Feld Entertainment äußert sich zu E-Bikes im Supercross

In der AMA Supercross Saison 2025 werden ausschließlich Bikes mit Verbrennungsmotoren in den Klassen 450SX und 250SX starten.

In der AMA Supercross Saison 2025 werden ausschließlich Bikes mit Verbrennungsmotoren in den Klassen 450SX und 250SX starten. / Foto: Feld Entertainment

Supercross ist bekannt für seine mitreißende Atmosphäre: der Sound der Motoren, der Geruch von Benzin, und die Energie, die die Arenen durchströmt. Doch in einer Welt, die sich zunehmend auf nachhaltigere Technologien zubewegt, steht auch dieser traditionsreiche Sport vor einem Wandel. Die Einführung von Motorrädern mit elektrischem Antrieb in einer Disziplin, die historisch von lauten, kraftvollen Verbrennungsmotoren geprägt ist, stellt nicht nur die Branche, sondern auch die Fans vor grundlegende Herausforderungen und Chancen.

Die Vorteile: Nachhaltigkeit und neue Möglichkeiten

Nun bieten Elektro-Bikes im Supercross einige Vorteile. Sie sind leise, umweltfreundlich und eröffnen neue Möglichkeiten, den Sport in bisher unerschlossene städtische Räume zu bringen. Ein Rennen mitten in einer Innenstadt, das durch den geringeren Lärmpegel keine Anwohner stört, könnte eine völlig neue Zuschauergruppe anziehen. Auch aus technischer Sicht fördern Elektroantriebe Innovationen – sie zwingen Hersteller und Teams, neue Technologien zu erforschen und sich auf eine sich wandelnde Zukunft vorzubereiten. Langfristig könnte dies den Sport nachhaltiger und zukunftsfähiger machen.

Supercross Promoter Feld Entertainment sieht großes Potenzial in dieser Entwicklung. „Langfristig wird es von Vorteil sein, den Sport für neue Techniken zu öffnen“, betont Mike Muye, Director of Operations FELD Entertainment, in einem Interview mit Josh Mosiman. Dennoch mahnt er zur Geduld. Der Übergang von konventionellen Verbrennungsmotoren zu elektrischen Modellen ist seiner Meinung nach ein Prozess, der in Etappen verlaufen wird – von der ersten Erprobung bis hin zu einer etablierten Rennklasse.

Die Herausforderungen: Akustik, Leistung und Atmosphäre

Die Integration von elektrischen Motorrädern ins Supercross bringt, wie Muye äußerte, jedoch Herausforderungen mit sich. Eine der auffälligsten Veränderungen ist der Verlust des charakteristischen Sounds, der für viele Fans ein unverzichtbarer Teil des Erlebnisses ist. Der Klang der Motoren ist nicht nur ein emotionaler Faktor, sondern auch ein wichtiges Sicherheitsmerkmal. Fahrer orientieren sich oft an den Geräuschen ihrer Mitstreiter, um deren Position und Geschwindigkeit einzuschätzen. Elektroantriebe, die nahezu lautlos sind, könnten dieses natürliche Feedback unterbrechen und neue Sicherheitsrisiken schaffen.

Auch die technischen Unterschiede zwischen Verbrennungs- und Elektromotoren werfen im Hause Feld Fragen auf. Wie lassen sich Elektro-Bikes mit unterschiedlichen Leistungskennzahlen – gemessen in Watt statt PS – in bestehende Rennklassen integrieren? Und welche Regulierungen müssen geschaffen werden, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten? All diese Fragen stehen noch im Raum und werden von Technikern, Herstellern und Rennveranstaltern wie Feld Entertainment intensiv diskutiert.

Eine weitere Herausforderung ist die Atmosphäre. Supercross lebt von seinem Spektakel, der Energie des Publikums und der Verbindung zwischen Fahrern und Fans. Wie könnte ein „leises Rennen“ diese Magie aufrechterhalten? Ein Vorschlag ist, Motorräder mit Mikrofonen auszustatten, um künstliche Geräusche über Lautsprecher wiederzugeben. Andere Ideen umfassen den verstärkten Einsatz von DJs und Musik, um die Stimmung im Stadion aufrechtzuerhalten. Doch ob diese Maßnahmen den Verlust des authentischen Motorensounds ausgleichen können, bleibt fraglich.

Ein Blick in die Zukunft

Der Übergang zu Elektro-Bikes im Supercross steht noch am Anfang, wenn man von den Erfolgen von Stark Future in der britischen Arenacross Meisterschaft absieht. Feld betont, dass sie sich Zeit nehmen möchte, um die technologischen und organisatorischen Herausforderungen zu meistern. „Wir müssen noch viel über die Technologie lernen, bevor wir wirklich wissen, wie sie sich auf den Sport auswirkt“, erklärte Muye abschließend. Gleichzeitig bleibt der Fokus darauf, das Kernerlebnis des Supercross zu bewahren – mit all seinen Emotionen, seiner Dynamik und seinem Adrenalin.

Dieser Wandel könnte den Supercross-Sport revolutionieren und ihn gleichzeitig einem neuen Publikum zugänglich machen. Doch der Weg dorthin wird Zeit, Innovation und die Bereitschaft erfordern, Traditionen mit neuen Ideen zu verbinden. Für die Fans bleibt nur die Hoffnung, dass die Zukunft des Supercross so aufregend bleibt wie sein Erbe – auch wenn es leiser wird.

In den renommierten Klassen 450SX und 250SX bleibt der Fokus weiterhin auf traditionellen Verbrennungsmotoren. Trotz des zunehmenden globalen Trends hin zu elektrischen Antrieben hält die AMA (American Motorcyclist Association) an den bewährten Technologien fest – zumindest in der kommenden Saison, die am 11. Januar mit dem legendären A1 im Angel Stadium von Anaheim beginnt.