Ken Roczen dominiert im Thunder Valley
Die zweite Runde der Lucas Oil Pro Motocross Championship 2021 wurde auf der Hochebene des Thunder Valley Motocross Park ausgetragen. Ein dramatischer Nachmittag sorgte für jede Menge Spannung, als Ken Roczen seinen ersten Sieg in der 450er-Klasse seit 2019 holte.
Moto 1
Die Stars der 450er Klasse stürmten den Hügel hinauf, um das erste Rennen der 450er Klasse zu starten. Als sie aus der ersten Kurve kamen, war es Adam Cianciarulo, der sich den MotoSport.com Holeshot vor Cooper Webb, Dylan Ferrandis und Roczen holte. Cianciarulo behauptete sich an der Spitze, aber es war Roczen, der eine rasante Aufholjagd startete. Der Deutsche schob sich auf Platz drei, überholte Ferrandis und stürmte dann an Cianciarulo vorbei, um noch vor Ende der ersten Runde die Führung zu übernehmen.
Nach einer hart umkämpften Anfangsphase des Rennens konnten sich Roczen, Cianciarulo und Ferrandis auf ihren Positionen festsetzen und den Rest des Feldes ein wenig distanzieren. Nach der 10-Minuten-Marke des Rennens kam Cianciarulo immer näher an Roczens Heck heran. Der Kawasaki-Pilot suchte nach einer Stelle, an der er einen Angriff wagen konnte. Direkt hinter der Ziellinie startete er seinen Überholversuch, wobei er einen leichten Kontakt herbeiführte. Roczen kam von seiner Linie ab, wodurch Cianciarulo in Führung gehen konnte.
Zur Halbzeit des Rennens trennten die ersten drei Fahrer weniger als drei Sekunden. Weniger als 10 Minuten vor Rennende nutzte Ferrandis eine Lücke, um sich an Roczen vorbei auf den zweiten Platz zu schieben. Der Franzose drückte weiter aufs Tempo und schloss zu Cianciarulo auf, der eine Innenlinie offen ließ, wodurch Ferrandis vorbei kam und sechs Minuten vor Schluss die Führung übernehmen konnte. Danach verwickleten sich Cianciarulo und Ferrandis in einen Zweikampf. Roczen nutzte diese Chance um an Cianciarulo vorbei zu gehen, der dadurch auf den dritten Platz zurückfiel.
Ferrandis und Roczen setzten sich bald von Cianciarulo ab, so dass es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg kam. Etwas mehr als zwei Runden vor Schluss machte Roczen einen Überholversuch, der Ferrandis überrumpelte und den Franzosen zu einem Fehler zwang. Der Deutsche übernahm die Führung und drückte in den letzten beiden Runden hart auf die Tube, um einen weiteren Angriff von Ferrandis zu verhindern. Roczen holte sich seinen zweiten Saisonsieg mit 3,7 Sekunden Vorsprung auf Ferrandis. Cianciarulo wurde Dritter, Chase Sexton Vierter und Aaron Plessinger Fünfter.
Moto 2
Das letzte Rennen der 450er Klasse begann mit einem Holeshot von Webb vor Marvin Musquin. Dahinter gab Roczen wieder Vollgas. Der Honda-Pilot zog schnell an Musquin auf Platz 2 vorbei und nahm Webb ins Visier. Die Rivalen kämpften kurz um die Spitze, aber Roczen war unerbittlich und schob sich an die Spitze. Hier wechselte der Kampf um die Positionen erneut, als Justin Barcia auf den zweiten Platz vorrückte und Plessinger sich auf den dritten Platz vorkämpfte.
