Larissa Papenmeier – Zurück auf dem Podium

Larissa Papenmeier stand uns nach ihrem erfolgreichen Saisonabschluss in der Türkei Rede und Antwort.

Larissa Papenmeier stand uns nach ihrem erfolgreichen Saisonabschluss in der Türkei Rede und Antwort. / Foto: Yamaha

Nachdem Larissa Papenmeier die fünfte Runde der WMX Meisterschaft in Arnheim verletzt aussetzen musste, waren wir gespannt, ob die Dame aus Bünde in der Türkei ans Gatter rollen würde. Und ja, Larissa Papenmeier tat es, und das zum Abschluss der WMX Saison auch äußerst erfolgreich. 

Beim Lauf im türkischen Afyon, bewies die 153,5 cm große Pilotin Willensstärke und setzte mit einem guten Start in Lauf 1 die Voraussetzungen für das Podium. Nach heftigen Regenfällen war der zweite Lauf alles andere als einfach und wir fragten bei Larissa Papenmeier nach, wie sie den rutschigen Track und das Podium nach 364 Tagen erlebte und wie ihre Zukunft aussieht. 

Hallo Larissa, schön, dass Du in der Türkei fahren konntest. Die Chancen waren doch aufgrund des gebrochenen Daumens sicherlich recht gering?

Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich nicht fahren kann. Am Freitag hatte ich es kurz auf Asphalt probiert, was doch sehr schmerzhaft war. Mein Glück war, dass der Track am Samstag nicht so kaputt war. Mein Daumen wurde dennoch dicker und dicker und ich konnte den Lenker kaum noch halten. Heute war es extrem schwer, aber ich bin happy, dass ich überhaupt fahren konnte.

Du hattest im ersten Lauf einen spannenden Zweikampf mit Daniela Guillem und dennoch bist Du mit dem Druck der Spanierin zurechtgekommen. Kannst Du beschreiben, wie Du diesem Druck Runden lang standhalten konntest?

Ich habe sie zwar gehört und auch teilweise neben mir gesehen, aber ich hatte ein ganz klares Ziel vor Augen, ich wollte einfach nur nach vorn und habe mich nur auf mein Rennen konzentriert. Ehrlich gesagt habe ich den Druck gar nicht so wahr genommen und habe einfach Spaß gehabt. 

Nach einem sonnigen Rennen gestern durftet ihr als Erste auf den aufgeweichten und zugleich rutschigen Track. Wie hart war bei diesen Bedingungen auf dem Bike zu bleiben?

Der zweite Lauf war wirklich hart. Der Track war sehr tief und das Motorrad war wirklich schwer und zudem sehr rutschig. Aber das war für alle das Gleiche. Man musste beim Start versuchen, vorn dabei zu sein. Ich habe einfach versucht, auf dem Motorrad sitzen zu bleiben und nicht hinzufallen. Mit dem dicken Daumen war es sehr schwer das Motorrad festzuhalten, zu steuern und zu kontrollieren. Aber ich habe es geschafft und ich freue mich einfach.

Mit Platz 2 und 4 hast Du es wieder einmal auf das Podium der schnellsten Motocross-Damen der Welt geschafft. Dein letztes Podium hattest Du vor genau 364 Tagen, ebenfalls in der Türkei. Wie fühlt es sich an, nach so langer Zeit wieder die Sektdusche genießen zu können?

Es ist einfach ein richtig tolles Gefühl, auch gerade weil die Saison nicht so gut lief. Sie war sehr durchwachsen, mit Verletzungen, die zum Sport leider dazugehören. Ich mag die Strecke hier in der Türkei, was der Grund für unsere Reise war, weil ich hier eigentlich immer gut fahre. Ich wollte einfach etwas Spaß haben, und das hat funktioniert auch neben den Schmerzen.

Du bist jetzt 33 Jahre jung und somit eine der Piloten, die bereits seit über 10 Jahren in der WMX aktiv sind. Denkst Du nach so vielen Jahren schon mal ans Aufhören, um Dich eventuell komplett auf den Job als Teamchefin zu konzentrieren?

(lacht) Ich sage jedes Jahr wieder, „Ein Jahr noch“, ich kann es aber noch nicht genau sagen. Nach solch einem Saisonende denkt man eigentlich nicht ans Aufhören, denn der Speed ist auch noch da. Klar, ich werde nicht jünger, die Jüngeren kommen, aber solange ich und das Team um mich Spaß daran haben, kann man noch weitermachen. Natürlich denke ich auch darüber nach, als Teamchefin weiterzumachen und die Jüngeren zu unterstützen. 

Die Ergebnisse des MXGP der Türkei findet ihr HIER.

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