Julien Lieber zieht sich vom professionellen Motocross zurück

Julien Lieber und Teamchef Jacky Martens

Julien Lieber und Teamchef Jacky Martens / Foto: JM Honda Racing

JM Honda Racing-Pilot Julien Lieber hat heute mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt vom Profi-Rennsport bekannt gegeben. Der 26-jährige Belgier konnte aufgrund einer Reihe von Verletzungen, die er sich 2019 beim MXGP of Germany zugezogen hatte, nicht viel Zeit auf dem Motorrad verbringen.


Man würde nicht merken, dass etwas nicht stimmt, wenn man Julien allein auf einer Rennstrecke fahren sieht. Stilvoll, spektakulär und mit einer natürlichen Leichtigkeit, die selbst unter den Besten der Welt selten zu finden ist. Doch um die Gesundheit des Belgiers stand es nicht so gut.


„Die Nachwirkungen meines Sturzes in Teutschenthal im vergangenen Jahr waren viel komplizierter, als wir uns anfangs vorstellen konnten. Ich wurde zweimal am Ellenbogen operiert, zweimal am Handgelenk, die letzte Operation fand Anfang März statt. In beiden Fällen stellte sich heraus, dass mit einer Operation nicht so viel getan werden konnte, um das Problem richtig zu beheben.“


Auch wenn die Nachricht für viele ein Schock sein mag, war für Lieber die Entscheidung unausweichlich. „Das war es, Leute! Heute ist der Tag, an dem ich mich als Profi vom Motocross zurückziehe. Ich hätte nie erwartet, dass der Vorhang so schnell fallen würde. Leider haben die erlittenen Verletzungen die Entscheidung getroffen,“


Mit Wehmut zieht der Fahrer aus Malmedy Resümee seiner Karriere. „Ich durfte für großartige Teams fahren und bin gegen die Besten der Welt angetreten. Ich habe die Weltmeisterschaft für einen Moment angeführt, ich bin um die Welt gereist und habe meinen Traum gelebt, den ich seit meiner Kindheit hatte.“


Julien Lieber eroberte Podestplätze in der EMX250, MX2 und belegte beim MXGP 2018 in Imola den 4. Platz. Bei seinen beiden Auftritten beim Motocross der Nationen holte er mit dem Team Belgien Silber (2014) und Bronze (2015). Es besteht kein Zweifel, dass der Protegé von Yves Demaria das Potenzial hatte, sich im MXGP an Bord der JM Honda CRF450R einen Namen zu machen. Leider hatte das Schicksal seinen eigenen Weg.


„Es war eine Freude, mit einem so talentierten Fahrer wie Julien zusammenzuarbeiten. Es wurde sofort klar, dass der Honda perfekt zu seinem Stil passte“, kommentiert Jacky Martens, Teammanager von JM Honda Racing, Liebers Rücktritt. „In diesem Winter sah alles vielversprechend aus, aber leider litt er weiterhin an seiner Verletzung. Wir finden das nicht nur schade als Team, sondern sind auch traurig, dass Julien diesen Weg gehen muss. Ich wünsche ihm für das nächste Kapitel in seinem Leben alles Gute“.