habe schon die Einrollphase mit der 450er in Italien verbracht, in der Toskana. Hier wurde ich von meinem ehemaligen Team zum Training auf altbekannten Strecken willkommen geheißen, wo auch das erste Rennen stattfinden wird (Ponte a Egola). Hier wurde ich von meinem ehemaligen Team zum Training auf altbekannten Strecken willkommen geheißen. Natürlich werde ich auch in Belgien, Holland, aber auch in meiner Heimat (Süd Brandenburg) unterwegs sein. Das ganze wird immer Wetterabhängig entschieden.“
MXN: Mit dem Wechsel auf die 450er steigst Du nächstes Jahr in die höchsten Klassen im Motocross auf. Zum einen in die ADAC MX Masters Klasse und zum anderen in die hartumkämpfte MXGP. Was sind Deine Ziele für diese beiden Serien?
Maximilian Spies: „Das gute ist das ich 2023 als ein Lehrjahr sehe, deswegen hab ich bis jetzt noch keine richtigen Ziele wie sonst. Wir werden sehen wie stark ich nach dem Winter sein werde und wo ich nach den ersten Rennen stehe , aber natürlich will ich in der MXGP nicht ohne Punkte nach Hause gehen.“ .
MXN: Normalerweise fühlst Du dich im Sand immer recht wohl, kommst aber auch mit Hartboden gut zurecht. Auf welche Strecke freust Du dich in der Saison 2023 am meisten und warum?
Maximilian Spies: „Ich denke wir haben viele schöne Strecken im GP als auch Masters Kalender. Natürlich steht Fürstlich Drehna bei den Masters immer ganz oben auf der Liste, aber bei den GP’s hingegen sieht es schwerer aus. Ich denke aber das Águeda für mich eine der schönsten Strecken im Kalender ist, und freue mich auch sehr dort an den Start zu gehen.“
MXN: Du bist schon sehr lange im Motocross unterwegs. Gab es andere Berufe oder Sportarten, die du machen wolltest?
Maximilian Spies: „Ich war schon als kleiner Junge sehr verwickelt in Motocross , es ist mein Leben. Ich wollte immer mal wie Travis Pastrana sein, aber das ist nicht so einfach bei seinem Können. Obwohl ich manchmal den Freestyler spiele wie damals in Matterley Basin 2021. Er ist trotzdem sehr inspirierend für mich, auch wenn ich verstanden habe dass ich nicht jemand anderes sein kann, deswegen probiere ich einfach ich zu sein und mache das was ich gut kann. Dazu gehört auch Enduro fahren, was mir ein Türchen offen hält nach dem Motocross. Aber ansonsten bin ich auch gerne ohne Motor unterwegs was den Fahrradbereich betrifft.“