Feiert die 2-Stroke Kawasaki ihr Comeback?

Die Kawasaki KX250 gehörte mit zu den letzten 2-Taktern der Marke. / Foto: Kawasaki
Kawasaki hat die Motorradwelt in Aufregung versetzt: Fast zwei Jahrzehnte nach Produktionsende sollen die legendären KX-Zweitakter zurückkehren! Kurz vor dem Start des Anaheim 2 Supercross veröffentlichte der japanische Hersteller ein kurzes, aber eindrucksvolles Teaservideo. Zu hören war der unverwechselbare Sound eines Zweitakt-Motors, begleitet von den Worten: „Wir haben euch gehört.“ Für Fans war das ein echter Gänsehautmoment, denn die ikonischen Maschinen scheinen damit ein Comeback zu feiern – oder?
Was wir bisher wissen
Nach ersten Informationen sollen zwei Modelle im Fokus stehen: die KX125 und die KX250. Im Gegensatz zu den Modellen, die 2007 mit Vergasermotoren vom Markt gingen, setzt Kawasaki diesmal auf moderne Einspritztechnologie. Damit schließen sie zu Konkurrenten wie KTM und Husqvarna auf, die mit ihrer TPI-Technologie längst neue Standards bei Zweitaktern gesetzt haben. Die Vorteile liegen auf der Hand: Einspritzsysteme bieten präzisere Leistungsabgabe, umweltfreundlichere Abgaswerte und eine einfachere Wartung – ein entscheidender Fortschritt, der die neuen KX-Modelle fit für die Zukunft machen soll.
Auch Nachwuchsbikes bekommen ein Update
Doch nicht nur bei den großen Modellen tut sich etwas. Kawasaki plant offenbar, auch die Nachwuchsklassen 65ccm und 85ccm grundlegend zu überarbeiten. Diese kleinen Bikes sind seit jeher begehrt für junge Talente und ein wichtiger Baustein im Portfolio der Marke. Mit einem Update könnten sie wieder ganz vorne mitspielen und Nachwuchsfahrer frühzeitig an die Marke binden.
Erinnerungen an ein altes Versprechen
So vielversprechend diese Nachrichten auch sind, ein Déjà-vu lässt sich nicht von der Hand weisen: Bereits vor gut sechs bis sieben Jahren hatte Kawasaki die Rückkehr ihrer Zweitakter angekündigt. Damals waren die Erwartungen ähnlich hoch – doch letztlich blieb es bei vagen Absichtserklärungen. Das macht die aktuelle Ankündigung umso spannender: Machen die Grünen diesmal wirklich ernst? Oder bleibt die Zweitaktrückkehr erneut ein unerfülltes Versprechen?
Ein cleverer Schachzug – wenn es gelingt
Sollte Kawasaki die KX125 und KX250 tatsächlich auf den Markt bringen, könnte das Timing kaum besser sein. Der Zweitaktmarkt boomt, angetrieben von Marken wie KTM, GASGAS und Husqvarna, die mit ihren Modellen großen Erfolg haben. Die Nachfrage nach wartungsarmen, leichten und spaßorientierten Motorrädern ist so hoch wie nie. Mit moderner Technik wie Einspritzung und dem bewährten Chassis der aktuellen Viertakter könnten die neuen KX-Modelle genau den Nerv der Zeit treffen.
Technische Synergien und mögliche Namensänderungen
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Kawasaki bei der Entwicklung auf bestehende Ressourcen zurückgreift. So könnten die neuen Zweitakter auf dem Fahrgestell der aktuellen KX-Viertaktmodelle basieren. Das spart Kosten und garantiert gleichzeitig ein modernes Fahrerlebnis. Diese Rückkehr könnte sogar dazu führen, dass Kawasaki ihre Viertaktmodelle wieder in „KX250F“ und „KX450F“ umbenennt, um die Modellreihen klarer voneinander abzugrenzen – ein Schritt, den viele Fans begrüßen würden.
Warum jetzt?
Die Wiedergeburt der Zweitakter könnte nicht nur ein geschickter Marketing-Move sein, sondern auch strategisch sinnvoll. Während die Motorradbranche zunehmend auf Elektromobilität setzt, bleibt der klassische Zweitakter eine attraktive Alternative für Fahrer, die Fahrspaß und ein intensives Fahrerlebnis suchen. Mit den geplanten Updates könnte Kawasaki diesen Markt nicht nur bedienen, sondern auch neue Maßstäbe setzen.
Die große Frage: Kommt der 2-Takt KX wirklich?
Ob Kawasaki es diesmal wirklich durchzieht, bleibt abzuwarten. Doch die Zeichen stehen besser als je zuvor. Die Kombination aus moderner Technik, überarbeiteten Nachwuchsbikes und einem boomenden Zweitaktmarkt könnte für Kawasaki die perfekte Gelegenheit sein, ein Kapitel ihrer Geschichte wiederaufleben zu lassen – und gleichzeitig eine neue Generation von Fahrern zu gewinnen.
Die Spannung steigt, und die Fans sind elektrisiert. Bleibt zu hoffen, dass Kawasaki diesmal nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten überzeugt. Eines steht jedenfalls fest: Wenn die KX-Zweitakter tatsächlich zurückkommen, wird das ein großer Moment für die Motocross-Welt.