Josep Garcia meldet sich eindrucksvoll zurück

Mit einem beeindruckenden Auftritt in Portugal hat Red Bull KTM Factory Racing-Pilot Josep Garcia seine Titelambitionen in der FIM EnduroGP-Weltmeisterschaft 2025 unmissverständlich unter Beweis gestellt. Trotz eines kürzlich erlittenen Schlüsselbeinbruchs stürmte der Spanier am ersten Renntag zum Gesamtsieg und legte am Sonntag mit Platz drei sowie einem Doppelsieg in der Enduro1-Klasse nach.

Garcia trotzt allen Widrigkeiten

Noch vor vier Wochen stand nicht einmal fest, ob Garcia überhaupt zum Saisonstart antreten könnte. Ein Trainingssturz, ein gebrochener Schlüsselbein und eine Operation ließen ihm kaum Vorbereitungszeit. Doch der 28-Jährige zeigte sich unbeeindruckt – und meldete sich in Portugal mit einem echten Paukenschlag zurück.

Bereits im verregneten Super Test am Freitagabend setzte Garcia ein erstes Ausrufezeichen. Trotz schwierigster Streckenbedingungen und später Startposition fuhr er mit Platz neun ein starkes Ergebnis ein.

Tag 1: Sieg im EnduroGP – Dominanz in Enduro1

Am Samstag zeigte Garcia dann seine ganze Klasse. Schon im ersten Test brannte er die Bestzeit in den matschigen Boden von Fafe. Was folgte, war ein intensives Kräftemessen mit den drei stärksten Konkurrenten der EnduroGP-Kategorie. Jeder der Topfahrer holte sich Einzelsiege – doch am Ende setzte sich Garcia mit weniger als fünf Sekunden Vorsprung durch. In der Enduro1-Wertung war der Sieg noch deutlicher: Über eine Minute und 14 Sekunden betrug sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten.

Tag 2: Schmerz, Kampfgeist und Podium

Auch der Sonntag begann für Garcia vielversprechend. Doch ein kleiner Fehler im Cross-Test kostete wertvolle Sekunden und warf ihn zwischenzeitlich auf Rang vier zurück. Anstatt sich aus dem Konzept bringen zu lassen, fuhr der KTM-Pilot konstant starke Zeiten und kämpfte sich zurück aufs Podium. Mit Platz drei in der EnduroGP und einem weiteren Sieg in der E1-Klasse baute er seine Führung in der E1-Gesamtwertung auf sechs Punkte aus und liegt nun in der EnduroGP-Wertung auf Rang zwei – nur zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter.

Josep Garcia freut sich auf Heimrennen in Spanien

„Vor einem Monat war ich noch auf dem OP-Tisch, jetzt stehe ich hier mit einem Sieg und einem Podium – das fühlt sich unglaublich an“, sagte Garcia nach dem Wochenende. „Ich bin noch nicht ganz bei 100 Prozent, vor allem meine Schulter hat mir heute zu schaffen gemacht. Aber ich bin stolz, dass ich trotzdem vorne mitkämpfen konnte.“

Bis zur nächsten Runde in Oliana am 2. bis 4. Mai bleibt nun Zeit zur Regeneration – und zum Feintuning. Das Heimrennen, nur eine Stunde von seinem Wohnort entfernt, dürfte Garcia zusätzliche Motivation verleihen.

Fazit: Der Titelkampf ist eröffnet – und Josep Garcia ist mittendrin.