Wie viel verdienen Fahrer beim deutschen Supercross?

Das Supercross Stuttgart zahlte sich nicht nur für Maxime Desprey und Greg Aranda aus.

Das Supercross Stuttgart zahlte sich nicht nur für Maxime Desprey und Greg Aranda aus.

Über Geld redet man nicht – heißt es im verklemmten Deutschland immer. Während die Preisgelder beim US Supercross durchaus hoch sind und sich Fahrer wie Jett Lawrence locker einen Rolls-Royce für 400.000 Dollar leisten können, verdient man hier in Deutschland logischerweise weniger. Aber wie viel verdienen Fahrer beim deutschen Supercross?

Das Schöne an Deutschland ist, dass sämtliche Regeln in einer Ausschreibung festgeschrieben werden. So auch das Preisgeld, was die meist aus Frankreich stammenden Fahrer beim deutschen Supercross verdienen können.

War früher alles besser?

„Früher“ gab es in München oder Dortmund sogar Autos zu gewinnen, doch die Zeiten sind lange vorbei. Das spiegelt sich natürlich auch im Fahrerfeld wider. Noch vor wenigen Jahren wurden diverse Amerikaner eingeflogen, heute sind es in Stuttgart nur noch zwei von 22 SX1-Piloten. Auch die Anzahl an Fahrern in der SX1 ist mau im Vergleich zu früher.

Zurück zum hier und heute, wir wollen nämlich nicht in das typische „früher war alles besser“ verfallen. Schaut man sich die Preisgelder aus der Ausschreibung von Stuttgart an, kann ein SX1-Fahrer, der beide Finals gewinnt, 5.900 Euro Preisgeld mit nach Hause nehmen. 1.000 Euro pro Finale sowie 3.900 für den Gesamtsieg.

In der SX2 bekommt der Sieger 600 Euro und der Letzte im Finale 200 Euro.

Der Bonus macht die Taschen voll

Bisher ging es nur um das offizielle Preisgeld, die guten Fahrer bekommen noch Geld von ihrem Team dazu. So gibt es bei manchen Teams Antrittsgeld, bei manchen allerdings nur Boni für guten Leistungen: „Bei uns bekommen die Fahrer nur Geld, wenn sie Leistung bringen“, argumentiert einer der Team-Chefs und führt fort: „Für einen Finalsieg bekommen sie 2.000 bis 3.000 Euro von uns zum Preisgeld dazu.“ Ob dies wirklich der Wahrheit entspricht oder ob die Boni höher sind, wissen wir nicht, vermuten wir aber. Es hat aber einen Grund, warum meist die gleichen Teams immer die besten Fahrer haben.

Prominentere Fahrer aus den USA, also zum Beispiel die B-Amis, muss man in der Regel schon mit Startgeld locken, damit sie überhaupt über den großen Teich kommen. Hier wird es in Dortmund spannend zu sehen sein, wer überhaupt noch kommt. In Dortmund gibt es zwar mehr zu verdienen, doch die verhältnismäßig horrenden Preisgelder beim SuperMotoCross in den USA sorgen dafür, dass manche Fahrer kein Risiko eingehen wollen. Justin Bogle hat übrigens schon zugesagt für Dortmund.

Paris als Vorbild realistisch?

Die Frage ist doch, wie man das ändern könnte? Warum kommen nach Paris die Top-Stars? Die Pariser fahren ein anderes Konzept: weniger Fahrer, dafür die Top-Leute. Das kostet natürlich richtig Geld, denn Lawrence, Roczen oder Shimoda werden wohl nicht für eine Gage unter 20.000 Dollar kommen, eher drüber, wahrscheinlich sogar weit drüber. Plus die Kosten fürs Team etc. Zudem wäre dies in Dortmund nicht zu realisieren, da sich der Termin nun mal mit dem US Supercross überschneidet.

Nun gut, zum Schluss nochmal Butter bei die Fische. Die Preisgelder in der Übersicht:

Preisgeld SX1 Finale Stuttgart

PlatzPreisgeld
1.1.000 €
2.750 €
3.600 €
4.500 €
5.450 €
6.400 €
7.350 €
8.300 €
9.250 €
10.250 €

Gesamtwertung SX1 Stuttgart

PlatzPreisgeld
1.3.900 €
2.3.400 €
3.2.800 €
4.2.500 €
5.2.200 €
6.1.900 €
7.1.600 €
8.1.300 €
9.1.000 €
10.800 €

Preisgeld Finale SX2

PlatzPreisgeld
1.600 €
2.500 €
3.450 €
4.400 €
5.350 €
6.300 €
7.280 €
8.260 €
9.240 €
10.220 €

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