Gewinnwarnung bei KTM – Umsatz- und Gewinneinbruch erwartet
KTM sieht sich aktuell mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Vor kurzem hat die Pierer Mobility Group, das Mutterunternehmen von KTM, eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Für das laufende Jahr wird ein Umsatzrückgang von 10 bis 15% prognostiziert, begleitet von einem noch deutlicheren Gewinneinbruch. Sowohl im Motorrad- als auch im Fahrradgeschäft sind erhebliche finanzielle Einbußen zu erwarten.
Kostensenkungen im Motorradbereich
Um den rückläufigen Absatz im Motorradsektor auszugleichen, plant das Unternehmen umfangreiche Kostensenkungen. Trotz der schwierigen Marktlage strebt KTM ein ausgeglichenes bis leicht positives operatives Ergebnis an. Die Nachfrage in den USA und Europa ist stark zurückgegangen, was unter anderem auf das hohe Zinsniveau in den USA und die volatile Marktsituation in Europa zurückzuführen ist. Aufgrund der gestiegenen Produktionskosten in Europa sollen die Produktionszahlen in Mattighofen stark reduziert werden.
Fahrradgeschäft: Hohe Verluste erwartet
Im Fahrradbereich rechnet Pierer Mobility mit einem Minus von 110 bis 130 Millionen Euro. Der negative EBIT resultiert hauptsächlich aus außerordentlichen Abwertungen und Restrukturierungen. Während der Corona-Pandemie führte die hohe Nachfrage nach Fahrrädern zu einem Anstieg der Lagerbestände bei Pierer Mobility, Lieferanten und Händlern. Diese Bestände müssen nun abgebaut werden, was die Preise drückt und den Gewinn schmälert.
Strategische Zusammenarbeit mit Asien
Um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen, wird die Zusammenarbeit mit Bajaj Auto in Indien und CF Moto in China intensiviert. Diese Partnerschaften sollen die vorteilhaften wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesen Regionen nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit sichern. Die Verlagerung von Produktions- und Entwicklungsaktivitäten nach Asien soll helfen, Kosten zu senken und die Profitabilität zu verbessern.
Personalabbau und Standortanpassungen
Mit dem Wachstum der Verkaufszahlen in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Angestellten der Motorradtochter KTM AG mehr als verdoppelt. Angesichts der geänderten Markt- und Standortbedingungen ist nun jedoch ein Personalabbau erforderlich. Finanzvorstand Viktor Sigl bestätigte im März die geplante Streichung von 300 Stellen in der Produktion und 120 Arbeitsplätzen bei der KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH, die insgesamt 850 Personen beschäftigt. Bis zu zwei Drittel der Stellenreduktion sollen durch natürliche Abgänge erfolgen.
Zukunftsaussichten
Die Reduktion der Stellen erfolgt im Zuge der Verlagerung von Produktions- und Entwicklungsaktivitäten nach Asien, insbesondere nach Indien und China. Diese Maßnahmen sind schmerzlich, aber notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern und langfristig zu erhalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese strategischen Anpassungen auf die zukünftige Entwicklung von KTM auswirken werden.
Hat diese Entwicklung Auswirkungen auf unseren Sport? Wir glauben ja, nicht ohne Grund erwarten wird grundlegende Änderungen der Teamstrukturen der MXGP für die Saison 2025.