Jorge Prado: Abenteuer USA, scheitert er wie andere vor ihm?
Jorge Prado hat mit seinem Wechsel in die USA und einem Drei-Jahres-Vertrag bei Kawasaki für Aufsehen gesorgt. Nach vier Weltmeistertiteln und einer beeindruckenden Saison in der MXGP, in der er mehr Rennsiege, Grand-Prix-Erfolge und Führungsrunden als jeder andere Fahrer holte, stellt sich nun die Frage: Kann er in den Vereinigten Staaten an seine Erfolge anknüpfen?
Harte Konkurrenz wartet
Die Herausforderung ist enorm, denn Prado wechselt in ein Umfeld, das mit unglaublichem Talent gespickt ist. Besonders ein Name sticht hervor: Jett Lawrence. Der Australier hat in den Augen vieler Experten bereits jetzt einen Platz unter den ganz Großen sicher. Manche vergleichen ihn mit Ikonen wie Ricky Carmichael, Stefan Everts und Jeremy McGrath – und behaupten sogar, Lawrence sei besser. Seine makellose Technik und die mühelose Art, mit der er Rennen dominiert, hinterlassen Zuschauer und Rivalen immer wieder gleichermaßen sprachlos.
Eine Parallele zu Tortelli?
Der Vergleich zwischen Prado und Lawrence erinnert an vergangene Duelle zwischen Weltmeistern und amerikanischen Legenden. Ein Beispiel: Sebastien Tortelli, der nach seinem Triumph in der 250er-Weltmeisterschaft 1999 in die USA wechselte. Trotz beeindruckender Leistungen in Europa fand Tortelli in Ricky Carmichael einen Gegner, der ihm keine Luft zum Atmen ließ. Während Tortelli mit seinem eher aggressiven Stil scheiterte, könnte Prado mit seinen technischen Fähigkeiten bessere Chancen haben. Dennoch bleibt der Wechsel in die USA, auch nach seinem Besuch Anfang der Saison 2024, eine Reise ins Ungewisse. Damals noch auf seiner gewohnten Gasgas unterwegs, könnte die Kawasaki das Zünglein an der Waage werden.
Die Risiken des Wechsels
Die Geschichte lehrt uns, dass viele europäische Topfahrer in den USA zu kämpfen hatten: Namen wie Ben Townley oder Christophe Pourcel hätten in Europa wohl noch viele Titel geholt. In verschiedenen Fällen war der Schritt über den großen Teich oft mit Verletzungen oder Karriereknicks verbunden. Prado könnte mit seinem präzisen Fahrstil eine Ausnahme sein, aber die Konkurrenz ist härter denn je. Fahrer wie Chase Sexton, Eli Tomac oder Ken Roczen werden Prado alles abverlangen, während aufstrebende Talente wie Haiden Deegan ebenfalls an die Spitze drängen.
Ein mutiger Schritt
Prados Entscheidung zeigt Mut und Ehrgeiz. Er hätte bequem in Europa bleiben und dort über Jahre hinweg dominieren können. Stattdessen hat er sich bewusst für den schwierigeren Weg entschieden. Ob er in den USA Titel holen kann, bleibt abzuwarten, doch allein die Bereitschaft, sich dieser Herausforderung zu stellen, verdient Respekt.
Die Spannung steigt
Eines steht fest: Die kommenden Jahre werden spannend. Wird Jorge Prado seine Fähigkeiten in den USA unter Beweis stellen? Oder wird der Wechsel seine Karriere in eine völlig neue Richtung lenken? Am 11. Januar wird er im Angel Stadium in Anaheim, beim Auftakt der Monster Energy Supercross Meisterschaft, das erste mal auf seinem neuen Arbeitsgerät zeigen können, wo für ihn die Reise hingeht.