Mit einer offenen Strecke vor sich gab Roczen Vollgas und baute seinen Vorsprung in weniger als 10 Minuten auf fast 10 Sekunden aus. Damit konnten sich Barcia, Plessinger und der nun auf Platz 4 liegende Cianciarulo nur um die verbleibenden Plätze auf dem Podium duellieren. Während Roczens Vorsprung auf einen zweistelligen Wert anwuchs, lieferten sich Barcia und Plessinger während des gesamten Rennens einen spannenden Kampf um den zweiten Platz, oft nur durch eine Sekunde getrennt. Dahinter konnte sich Ferrandis langsam in die Top 5 vorarbeiten und überholte Cianciarulo als Vierter, als noch etwas mehr als 10 Minuten im Rennen übrig waren.
Als das Rennen zu Ende ging, machte Ferrandis mit Plessinger kurzen Prozess und übernahm den dritten Platz. Dann versuchte er, den Rückstand auf Barcia zu verkürzen und den zweiten Platz zu übernehmen. Als die Uhr nach 30 Minuten und zwei Runden ablief, befand sich Ferrandis in Schlagdistanz zu Barcia. Der Franzose war geduldig und zwei Runden vor Schluss konnte er sich auf den zweiten Platz vorarbeiten. An der Spitze war Roczen auf dem Weg zu seinem dritten Moto-Sieg in Folge eine Klasse für sich. Er beendete seinen 1:1-Ausflug mit 8,9 Sekunden Vorsprung auf Ferrandis, gefolgt von Barcia auf Platz drei.
Roczens beeindruckender Auftritt markierte seinen ersten Sieg in den Motos seit dem Unadilla National 2019. Mit dem 19ten Sieg seiner Karriere rückt der Deutsche bis auf einen Sieg an James Stewart heran und belegt damit den sechsten Platz in der ewigen Bestenliste der 450er-Klasse. Mit seinem zweiten Platz hat Ferrandis (2-2) seine Karriere in der 450er-Klasse mit einem Sieg und einem zweiten Platz eröffnet. Cianciarulo rundete die Top Drei (3-6) mit seinem siebten Podiumsplatz in seiner Karriere ab.
„Was für ein perfekter Tag. Ich kann es nicht glauben, vor allem nachdem ich letztes Wochenende wieder in Schwung gekommen bin. Es scheint, als wäre ich wieder ganz der Alte. Ich bin super glücklich damit, wie sich heute alles entwickelt hat,“ so Roczen nach seinem überlegenden Sieg.
Der Sieg ermöglichte es Roczen, sich an die Spitze der 450er-Punktetabelle zu setzen. Ihn und Ferrandis trennt nur ein Punkt, Plessinger ist Dritter mit 16 Punkten Rückstand auf die Spitze.
Overall Ergebnis Thunder Valley (Moto Ergebnisse)
- Ken Roczen, Germany, Honda (1-1)
- Dylan Ferrandis, France, Yamaha (2-2)
- Adam Cianciarulo, Port Orange, Fla., Kawasaki (3-6)
- Justin Barcia, Monroe, N.Y., GASGAS (7-3)
- Aaron Plessinger, Hamilton, Ohio, Yamaha (5-4)
- Chase Sexton, La Moille, Ill., Honda (4-5)
- Christian Craig, El Cajon, Calif., Yamaha (6-7)
- Cooper Webb, Newport, N.C., KTM (8-8)
- Marvin Musquin, France, KTM (9-9)
- Eli Tomac, Cortez, Colo., Kawasaki (11-10)
Meisterschaftsstand nach 2 Rennen
- Ken Roczen, Germany, Honda – 90
- Dylan Ferrandis, France, Yamaha – 89
- Aaron Plessinger, Hamilton, Ohio, Yamaha – 74
- Justin Barcia, Monroe, N.Y., GASGAS – 69
- Chase Sexton, La Moille, Ill., Honda – 67
- Adam Cianciarulo, Port Orange, Fla., Kawasaki – 58
- Cooper Webb, Newport, N.C., KTM – 52
- Christian Craig, El Cajon, Calif., Yamaha – 51
- Marvin Musquin, France, KTM – 51
- Eli Tomac, Cortez, Colo., Kawasaki – 46