MXGP Kalender-Update: Was bedeutet das für Deutschland?

Der KymiRing Circuit in Finnland wird Austragungsort eines MXGP.

Der KymiRing Circuit in Finnland wird Austragungsort eines MXGP. / Foto: MotoGP

„Indonesien raus, Finnland rein“ – klingt nach einem einfachen Tausch im MXGP-Kalender. Doch die Verlegung des Grand Prix bringt weitreichendere Konsequenzen mit sich, vor allem für den deutschen Rennkalender.

Während Infront Moto Racing erleichtert verkündet, dass der gestrichene MXGP von Indonesien durch das Rennen in Finnland am 13. Juli 2025 ersetzt wird, schrillen in Deutschland bereits die Alarmglocken. Denn die Terminüberschneidung könnte sowohl die ADAC MX Masters als auch den deutschen Nachwuchsbereich betreffen.

MXGP Finnland statt Indonesien

Eigentlich hätte der MXGP von Indonesien am 6. Juli stattfinden sollen, doch das Rennen wurde aus dem Kalender gestrichen. Stattdessen kehrt die MXGP-Serie nach Finnland zurück, genauer gesagt auf den KymiRing in Iitti, etwa 140 Kilometer nordöstlich von Helsinki.

Finnland hat eine starke Motocross-Tradition, geprägt von Namen wie Antti Pyrhönen, der das Kawasaki Racing Team leitet, und Ex-Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen, dem das Team gehört. Nach der letzten Austragung 2023 in Vantaa wird nun auf der modernen Strecke des KymiRings gefahren.

Soweit, so gut. Doch der 13. Juli 2025 sorgt für Stirnrunzeln – vor allem bei den Organisatoren des ADAC MX Masters. Denn just an diesem Wochenende soll die vierte Runde der Serie beim MSC Drabenderhöhe-Bielstein e.V. stattfinden.

Kollision mit ADAC MX Masters

Die Überschneidung könnte sich vor allem auf die Teilnehmerliste in Bielstein auswirken. Denn während in Finnland neben MXGP und MX2 auch die EMX125- und EMX250-Klassen antreten, dürfte es schwierig werden, ausreichend Fahrer für die Nachwuchsklassen des ADAC MX Masters zu finden.

Besonders betroffen ist der ADAC Youngster Cup, da viele der dort startenden Talente parallel in der MX2-WM oder EMX250 unterwegs sind. Beispiel gefällig? Beim CAT-Moto Bauerschmidt Husqvarna Team würden gleich drei Fahrer fehlen – alle potenzielle Titelkandidaten in der Nachwuchskategorie der ADAC MX Masters.

Welche Lösungen gibt es?

Nachfragen bei den Verantwortlichen zeigen: Es wird bereits unter Hochdruck an einer Lösung gearbeitet. Doch wohin mit einem ADAC MX Masters-Rennen mitten in der Saison?

  • Plan A: Das Event trotz der Überschneidung durchziehen und darauf hoffen, dass genug Fahrer in Bielstein starten. In der Masters-Klasse wäre das vielleicht machbar, doch im Youngster Cup sieht es schwieriger aus.
  • Plan B: Eine Terminverschiebung. Doch das bringt neue Probleme, da viele Veranstalter ihre Planungen längst abgeschlossen haben.
  • Plan C: Anpassung des Formats oder Reduzierung einzelner Klassen, um das Rennen auch mit weniger Fahrern attraktiv zu gestalten, obwohl man hier von Seiten des ADAC eher absieht.

Die DMX und Amateur SX Series

Die Deutsche Motocross-Meisterschaft (DMX) und die Amateur SX Series könnten ungewollt in die Termin-Turbulenzen rund um die ADAC MX Masters geraten. Während die MXGP-Verlegung nach Finnland bereits für Kopfzerbrechen sorgt, könnten ausgerechnet diese beiden Serien als Plan B oder Lückenfüller herhalten.

DMX: Die zweite Geige im ADAC-Universum?

Seitdem die DMX vom ADAC promotet wird, steht fest: Wenn es zu einem Engpass kommt, hat die DMX das Nachsehen gegenüber den prestigeträchtigeren ADAC MX Masters.

Ein Tausch eines DMX-Rennens mit Bielstein wäre theoretisch denkbar – schließlich fahren die meisten DMX-Piloten weder in der EMX- noch in der WM-Serie. Doch wäre das wirklich eine faire Lösung? Immerhin hat auch die DMX ihre festen Teilnehmer und Fans, die nicht einfach spontan ihre Reisepläne ändern können.

Amateur SX Series: Termine in der Gefahrenzone?

Auch die Amateur SX Series, die sich gerade erst im deutschen Rennkalender etabliert, könnte unter der Planungsunsicherheit leiden. Die zweite Saison der Nachwuchs-Serie startet mit viel Enthusiasmus, doch die Termine am 5. Juli in Kaltenholzhausen und 26. Juli in Freising könnten plötzlich ins Fadenkreuz geraten.

Eine weitere Terminkollision mit einem möglichen Ersatztermin der ADAC MX Masters wäre für die junge Serie ein echter Dämpfer. Die Termine der Amateur SX Series wurden bewusst so gewählt, dass es kaum Überschneidungen mit anderen großen Events gibt. Doch durch die plötzlichen Verschiebungen könnte es nun doch zu Terminkonflikten kommen, was die Planung erheblich erschwert.

Die Situation ist kompliziert, aber noch ist nichts entschieden. Fakt ist: Die Terminüberschneidung zwischen dem MXGP Kalender und des ADAC MX Masters Bielstein wird nicht ohne Folgen bleiben. Wie groß die Auswirkungen wirklich sind, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

Noch gibt es keine offizielle Stellungnahme zu möglichen Auswirkungen auf andere Events, aber eins ist klar: Die Verschiebung sorgt für Gesprächsstoff – nicht nur in der MXGP-Szene, sondern vor allem bei deutschen Fans und Veranstaltern.