MXoN Dream Teams Teil 4 – Champions ohne Chance
In unserem vierten Teil der MXoN Dream Teams befassen wir uns mit Fahrern, die nie eine Chance auf ein Team-Podium oder gar Sieg hatten. Wir stellten aus guten Einzelfahrern ein Team zusammen, die mit ihren Landsleuten nie etwas gewonnen hätten.
Der Grund dafür lag bzw. liegt in der Regel daran, dass sie jeweils die einzigen Top-Piloten aus ihrem Land sind, wie zum Beispiel aktuell Tim Gajser oder Tyla Rattray. Meine Wahl fällt dabei auf zwei Landsleute, die in sehr unterschiedlichen Jahrzehnten aktiv waren.
Heinz Kinigadner – lebende Legende
Einer davon ist Heinz Kinigadner, der erste und einzige Weltmeister aus Österreich. 1984 und 1985 gewann er auf KTM den Titel in der 250er-Klasse und startete damit seinen bis heute anhaltenden Legenden-Status. Beim MXoN war er mangels ähnlich starker Mitstreiter nie in der Lage als Team etwas zu holen.
Ähnlich erging es Rene Hofer, der leider viel zu früh von uns gegangen ist. RIP! Rene Hofer holte seinen ersten WM-Sieg beim MXoN 2021 in Mantova, als er die MX2-Klasse gewann, in der Teamwertung reichte es aber „nur“ zu Platz neun. Was Rene sicher gefallen hätte: Mit Marcel Stauffer, den Ernecker-Brüdern sowie dem jungen Ricardo Bauer darf die Alpenrepublik möglicherweise viel rosigeren Zeiten entgegenblicken.
Evgeny Bobryshev – der beliebte Russe
Als dritten Mann habe ich noch Evgeny Bobryshev im Team, der als Russe seit dem Krieg in der Ukraine von der WM ausgeschlossen ist. Noch 2015 wurde „Bobby“ 2. in der MXGP-Klasse beim MXoN in Ernée, 2 Jahre zuvor 3. im letzten Lauf. Der Mann konnte also fahren, war allerdings immer allein auf weiter Flur. Alle drei zusammen, hätte zu ihrer Hochzeit aber sicher um den Titel gekämpft. Mathias! Welches Einzelkämpfer Team schickst du ins Rennen?
Mathias‘ MXoN Dream Team der Einzelgänger
Aus aktuellem Anlass muss man da sicher zuerst an Tim Gajser denken, dem seine beeindruckenden fünf WM-Titel beim MXoN kein bisschen weiterhelfen. Aber zumindest sein junger slowenischer Landsmann Jan Pancar gibt ja Hoffnung zu einem besseren Teamergebnis.
So entscheide ich mich weiter für zwei Piloten, die trotz Weltmeister-Ehren bislang keinen Zugriff „nach mehr“ hatten, für die vielleicht aber auch die Zeit spielt. So ist der mittlerweile 26-jährige MX2-Weltmeister von 2017, Pauls Jonass, zu großen Taten fähig, seine Mitstreiter aus dem kleinen Baltik-Staat Lettland waren es hingegen eher weniger. Doch vielleicht kommt nun mit den bemerkenswerten Reisulis-Brüdern der fehlende Rückenwind auch für Pauls?
Wandelt sich Spanien zur MXoN-Nation?
Eine ähnliche Entwicklungskurve darf man dem spanischen Team zuschreiben. War bislang einzig der frischgebackene MXGP-Weltmeister Jorge Prado ein Podiums- oder Siegkandidat, könnten demnächst aufstrebende Nachwuchs-Iberer wie Ruben Fernandez, Oriol Oliver, Guillem Farres oder David Braceras aus der spanischen One-Man-Show ein verheißungsvolles Sieger-Trio werden lassen.