Jo Shimoda vom Pitboard ausgebremst
Jo Shimoda hätte kaum besser in die Saison starten können. Vergangenes Wochenende feierte der Honda-Pilot beim Supercross Anaheim A1 seinen Triumph im Main Event und schnappte sich damit erstmals in seiner Karriere die Führung in der 250SX-West-Meisterschaft – samt schickem Red Plate am Bike. Gut gelaunt und voller Zuversicht reiste der Japaner nach San Diego. Doch das sonnige Gemüt sollte nicht lange halten, denn das zweite Qualifying endete mit einem bitteren Knall.
Ein Pitboard, zwei gebrochene Finger
Während des Qualifyings kam es zu einer schmerzhaften Situation: Shimoda kollidierte mit einem Pitboard. Und das nicht irgendwie – die Kollision hinterließ Spuren, genauer gesagt zwei gebrochene Finger an seiner linken Hand, der Kupplungshand. Wessen Tafel den unfreiwilligen Zusammenstoß verursachte, bleibt unklar. Fakt ist aber, dass Mechaniker an der Boxengasse die Tafeln oft erst in letzter Sekunde wegziehen. Sei es, um dem eigenen Fahrer wichtige Infos bis zum letzten Moment zu zeigen, oder, so munkelt man, um den Gegnern ein wenig Unruhe zu bereiten. In Shimodas Fall war es schlichtweg Pech – und das mit fatalen Folgen.
Mit gebremstem Gas durchs Rennen
Trotz Verletzung biss Shimoda die Zähne zusammen und versuchte, Schadensbegrenzung zu betreiben. Sein Team schraubte kurzerhand einen Handschützer an die linke Seite des Bikes, um die verletzte Hand vor herumfliegenden Steinen und anderen Gefahren zu bewahren. Doch die Schmerzen blieben und ließen nicht viel zu.
Im Heat Race reichte es für Shimoda mit viel Kampfgeist gerade so für Platz 7 – eine direkte Qualifikation fürs Main Event. Dort zeigte der 22-Jährige einmal mehr, was für ein Kämpferherz in ihm steckt, doch für mehr als einen weiteren siebten Platz reichte es einfach nicht. In Anbetracht der Umstände war das jedoch mehr als respektabel.
Wenig Zeit zum Verschnaufen
Das eigentliche Problem für Shimoda: Er hat kaum Zeit, sich von seiner Verletzung zu erholen. Bereits in einer Woche steht das zweite Rennen im Angel Stadium von Anaheim an. Der Honda-Pilot wird also alles daran setzen müssen, seine linke Hand möglichst schnell wieder halbwegs rennfähig zu bekommen – keine leichte Aufgabe, wenn es um gebrochene Finger geht.
Auch wenn das Red Plate nun weg ist, hat Jo Shimoda gezeigt, dass er den Biss hat, trotz widrigster Umstände weiterzukämpfen. Und wer weiß – vielleicht sehen wir in Anaheim den Beginn eines großen Comebacks. Schließlich hat der junge Japaner schon oft bewiesen, dass er auf Rückschläge mit umso größerer Entschlossenheit reagiert.