Jorge Prado über das Schlammrennen in Agueda
Jorge Prado (Gasgas) bei sintflutartigen Regenfällen während des MXGP of Portugal
Am vergangenen Wochenende, das von sintflutartigen Regenfällen geprägt war, stellte sich Jorge Prado den Herausforderungen der Elemente und holte wichtige Punkte. Jorge Prado überwand beim MXGP of Portugal Stürze sowie die schwierigen Bedingungen und bewies echten Kampfgeist.
Das knapp 100 km südlich von Porto gelegene Agueda war Austragungsort der fünften Runde der FIM Motocross Weltmeisterschaft. Der hier beheimatete und 1320 Meter lange WM-Track verwandelte sich durch schier endlosen Regen in einen tiefen, rutschigen Morast aus Schlamm und Wasser, der die Bühne für das erste große Schlammrennen der Saison bot.
Tolle Aufholjagd, aber Red Plate verloren.
Bereits am Samstag zeigten sich erste Probleme des Spaniers, der von zahlreichen aus dem nahen Spanien angereisten Fans angefeuert wurde. „Im Qualifikationsrennen hatte ich mit der Abstimmung des Motorrads zu kämpfen“, so Prado.
Der Titelverteidiger begann den Sonntag im ersten Wertungslauf vielversprechend. Schnell arbeitete er sich von Platz 7 in der Startaufstellung auf Platz 4 nach den ersten Runden vor. Die sich verschlechternden Streckenbedingungen waren jedoch unbarmherzig, und eine Querrille in der vierten Runde verursachte einen untypischen Sturz. Prado nahm das Rennen mit mehr als einer Runde Rückstand als 23. wieder auf, und trotz seiner Aufholjagd beendete er das Rennen auf Platz 16.
Der zweite Wertungslauf begann mit dem typischen Prado-Move. So holte er sich zum wiederholten Male den Fox-Holeshot – seinen siebten in dieser Saison – und setzte sich sofort an die Spitze. Ein früher Sturz machte jedoch jede Hoffnung auf einen Podiumsplatz zunichte. Unbeirrt kämpfte sich Prado von P23 bis zum Erreichen der Zielflagge auf Platz 12 zurück.
Interessanterweise wurde der 23-Jährige am Sonntag gleich in beiden Rennen überrundet, was ihm sicherlich sauer aufgestoßen sein dürfte. Seine letzte Überrundung musste Jorge Prado beim MXGP of France in Lacapelle-Marival im Jahr 2021 hinnehmen.
Auch wenn die Leistung in Agueda nicht seine gewohnte Dominanz widerspiegelt, bleibt der Gasgas-Pilot durch das Sammeln wichtiger Punkte fest im Meisterschaftskampf. Jedoch rutsche Prado, den Medien im kommenden Jahr in den USA sehen, jedoch auf Platz 2 hinter Tim Gajser zurück. 14 Punkte trennen die beiden Kontrahenten nun voneinander. Und so wird Gajser am kommenden Wochenende zum ersten Mal in der noch jungen Saison mit dem Red Plate ausrücken.
Jorge Prado äußerte sich entsprechend angefressen, aber hoffnungsvoll zum Rennwochenende.
„Der MXGP von Portugal ist vorbei, und er war extrem anspruchsvoll. Ich war der Schnellste, als die Strecke zu Beginn des Wochenendes trocken war, aber dann kam der Regen am Samstag und Sonntag. Ich hatte definitiv einen guten Speed, aber die Starts von P7 waren hart: Es gab Fehler und Stürze. Die Bedingungen am Sonntag machten es sehr schwierig. Ich musste im ersten Lauf zwei Boxenstopps einlegen, und dann stürzte ich nach einem guten Start im zweiten Lauf. Das war schade, denn ich weiß, dass ich auf dieser Strecke schwer zu schlagen bin – aber manchmal ist es eben so! Jetzt freuen wir uns einfach auf das nächste Rennen. Wir haben 15 Punkte Rückstand, aber hoffentlich holen wir uns das Red Plate bald zurück!“