Team Deutschland trotzt den Keyboard-Warriors
Team Deutschland konnte mit Platz 8 im Gesamtklassement des Motocross der Nationen in RedBud überzeugen und trotzte so den vielen Keyboard-Warriors.
Bereits im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe, der prestigeträchtigen Veranstaltung gab es eine kontroverse Diskussion um das deutsche Fahreraufgebot. Viele selbsternannte Experten sagten dem deutschen Team, um die Teamchefs Marcel Dornhöfer und Karsten Schneider, ein eher schlechtes Abschneiden voraus. Doch Simon Längenfelder, Max Nagl und der umstrittene Tom Koch überzeugten mit soliden Leistungen, und das auch nach technischen Problemen und unverschuldeten Stürzen.
So mussten Teamchefs und Fahrer Kommentare wie diese über sich ergehen lassen:
„Das ist ein Witz… Ich hoffe es ist das letzte MXoN für Schneider und Dornhöfer… In Zeiten wo der sportliche Erfolg für Deutschland im Vordergrund stand wurde nach Fahrern Ausschau gehalten die sich international durchschlagen und nicht die, die bei eurer Nationalen Serie die Zuschauer locken…traurig.“
„Hier gehts doch um die besten in Deutschland fahrenden Rider, Max ist da für mich raus, leider ist er soweit weg vom deutschen Sport wie es nur geht. Sehr sehr schade und wir haben Top Fahrer, natürlich Henry aber auch Spieß“
Doch allen Unkenrufen zum trotz erreichte das Team mit Platz 8, das anvisierte Ziel einer Top 10 Platzierung.
- Simon Längenfelder bester Deutscher mit Platz Fünf in der MX2-Wertung
- Max Nagl wird Siebter in der MXGP-Klasse
- Tom Koch fährt auf die zehnte Position der Open-Kategorie
Simon Längenfelder, der eigentlich um den Sieg in der MX2 Klasse mitkämpfen wollte, wurde durch Stürze in beiden Läufen eingebremst. „Ich hatte etwas Pech mit meinen Starts, so dass ich viel kämpfen musste, um nach vorne zu kommen. Das war nicht einfach! Im zweiten Rennen lief es auf jeden Fall gut. Ich wurde Elfter, nachdem ich am Start in einen Sturz verwickelt worden war. Ich bin zufrieden mit meinem Wochenende!“
Auf Tom Koch waren die Augen der deutschen Fans gerichtet, denn seine Nominierung war alles andere als umstritten. Das diese Nominierung nicht von ungefähr kam, bewies er mit soliden Läufen, trotz Problemen mit seiner Brille in Lauf eins. „Ich habe anfangs alles Mögliche versucht, um das Wasser unter dem Brillenfilm rauszubekommen, doch es half nichts. Nach dem Brillenwechsel bin ich gut gefahren und kam schnell wieder nach vorne. Im zweiten Lauf versuchte ich, keine großen Fehler zu machen und arbeitete mich in der ersten Rennhälfte gut voran. In der letzten Runde zeigte man mir die blauen Flaggen, was ein anderer Fahrer nutzte, um mich noch zu überholen. Das war etwas ärgerlich.“
Teamkapitän Max Nagl hatte mit technischen Problemen und einem schlechten Start zu kämpfen. Im ersten Lauf kämpfte der Bayer mit einem überhitztem Motorrad was viel Kühlwasser verlor. „Ich versuchte so schonend wie möglich zu fahren und vermied es, die Kupplung zu benutzen oder den Motor hoch auszudrehen. Mit der Zeit stellte ich mich gut auf diese Fahrweise ein und war mit meinem Fahren sehr zufrieden„, zog Nagl Fazit. Auch der zweite Lauf war alles andere als optimal, reichte aber zum guten Gesamtergebnis des Team. „Nach dem schlechten Start war der frühe Sturz ärgerlich, aber danach kam ich gut in Fahrt, auch wenn meine Sicht eingeschränkt war, und konnte in jeder Runde Fahrer überholen. Mit meiner fahrerischen Leistung bin ich sehr zufrieden„
Getreu dem Motto „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen“ wurden vom Organisationsteam verschiedene Ideen für das kommende Jahr bereits vermerkt. So können die Planungen für das 76. Motocross der Nationen in Frankreich frühzeitig aufgenommen werden.