WZ Racing – Die zwei Gesichter von Maggiora
EMX250 in Maggiora am 07. & 08. Mai 2022
Wenn ein verletzungsbedingter Ersatz nötig ist, verheißt das meist nichts Gutes. Bei WZ Racing herrscht glücklicherweise eine familiäre Atmosphäre, so dass man als angeschlagener Fahrer nicht automatisch vor dem Nichts steht. Im Gegenteil, man kehrt gestärkt und genesen zurück und kann da anknüpfen, wo man gezwungener Maßen aufgehört hatte.
Aktuell freut sich Marcel Stauffer über seine Chance, denn Teamchef Waldemar Zichanowisch bietet dem Österreicher als Fill-in für Oriol Oliver ein tolles Bike sowie Umfeld um sich in der Europameisterschaft von seiner besten Seite zu präsentieren. Diese Möglichkeit weiß Marcel selbstredend zu schätzen und nutzt sie eindrucksvoll, auch wenn er in der vergangenen Woche noch von einem schweren Infekt heimgesucht wurde.
Der Wettergott spielte dem MXGP-Zirkus einen Streich
Stauffer war für WZ Racing vom Zwei- auf den Viertakter umgestiegen. Beim Samstags-Race legte er sich im italienischen Maggiora aber voll ins Zeug. Trotz mittelmäßigem Start, auf dem nach wie vor ungewohnten Setup, biss sich der Ösi auf Rang zehn fest um möglichst viele Zähler auf seinem Meisterschaftskonto zu verbuchen.
Nachdem der Wettergott dem MXGP-Zirkus einen Streich spielte und für reichlich Regen in der Nacht sowie entsprechende Schlammpackungen für den Rennsonntag sorgte, glänzte Stauffer jedoch erst so richtig. Er bewies bis eine Runde vor Schluss, dass ihm beide Gesichter von Maggiora zulächeln und die Bedingungen für ihn keine Rolle spielen.
Auf dem vierten Platz liegend übersah Marcel einen Stein im Absprung und ging unsanft zu Boden. Mit der 16. Position wird das Ergebnis auf Papier seiner tollen Performance nicht gerecht: „Ich werde diese Woche ein paar gesundheitliche Checks machen und dann entscheiden wie es weiter geht.“
Auch für Mike Gwerder stellten weder die trockene noch die nasse Piste in Maggiora ein Problem da – im Gegenteil: Insbesondere die extrem herausfordernde Strecke am Rennsonntag lag dem schweizerischen KTM-Piloten sehr: „Es hat die ganze Nacht geregnet. Die Strecke war sehr anspruchsvoll, was ich wirklich liebe!“ Während am Samstag im Trockenen der Start nicht perfekt klappte, sah das Ergebnis dennoch toll aus. Mit Platz sechs war Gwerder absolut zufrieden.
Nach der verregneten Nacht war die Reaktion am Gatter hervorragend, aber die schlammige Startgerade machte Mike das Leben schwer. Zu allem Übel kollidierte der Schweizer nach der ersten Kurve mit einem seiner Gegner, wobei der Auspuff seiner KTM schwer beschädigt wurde. In Folge dessen fehlte dem Bike die Leistung, so dass Mike die verdienten Punkte verwehrt blieben.
Text: Andrea Schon
Fotos: SevenOnePictures