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Das Starterfeld fürs Supercross Chemnitz formiert sich

Während manch einer oder eine sich beim Supercross einfach nur unterhalten fühlt und dieses genießt, interessiert den sportlich ambitionierten Fan im Vorfeld natürlich die Zusammensetzung des Fahrerfeldes. Nun ist leider Supercross eine sogenannte Verschleißsportart, bei der Verletzungen nicht ausbleiben. Zum anderen sind in der knappen Zwischensaison Rennwochenenden und verfügbare geeignete Hallen rar, sodass das Starterfeld stets diversen Fluktuationsgesetzen unterliegt.

Das 16. Int. Supercross Chemnitz am 30. November und 1. Dezember 2018 fällt wieder mit einem Rennen in Genf zusammen, wo der eine oder andere Franzose seine Verpflichtungen zu erfüllen hat. Nach dem nun terminierten Nennschluss konkretisieren sich das Teilnehmerfeld und damit gleichzeitig die Favoritenrollen.

In der Top-Klasse hatte der US-Amerikaner Cole Martinez den Saisonauftakt des ADAC SX Cups 2018/2019 in Stuttgart gewonnen, sodass man ihn definitiv zu den Favoriten auf den Titel „König von Chemnitz“ zählen muss.

Zwei derartige Adelstitel hat dessen Landsmann Tyler Bowers beim einzigen Supercross in den neuen Bundesländern schon gesammelt, den letzten vor Jahresfrist. Gleichzeitig ist der Titelverteidiger der amtierende Champion der deutschen Supercross-Serie, die wieder im Januar in Dortmund enden wird. In Stuttgart schaffte er allerdings nur am zweiten Tag den Einzug ins Finale, was zum einen auf sein nicht eingetroffenes Gepäck inklusive Fahrwerk und Dämpfer und zum anderen an seine Vorverletzung mit einem gebrochenen und mit Drähten fixierten Finger zurückzuführen war. Für einen möglichen Titel-Hattrick in Chemnitz sollte er nun aber bestens gerüstet sein.

Mit der Qualifikation für die Finale beider Tage und dabei guten Resultaten konnte Justin Starling, ebenfalls aus den USA, aufwarten.

Das gelang auch Nick Schmidt, dem nächsten starken US-Boy. Er errang 2016/2017 den Gesamtsieg im ADAC SX Cup, machte sich im letzten Winter in Deutschland rar und ist nun aber im Land seiner Vorfahren wieder dabei und hochmotiviert.

Mit sogar einem Podestplatz in Stuttgart stellte Florent Richier, mit seinen 34 Jahren der älteste Pilot im Feld, eindrucksvoll unter Beweis, dass er längst nicht zum Alteisen gehört und nach wie vor zu den Schnellsten zu zählen ist.

Mit Dominique Thury aus Schneeberg geht sogar wieder ein echter Lokalmatador an den Start. In der letzten Saison erlebte er als Vizemeister sein bisher bestes Supercross-Jahr und stand zudem 2013 als SX2-Gesamtsieger und somit „Prinz von Chemnitz“ hier schon einmal auf dem Podest. Beim diesjährigen Saisonauftakt blieb er zwar etwas hinter den Erwartungen zurück, brennt aber auf seine nächste Chance auf vordere Plätze.

„Mein Heimrennen in Chemnitz ist für mich immer etwas ganz Besonderes. Im vorigen Jahr war die Stimmung einfach unglaublich, aus meiner Sicht die beste der letzten Jahre. Ich denke, das wird in diesem Jahr wieder so sein. Ich will jedenfalls meinen Beitrag dazu leisten“, erklärte der 25-Jährige im Vorfeld des 2018er-SX-Festes.

Ebenfalls großes Können zeigen alljährlich auch die Piloten der direkten Nachwuchsklasse SX2. Bei den bis zu 21-Jährigen gab es in Stuttgart, durch die schwarz-rot-goldene Brille betrachtet, viel Grund zur Freude. Der MX2-WM-Pilot Tom Koch aus dem thüringischen Wormstedt hatte sich mit einem zweiten Platz am ersten Abend und einem Finalsieg in der „Nacht der Revanche“ den Gesamtsieg sichern können und war somit der gefeierte Held. Damit muss man ihm zwangsläufig die Favoritenrolle in Chemnitz zuschreiben, zumal seine Vorstellung, vor allem wegen seiner nicht optimalen Rennstarts, beeindruckend und tadellos war.

In der Schwabenmetropole war Tom Koch in den Finals noch auf sich allein gestellt, aber Paul Haberland aus Erfurt, der vor Jahresfrist in Chemnitz an einem Abend relativ überraschend aufs Podest fahren konnte sowie Luca-Pepe Menger aus Gotha, Oliver Kaas aus Leerstetten und Lion Kleinegrauthoff aus Schloß Holte-Stukenbrock haben zumindest das Zeug dazu.

Text/Foto: Thorsten Horn