Die MXGP kehrt nach zwei Jahren Pause nach Skandinavien zurück

MXGP von Schweden / Uddevalla

MXGP von Schweden / Uddevalla / Foto: MXGP

Die Motocross Weltmeisterschaft kehrt nach zweijähriger Abwesenheit an diesem Wochenende für den MXGP von Schweden zurück nach Skandinavien. Die fünfzehnte Runde wird auf dem Kurs von Uddevalla ausgetragen, eine Strecke mit frenetisch feiernden Fans und einer eindrucksvollen Kulisse. Wir werfen einen Blick auf die deutschen Piloten.

MX2

2019 konnte der damalige WZ Racing Fahrer Simon Längenfelder Platz 3 in der EMX125 Meisterschaft in Uddevalla feiern. Dies und seine derzeitige Form macht Hoffnung auf das an diesem Wochenende anstehende Rennen. Der Bayer befindet sich in seinem zweiten vollständigen MX2 Jahr in großartiger Form und auch beim Rennen in Lommel war der GasGas Pilot erneut auf Podiumskurs, bis er kurz vor Ende des zweiten Rennen aufgrund der enormen Hitze einbrach und seinen schon sicher geglaubten dritten Platz in der letzten Runde verlor.

Jeremy Sydow, der in diesem Jahr bereits viele Hochs und Tiefs durchleben musste, wird ebenfalls in der MX2 Klasse um die Punkte kämpfen. Nachdem er Anfang des Jahres den verletzten Liam Everts im DIGA Procross Team ersetzen durfte und kurz darauf der Fill In Ride für das Husqvarna MX2 Werksteam kam war die Freude groß bei Sydow, doch wie so oft verhinderte eine Verletzung sein volles Potential zu zeigen, bzw. abzurufen. Nach seiner Genesung und Rückkehr zum Raths Motorsport Team läuft es nicht mehr ganz so rund für ihn, aber für eine Überraschung ist Sydow immer gut. Und so dürfen wir den jungen Mann auf seiner KTM zu keinem Zeitpunkt abschreiben. Mit Noah Ludwig und Paul Haberland stehen zwei weitere deutsche Piloten in den Starterlisten der MX2 Klasse.

EMX

Neben Simon Längenfelder nehmen auch die erstarkten Cato Nickel und Maximilian Spies die weite Anreise auf sich um in der EMX250 ihr Bestes zu geben. Nickel konnte mit einer unglaublichen Performance bei den ADAC MX Masters in Gaildorf überraschen und ist ein heißer Kandidat für ein Top 10 Ergebnis. Maximilian Spies, der in Gaildorf einen heftigen Abflug hatte, wird versuchen diesen Crash mit einem guten Ergebnis vergessen zu machen. Der Schmicker Racing Pilot, ist für seine guten Starts bekannt und so kann man mit ihm auch in Uddevalla in den vorderen Rängen rechnen.

Mit Eric Rakow und Maximilian Werner haben wir zwei heiße Eisen im EMX125 Feuer. Werner wechselte zur Mitte der Saison das Team und startet seit dem Grand Prix in Erneè für dass Kölner DIGA Procross Team. An Schnelligkeit fehlt es dem jungen Piloten nicht, eher an Beständigkeit, denn diverse Stürze verhinderten in der Vergangenheit mögliche Topergebnisse. Sofern Werner auf dem Bike sitzen bleibt und die Technik mitspielt, dürften wir ihn in den Top 10 oder sogar Top 5 wiederfinden. Der zweite im Bunde, Eric Rakow, konnte bereits beim Grand Prix in Teutschenthal überraschen, in dem er 12 Meisterschaftspunkte einfahren konnte und mit Platz 14 bester deutscher Pilot war. Wir sind gespannt wie er sich auf der gut 80km von Göteborg entfernten Strecke in Uddevalla schlagen wird.

In den Starterlisten findet man neben den genannten noch weitere deutsche Piloten. In der EMX250 Justin Trache, Fynn-Niklas-Thornau und Constantin Miller und Linus Jung wird das Duo um Werner und Rakow in der EMX125 verstärken.

MXGP

Auch wenn der Tabellenführende Tim Gajser in den letzten Runden Punkte lassen musste, stehen die Chance auf den Titelgewinn mehr als gut. Und so wird sich die Presse wohl auf den Mann aus Slowenien konzentrieren, da dieser theoretisch am Sonntag bereits Meister werden könnte.

Aus deutscher Sicht werden Henry Jacobi und Tom Koch die Fahne in der MXGP Klasse hochhalten. Jacobi der für 2023 offiziell immer noch keinen Vertrag hat, wird alles geben um sich gut in Szene zu setzen. Auch wenn die Bestätigung noch fehlt, wurde der Honda Pilot wohl für das deutsche MXoN Team nominiert. Uns vorliegenden Informationen nach scheint nur noch die Finanzierung des Reise unsicher sein. So scherzte Jacobi auf Facebook: „Ken Roczen, kannst zum mir vielleicht so ne rote Karre dort hinstellen ohne Dekor? Würde dir ein paar Rostwürschte nach Cardiff mitbringen. Sprit für das Wochenende zahle ich selber.“ Prioritäten dürften beim jungen Mann aus Apolda dennoch beim erfolgreichen Abschluss der MXGP Saison liegen.

Tom Koch befindet sich nach seiner Verletzung zu Beginn der Saison, nun endlich in einem sichtbaren Aufwärtstrend. 2019 konnte Koch mit Platz 17 in Lauf 2, vier Punkte aus Schweden mitnehmen, was in dem mit Stars gefülltem Feld gut ist. Es bleibt spannend zu sehen ob es ihm gelingt diese Zahl in diesem Jahr zu überbieten.