Wen erwarten wir im MXoN Team Germany
Auch wenn es nur noch wenige Wochen dauern wird, bis das 74. Motocross-der Nationen am 7. Oktober in Red Bud in den Vereinigten Staaten von Amerika ausgetragen wird, ist die Fahrerfrage immer noch nicht geklärt. Wir machen uns mal ein paar Gedanken wer Deutschland am Wochenende vom 23.-25.September vertreten könnte.
2012 feierte das deutsche Team im belgischen Lommel mit Maximilian Nagl, Ken Roczen und Marcus Schiffer einen historischen Sieg. Auch wenn ein Sieg in diesem Jahr eher unwahrscheinlich erscheint, dürfte eine Top 10 Platzierung auf jeden Fall drin sein.
Um es vorweg zu nehmen, unseren Informationen nach, wird Ken Roczen wider Erwarten nicht am MXoN teilnehmen. Grund dürfte der Fokus auf die bevorstehende World Supercross Weltmeisterschaft sein. Wer also kommt in Frage um in den Farben der deutschen Nation in Amerika an den Start zu gehen?
MXGP und MX2 Klasse
Ganz oben auf unserer Liste steht selbstverständlich Max Nagl, der sich in einer unglaublichen Form befindet. Der Oberbayer ist mit seinen 35 Jahren nicht mehr der jüngste Pilot, zeigt aber dennoch bei den ADAC MX Masters, dass es nicht immer auf das Alter ankommt. Der Krettek-Haas-Racing-Team Pilot der zum Siegerteam des Jahres 2012 gehörte, zählt seit Jahren zur Stütze des deutschen Motocross und darf auf keinen Fall im Team fehlen. Nagl wird vermutlich in der MXGP Klasse starten und sich mit alten Bekannten aus der Weltmeisterschaft messen.
Als Zweiten im Bunde sehen wir Simon Längenfelder, der sein MXoN Debüt im Jahr 2019 geben durfte. Längenfelder der als größtes deutsches Motocrosstalent der Gegenwart gilt, liegt momentan auf Position 3 der MX2 Motocross Weltmeisterschaft und ist heißer Titelkandidat für die nächsten Jahre. Der junge Mann, der im Dienste des RedBull GasGas Factory Racing Teams von Claudio De Carli steht, wird voraussichtlich auch bei den Nations seine üblichen Gegner wiedersehen, denn Längenfelder wird unserer Meinung nach in der MX2 Klasse starten.
Open Klasse
Nun bleibt noch die Open-Klasse, und da wird es spannend. Zur engeren Auswahl stehen unserer Meinung nach Tom Koch, Henry Jacobi und Maximilian Spies. Spies zeigte in den letzten Rennen des ADAC MX Masters, der EMX250 und der MX2 Motocross Weltmeisterschaft eine hervorragende Leistung. Überraschend sein dürfte der Wunsch des Schmicker Racing Piloten. Uns gegenüber teilte er mit, dass er gern auf einer 450er an den Start gehen würde. „Ich war heute erst mit einer 450er unterwegs und fühl mich 100 mal besser drauf“, so Maximilian Spies.
Als Nächsten hätten wir Henry Jacobi. Der JM Racing Honda Pilot hatte mit diversen Stürzen zwar ein unglückliches Wochenende in Uddevalla, gilt aber dennoch als Kandidat für die Open Klasse. Das man mit dem Thüringer bereits Kontakt aufgenommen hat, steht ausser Frage, denn auf diversen Social Media Plattformen diskutierte er öffentlich darüber, wenn auch nur scherzhaft: „Ken Roczen, kannst du mir vielleicht so ne rote Karre dort hinstellen ohne Dekor ? Würde dir paar Rostwürschte nach Cardiff mitbringen die Woche drauf. Sprit fürs Wochenende zahle ich selber.“
Das eigene Bike in die Staaten zu transportieren scheint aufgrund der enormen Kosten keine Option zu sein. Also werden die Piloten auf Bikes in den USA zurückgreifen müssen. In welchem Umfang das geschieht dürfte von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich sein. Am leichtesten wird es dem GasGas Werkspiloten Simon Längenfelder fallen, der auf die Unterstützung des amerikanischen Importeurs hoffen kann.
Tom Koch der sich nach seiner Verletzung wieder in einem Aufwärtstrend befindet, wird als Teamfahrer des deutschen Teams immer häufiger genannt. Verdient hätte es sich der Mann aus Apolda auf jeden Fall und das, auch wenn er momentan „nur“ auf Platz 21 der Motocross Weltmeisterschaft liegt, ist bekannt, dass Fahrer bei den MXoN über sich hinauswachsen können. Tom Koch steht mit Weber-Werke ein potenter Partner zur Seite, der ihm in Sachen Finanzierung sicher zur Seite stehen wird.
Doch wie sollen sich die Verantwortlichen entscheiden, denn die Auswahl zwischen den drei Fahrern dürfte jedem schwer fallen. Eine Entscheidung über das Team wird in der kommenden Woche erwartet, also bleibt es spannend wer es denn schlussendlich werden wird.