Simon Längenfelder fährt in Loket aufs Podium
Der Deutsche Simon Längenfelder war beim MXGP in Loket bestens aufgelegt und fuhr aufs Podium. Nachdem die ersten Läufe im Allgemeinen jeweils etwas mau waren, gab es in den zweiten Heats viel Action für die Zuschauer zu sehen.
Dreifach-Winner Febvre
Auf der Berg- und Talbahn im tschechischen Loket wurde eines schnell klar: Wer am Start nicht vorne ist, wird nicht gewinnen. Das verstand auch Romain Febvre, der sich nun Back to back to back Gewinner nennen darf. Der Franzose schaffte es in Moto 1 direkt nach dem Start an Hole-Shot-König Prado vorbei zu gehen und dem Sieg entgegen zu fahren.
In Moto 2 musste er seine Kawasaki etwas mehr quälen. Febvre übernahm nach 6 Runden die Führung von Seewer und galt als sicherer Sieger. Der ehemalige Weltmeister zeigte aber 4 Runden vor Schluß Nerven, stürzte und kam ohne Helmvisier nur als 4. ins Ziel. Die Tageswertung gewann er jedoch trotzdem.
Und das denkbar knapp, denn Jorge Prado hatte nur einen Punkt Rückstand, genau wie Seewer und einen weiteren Calvin Vlaanderen. Letzterer überraschte im zweiten Moto, denn er gewann nach dem Sturz von Febvre. Der Niederländer haut immer wieder ein Top-Resultat raus und so auch heute.
Prado macht sich in Höschen
Jorge Prado hingegen hatte die Hosen voll und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die rote #61 erzählte auf der Pressekonferenz, dass er heute mit Magenproblemen zu kämpfen hatte und sich etwas in die Hosen machte. Guten Appetit. Der Spanier war im ersten Heat lange Zweiter, musste aber zum Ende hin Seewer ziehen lassen. In Moto 2 war Prado zunächst wieder Zweiter, wurde aber in den ersten Runde auf die 4. Position durchgereicht und profitierte danach vom Sturzpech der anderen. Tagesrang 2 für den Spanier.
Bleibt noch Jeremy Seewer, der auf dem rutschigen Boden sehr schnell war. Der Schweizer fuhr im ersten Wertungslauf von 4 auf 2 und im zweiten von 1 auf 4. Jeremy hätte am Ende nur Prado bekommen müssen und wäre GP-Sieger geworden. Nun denn, so war es eben nicht.
Deutsche Bestleistungen
Aus deutscher Sicht schlug das Freudenbarometer wieder besonders stark aus, denn Max Spies und Tom Koch fuhren jeweils ihre beste Saisonleistung heraus. Max machte dabei den Anfang, indem er im ersten Lauf ca. drei Viertel des Rennen auf Position 10 den legendären Track umrundete. Am Ende musste er sich noch Benoit Paturel und Valentin Guillod geschlagen geben, darf aber trotzdem äußerst zufrieden mit dem 12. Rang sein. Im zweiten Moto folgte der 13. Rang.
Richtig arbeiten musste Tom Koch im ersten Heat. Der KTM-Pilot wurde auf der Startgeraden abgedrängt und kam nur als 20. über die erste Zeitschleife. Auf der extrem rutschigen Strecke fuhr ToKo bis auf den 16. Platz vor. Dabei fuhre er zeitweise fast blind, denn er hatte reichlich Dreck in seiner Brille. Einen wahren Husarenritt legte der Thüringer allerdings in Durchgang 2 hin, denn er biss sich schnell auf der 9. Position fest und lies diese auch bis zum Rennende nicht mehr locker. Chapeau!
MX2: Geerts mit Back to back Sieg
Nach dem Start zum ersten Moto war es Jago Geerts, der das Feld auf den Rundkurs von Loket führte. Der Belgier gab seine Führung auch bis ins Ziel nicht mehr ab, musste aber das gesamte Rennen über den Atem von Kevin Horgmo im Nacken ertragen. Der Norweger erwischte endlich einen guten Start und fuhr etwas überraschend das gesamte Rennen direkt hinter Geerts auf der zweiten Position.
Dahinter war allerdings Action geboten, denn Sascha Coenen, Camden Mc Lellan, Simon Längerfelder und Kay de Wolf bekämpften sich das gesamte Rennen. Nachdem Simon und Kay de Wolf endlich an den anderen beiden vorbei waren, setzte sich der Niederländer durch und machte Attacke Richtung Front-Duo, allerdings ohne Erfolg. De Wolf wurde 3., Simon 4.
Chaos bei Orange
Währenddessen erlebten die beiden KTM-Werks-Piloten ein Rennen zum vergessen. Liam Everts crashte am Start und blieb zunächst liegen. Am Ende Rang 17.
Tabellenleader Adamo startete nur als Zwölfter und stürzte zudem in der erstern Runden. Der Italiener arbeitete sich zwar noch durchs Feld, bekam aber noch eine Strafversetzung um 2 Plätze wegen Misachtung der gelben Flagge aufgebrummt. Am Ende noch 13 Punkte für Andrea, der bis vor Loket nie schlechter als Rang 7 finishte.
Adamo schlägt zurück
Moto 2 sollte sich das Blatt aber wieder wenden und Adamo zeigte seine mentale Stärke. Die #80 fuhr von der 6. Position aus bis zum Führenden Simon Längenfelder und kassierte den Deutschen in der elften Runde. Dieser widerum fuhr souverän auf die zweite Lauf- und Tagesposition und brillierte somit erneut mit einem Podiumsplatz.
Dahinter sorgten Kay de Wolf und Camden Mc Lellan für Spektakel. Der Südafrikaner war erneut schnell gestartet und die beiden trafen in der 7. Runde aufeinander. Während die Honda von Camden so langsam aber sicher seinen Endschalldämpfer verlor, versuchte de Wolf verzweifelt an Mc Lellan vorbeizugehen. Es dauerte bis zur letzte Runde und brachte dem Niederländer sogar den letzten Podiumsplatz ein.
Loket war am Ende dann doch wieder spektakulär und hat gezeigt, wie schnell sich im MX das Blatt wenden kann.