Rückfall in alte Muster: WSX sagt London-Runde ab

Die WSX kämpft seit Jahren mit Stabilität. / Foto: SX Global
Nur zwei Monate nach der vollmundigen Ankündigung des Kalenders streicht die FIM World Supercross Championship (WSX) erneut ein Rennen – diesmal trifft es London. Die Absage wirft Fragen auf: Ist das Format in dieser Form wirklich WM-würdig?
Im März hatte man sich bei der FIM World Supercross Championship (WSX) noch selbstbewusst präsentiert: Drei Rennen wurden bestätigt – darunter ein prestigeträchtiger Saisonauftakt in London. Doch nur knapp zwei Monate später zeigt sich: Die vermeintliche Planungssicherheit war einmal mehr trügerisch. Die Runde in der britischen Hauptstadt wurde nun abgesagt – ein Rückschlag, der nicht nur Fans, sondern auch Beobachter der Szene an alte, wenig ruhmreiche Muster erinnert.
London nicht mehr Teil der Saison
Laut offizieller Mitteilung scheiterte die Veranstaltung an infrastrukturellen Herausforderungen im London Stadium, die eine Austragung unmöglich machten. Dabei war London ursprünglich als Startschuss der Saison vorgesehen – ein symbolträchtiger Ort mit großer Fanbasis. Die Enttäuschung darüber bringt WSX-CEO Tom Burwell offen zum Ausdruck: „Ein echter Rückschlag. Wir haben alles versucht, aber die Bedingungen im Stadion ließen es nicht zu.“
Wiederholung vergangener Probleme
Diese jüngste Absage reiht sich nahtlos ein in eine Serie unglücklicher Planungsänderungen, die die noch junge Geschichte der WSX bereits mehrfach überschattet haben. Schon in den vergangenen Jahren wurde der Kalender regelmäßig überarbeitet – mit kurzfristigen Absagen, Terminverschiebungen und Unklarheiten rund um Veranstaltungsorte. Der Eindruck, dass die Serie Mühe hat, eine stabile und verlässliche Struktur aufzubauen, lässt sich kaum leugnen.
Fragwürdige WM-Reife
Immer mehr Beobachter stellen infrage, ob man unter solchen Bedingungen überhaupt von einer ernstzunehmenden Weltmeisterschaft sprechen kann. Eine WM erfordert Verlässlichkeit, klare Strukturen und langfristige Planungssicherheit – alles Punkte, bei denen die WSX derzeit erneut ins Straucheln gerät. Der Wille zur Expansion ist offensichtlich, doch der organisatorische Unterbau scheint (noch) nicht stabil genug, um dieser Ambition dauerhaft gerecht zu werden.
Wie geht es weiter?
Die WSX verspricht, in Kürze den vollständigen Kalender sowie Ticketinformationen zu veröffentlichen. Doch ob diese dann Bestand haben – oder erneut von kurzfristigen Änderungen betroffen sind – bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Vertrauen gewinnt man im internationalen Motorsport nicht durch Ankündigungen, sondern durch Beständigkeit.