Markuss Kokins: Zweitakt-Sieg und Statement im Sand von Dreetz

Markuss Kokins hatte beim ADAC MX Masters Dreetz allen Grund zu lachen.

Markuss Kokins hatte beim ADAC MX Masters Dreetz allen Grund zu lachen.

Mit einem beherzten Auftritt und einem spektakulären Laufsieg bei der dritten Veranstaltung des ADAC MX Youngster Cup 2025 hat Markuss Kokins für Aufsehen gesorgt. Der erst 17-jährige Lette, der für das deutsche Kosak KTM Teaman das Startgatter rollte, pilotierte seine 2-Takt-Maschine auf der tiefsandigen Strecke des MC Dreetz zum Sieg im ersten Lauf – gegen ein hochkarätiges Teilnehmerfeld, das fast ausschließlich auf 4-Taktern unterwegs war.

Ein Außenseiter mit Ansage? Nicht ganz – eher ein Talent mit Timing. Schon eine Woche zuvor hatte Kokins in seiner Heimat Lettland auf sich aufmerksam gemacht, als er beim EMX250-Rennen ebenfalls mit einem Zweitakter starke Leistungen zeigte und sich damit in den Notizbüchern vieler Beobachter platzierte.

Stark gestartet, durch Hitze gebremst

Schon beim ersten Start zeigte Kokins, dass mit ihm zu rechnen ist. Konzentriert, reaktionsschnell, aggressiv in den ersten Kurven – ein Fahrstil, der Wirkung zeigte. „Ich habe mich großartig gefühlt. Das Feld war stark, aber ich konnte das Potenzial meines Zweitakters gut abrufen und das erste Rennen gewinnen“, wie uns Markuss Kokins nach dem Rennen mitteilte.

Am zweiten Tag folgte die Herausforderung durch äußere Bedingungen: „Die Hitze hat mich richtig erwischt. Ich hatte nicht mehr die Energie, um nochmal eine starke Leistung abzuliefern.“ Statt also erneut anzugreifen, musste Kokins taktisch fahren – ein weiteres Zeichen für sportliche Reife.

Ohne Druck zum Durchbruch

Was den Erfolg in Dreetz besonders macht: Kokins kam ohne große Erwartungen – aber mit klarem Fokus.
„Ich bin mit einem freien Kopf ins Wochenende gestartet. Kein Druck, keine großen Pläne – einfach zeigen, was ich kann.“ Diese Herangehensweise zahlte sich aus. Der junge Lette fuhr befreit, konzentriert – und vor allem mutig. Eine Haltung, die auch in der Nachwuchsszene nicht selbstverständlich ist.

Sand im Blut

Dass Kokins sich auf dem tiefen, unnachgiebigen Sandboden von Drehna wohlfühlte, war nicht zu übersehen.
Sein Fahrstil wirkte geschmeidig, rhythmisch – fast spielerisch durch schwierige Passagen. „Ich mag sowohl Hartboden- als auch Sandstrecken, aber ich trainiere seit Jahren auf wirklich rauem Untergrund. Tiefsand liegt mir – da fühle ich mich frei“, sagt er.

Ein Statement, das sitzt – und das erklärt, warum ausgerechnet auf dieser Strecke sein Durchbruch gelang.

Emotionale Reaktionen und strategische Bedeutung

Der Sieg war nicht nur ein sportlicher Erfolg – er hatte auch persönliche Tiefe. „Mir war klar, dass dieser Moment wichtig ist – für mich, für meinen Vater, für alle, die mich unterstützen. Ich habe viel gearbeitet, um überhaupt hier zu stehen“, betont Kokins.

Zugleich war der Triumph ein Türöffner: „Vielleicht war das genau der Moment, um in der Motocross-Szene aufzufallen – für Teams, für Sponsoren. So etwas kann entscheidend sein.“

Baltikum als Basis, ADAC als Option

Trotz des gelungenen Auftritts bleibt Kokins realistisch. Sein Saisonplan ist klar strukturiert: „Ich fahre alle Meisterschaftsläufe im Baltikum. Aber wenn sich freie Wochenenden ergeben, möchte ich gerne weitere Rennen im ADAC MX Youngster Cup mitnehmen.“

Eine vorsichtige Formulierung – aber mit großer Signalwirkung: Markuss Kokins ist da. Und er will mehr.

Ein Fahrer, der Spuren hinterlässt

Markuss Kokins hat in Dreetz mehr als nur einen Laufsieg geholt. Er hat Eindruck hinterlassen – mit einer mutigen Entscheidung für den Zweitakter, mit reifer Fahrweise unter schwierigen Bedingungen und mit einem klaren Bekenntnis zu seiner Leidenschaft für den Sport. Ein Fahrer, der nicht nur auffällt, sondern sich nachhaltig in die Startlisten fahren könnte.