MXGP-Teams im Rückzug: Ein Abschied auf Raten?

SM Action Fantic wird wohl 2025 nicht mehr im Paddock der MXGP zu finden sein.

SM Action Fantic wird wohl 2025 nicht mehr im Paddock der MXGP zu finden sein.

Es scheint fast zur traurigen Tradition im MXGP-Zirkus zu werden: Jahr für Jahr verschwinden Teams aus der Szene. Die Gründe? Wie so oft die hohen Kosten, die es schwierig machen, ein professionelles Team langfristig und ohne Werksunterstützung am Start zu halten. In dieser Woche traf es erneut einige Teams, die leider nicht mit positiven Schlagzeilen auf sich aufmerksam machten.

Teams ziehen sich zurück: F&H, Standing Construct, De Baets und mehr

Der Anfang kam mit den Meldungen von F&H und dem Standing Construct Team, die bereits vor zwei Wochen bekannt gaben, sich ab 2025 nicht mehr an der Motocross-Weltmeisterschaft zu beteiligen. Kurz darauf folgten auch De Baets Yamaha und Beddini GasGas – beide werden ebenfalls in der kommenden Saison nicht mehr im MXGP-Feld vertreten sein. Und als ob das noch nicht genug wäre, kursieren nun Gerüchte, dass auch das italienische Team SM Action vor einem Rückzug steht.

SM Action: Vom Hoffnungsträger zum Ausstiegskandidaten?

SM Action ist seit acht Jahren Teil der MXGP-Weltmeisterschaft und hat in dieser Zeit einiges erreicht. Das Team hat zwei spätere MX2-Weltmeister hervorgebracht: Maxime Renaux und Andrea Adamo. Das zeigt, dass SM Action mehr als nur ein Mitläufer war. Doch trotz dieser Erfolge und der Zusammenarbeit mit vier verschiedenen Herstellern – Yamaha, GasGas, KTM und zuletzt Fantic – scheint nun das Ende da zu sein.

Fantic: Ein kurzes Abenteuer in der MX2-Weltmeisterschaft

Im Jahr 2023 gab Fantic sein Debüt in der MX2-Weltmeisterschaft, und es sah nach einem spannenden neuen Kapitel aus. SM Action übernahm 2024 das Fantic-Programm vom Maddii Racing Team, das sich parallel dazu mit Ducati engagierte. Mit David Braceras und Kay Karssemakers in der MX2-Weltmeisterschaft sowie Alexis Fueri in der EMX250 sah alles nach einem soliden Line-up aus. Doch die erhofften Erfolge blieben aus.

Ob die enttäuschenden Resultate letztlich zur Entscheidung beigetragen haben, das MX2-Programm offensichtlich zu stoppen, bleibt Spekulation. Fakt ist jedoch, dass wenn Fantic sein Engagement beendet , SM Action vor einem ungewissen Schicksal steht.

Kosten als Killer: Warum immer mehr Teams aufgeben

Die steigenden Kosten im Motocross sind längst kein Geheimnis mehr. Von der technischen Entwicklung über die Logistik für bis zu 20 Rennen – es ist schwer, den finanziellen Druck auf Dauer standzuhalten. Teams wie SM Action haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie sportlich mithalten können, aber auch der beste sportliche Einsatz reicht oft nicht aus, wenn die Kassen leer bleiben.

Was kommt nach SM Action und Co.?

Die Abgänge von F&H, Standing Construct, De Baets Yamaha und Beddini GasGas werfen die Frage auf, wie die Zukunft des MXGP-Sports aussehen wird. Klar ist, dass neue Teams nachrücken müssen, um die Lücken zu füllen. Doch bei den aktuellen Herausforderungen – vor allem den finanziellen – wird das alles andere als einfach. So ist es erfreulicher, dass es Teams nach einer kurzen Pause wieder zurück ins Paddock schaffen, wie das Riley Kawasaki Team.

Dennoch müssen sich Fans wohl daran gewöhnen, dass der MXGP-Zirkus in den nächsten Jahren weiterhin in Bewegung bleibt – und das nicht nur auf der Strecke.

Die MXGP-Welt im Wandel

Der womögliche Rückzug von Teams wie SM Action zeigt, dass es auch für erfolgreiche Strukturen schwierig ist, sich langfristig zu behaupten. Die Kombination aus hohen Kosten und fehlenden Resultaten lässt die MXGP-Szene auf wackligen Beinen stehen. Bleibt zu hoffen, dass neue Teams den Mut haben, in diesen aufregenden, aber auch herausfordernden Sport zu investieren – und dass sie es schaffen, sich auf Dauer zu etablieren.

Um eins klar zu stellen, hierbei handelt es sich nicht um ein reines Problem der MXGP, auch in anderen Serien wie die AMA Supercross und Motocross Meisterschaften kommt es immer wieder zu Veränderungen im Paddock. Dennoch ist die Zukunft ungewiss. Aber eins ist sicher: Der Motocross-Sport wird immer weitergehen – auch wenn sich das Paddock ständig verändert.