Jago Geerts gewinnt in Sardinien
Jago Geerts nutzte die Startwahl nach seinem Quali-Sieg weise und konnte so im ersten Rennlauf den Start gewinnen. Direkt dahinter reihten sich Simon Längenfelder, Andrea Adamo und Kay De Wolf ein. Vizechamp Geerts richtete seinen Blick nur nach vorn und hatte bereits nach wenigen hundert Metern schon einen Abstand von 2,5 Sekunden rausgefahren. Währenddessen verlor Adamo bei einem Blitzangriff den dritten Platz an De Wolf.
Die Spitze bestand aus den aktuell besten Sandspezialisten der MX2, jeder hatte das Potential für den Moto-Win und nur Fehler dürften zu Positionswechseln führen. Apropos, schon in der zweiten Runde machte sich das Alter Ego des führenden Yamaha-Piloten bemerkbar: Ohne Druck von hinten rutschte er über eine Welle und reihte sich hinter Längenfelder und De Wolf ein. Der Niederländer machte hinter dem Deutschen gehörigen Druck, hatte aber keine Chancen gegen die klugen Verteidigungsmanöver.
Wenn zwei sich streiten, dann freut sich ein Belgier
Geerts schloss zügig zur Gruppe wieder auf und kurz nachdem De Wolf die Führung übernommen hatte, zog Geerts innerhalb weniger Kurven wieder an die Spitze; das war mehr als nur ein Statement. Sollte Geerts eine persönliche Liste von unnötigen Fehlern führen, dann kann er sich einen weiteren Strich ins Heft machen, denn kurz nach dem doppelten Überholmanöver bremste er das Motorrad aus und er konnte mit der Arbeit von vorn beginnen. Diesmal zerrten aber bereits die Kräfte an ihm und es gelang nur noch das Überholmanöver an Längenfelder. Hinter den Top 3 wurde es recht unspektakulär.
Im zweiten Lauf machten sich sicher alle drei Kandidaten der Spitze aus Lauf 1 Hoffnungen für den Gesamtsieg, doch schon kurz nach dem Start war für Simon Längenfelder klar, dass die Angelegenheit doch schwerer wird. Der Bayer sortierte sich in der zweiten Kurve nur als etwa Zwölfter ein, überholte aber in den kommenden Runden gleich mehrere Kontrahenten und stabilisierte sich als Sechster.
Führungsluft für WZ Racing Pilot Oriol Oliver
Den Start gewonnen hat überraschenderweise WZ Racing-Pilot Oliver, der fast eine Runde lang Führungsluft schnuppern durfte, ehe er zügig von Geerts, De Wolf und Benistant überholt worden ist. Auf Position 5 machte MX2-Rookie Lucas Coenen Druck auf Benistant, schaffte es aber trotz vieler Versuche nicht, den Franzosen zu überholen. Vom Zweikampf sollte auch Längenfelder profitieren, immer wieder knabberte er ein paar Sekunden der beiden ab, aber der Abstand blieb zu groß für einen Angriff. Am Ende machte sich das intensive Racing aus Lauf 1 beim Deutschen bemerkbar. Die Schlussattacken von Van De Moosdijk und Adamo konnte er nicht mehr abwehren.
Wer nun der wirklich MX2-Sandkönig ist bleibt eigentlich unbeantwortet. Mit den Plätzen 2 und 1 sicherte sich Jago Geerts zwar den GP-Sieg, aber Kay De Wolf fuhr 1 und 2 ein. Beide hatten den gleichen Speed und am Ende kam es jeweils zum Showdown. Warten wir einfach nochmal Lommel ab. Das Podium komplettierte Thibault Benistant auf der Werks-Yamaha verdient, er verteidigte seine Position wie ein Löwe. Mit Rang 3 und 7 wird Simon Längenfelder immer noch als sehr guter Vierter gewertet.